G 852 20
da unzureichende Erfahrung in der Aufbereitung und
Behandlung des Kautschuks sowie ungenügende Vor-
richtungen nur ein geringer bewertetes Produkt ergeben
Wir zapften 150 Zentner Kautschuk und er-
lösten dafür 42 498 ./x. Bei der diesjährigen Zapfung
haben wir auf die Herstellung eines besseren Produktes
Wert gelegt, insbesondere aber werden wir unser
Augenmerk auf die zum Erwerbe des ganzen Areals
erforderlichen Neuanlagen lenken, selbst dann, wenn
die Arbeitskräfte nicht ausreichen sollten, gleichzeitig
auch das vorjährige Quantum Kautschuk zu erzielen.
Im neuen Jahre wird der fahrbare Weg zur End-
station der Sigibahn fertiggestellt werden, der es
ermöglicht, uns von den kostspieligen Trägern unab-
hängig zu machen und unsere Produkte auf billige und
schnelle Weise zur nächsten Bahnstation zu befördern.
Vielleicht führt diese bedeutende Bertehrserleichterung
der Verwertung unserer wertvollen Hölzer #n
n der Bilanz für 81. März d. Is. Fse die
Pflanzungen und Grundstücke Mie 164 % be-
wertet, die Kaffeelagerbestände mit 12 184 * Den
Debitoren in Höhe von 82719 Ac stehen nur 16 641.#
Kreditoren gegenüber.
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Der Faserkongremß in Seoerabava 1911.
Am 8. Juli 1911 wurde in Soerabaya in Gegen-
wart vieler Teilnehmer sowohl niederländischer als
auswärtiger Nationalität der Faserkongreß eröffnet.
In seiner Eröffnungsrede wies der Ehrenvorsitzende,
Direktor des Landbaudepartements Lovink, darauf hin,
daß es einer Arbeit von fünf Jahren bedurfte, um
diesen Kongreß ins Leben zu rufen, und daß es nur
der intensiven Arbeit von seiten der Regierung und
der dabei intereisierten Privatunternehmungen zuzu-
schreiben sei, daß der Kongreß in so ausgezeichneter
Weise vorbereitet werden konnte. Ein Hrohes Vorteil
ist der, daß man an den Kongreß gleichzeitig eine
Ausstellung") der in Frage kommenden Maschinen und
Fajerpstanzen angelehnt hat.
Somit sind die Interessenten in die Lage versetzt,
die Verarbeitung des Rohprodukts nach den neuesten
Systemen praktisch vorgeführt zu bekommen, die Aus-
stellung der verschiedenen Fasern aber kann wiederum
zu einem lebhaften Austausch von Meinungen über die
einzelnen Produkte führen. Mit Ausnahme von Eng-
land hatten fast alle Länder Vertreter entsandt.
Für Java kommen nach den Mitteilungen des
Landbau-Departements vor allem die folgenden Faser-
pflanzen in Frage:
Kapok ist ein bedeutender Handelsartikel, zumal
die Kerne ebenfalls Verwendung finden. Die Be-
reitungsmethode des Kapoks ist sehr einich Speziell
das Javaprodukt hat auf dem Markt. *n- sehr guten
Namen und steht am höchsten im
« re 1910 wurden im gansen wa 8000 Tons
hiervon ausgeführt. Infolge der hohen Preise, die
dieses Produkt erzielt, haben sich auch andere Länder
auf seine Kultur gelegt, und als Hauptkonkurrenten
treten Deutsch- Ostafrika und Deutsch- Neuguinea
anf. In Deutsch-Ostafrika sollen gegenwärtig 128000
fruchttragende Kapokbäume stehen.
Baumwolle wird in Ostindien bereits seit Jahr-
hunderten gepflanzt, doch erst in späterer Zeit exportiert.
Inte. Diese Kultur, welche den Eingeborenen in
Bengalen viel Geld einbringt, läßt sich scheinbar in
Java nicht durchführen. Die Ursachen liegen aller
Parscheimichleit nach in den klimatischen Gegensätzen,
und an Stellen, wo die Kultur möglich ist, würden die
Kosten für ünterhalt und Düngung des Bodens nicht
im Einklang mit dem Preise des erzielten Produkts
stehen, eine Kultur demgemäß nicht lohnend werden.
) Val. den hierüber von der „Ständigen Aus-
stellungskommission für die deutsche Astrie ver-
öffentlichten Bericht.
Manilahanf. Die Hauptproduzenten sind die
Philippinen mit etwa 170 000 Tons jährlich. Die
Javakultur ist noch im Entstehen begriffen.
Sisalhanf. Während früher Mexiko-Yucatan
fast allein "07n Produktionsland in Frage kam, findet
man jetzt fast in allen tropischen Ländeche diese Kultur.
Die wichtigsten Produzenten neben Mexiko sind
Deutsch-Ostafrika, Java, die Philippinen, Deutsch-
Neuguinen und die Bahama-Inseln. Das Java-
produkt steht auf gleicher Höhe mit den Erzeugnissen
anderer Lände
ir= Lerosfal. er. In Anlehnung an die Kopra-
vrobkoür. dürfte eine Kokosfaserindustrie, welche sich
einen Absatz berzugande, s affen könnte, rentabel sein.
Bisher“ wird dieselbe n urch fo darbeit begieben,
n Jahre 1910 wurden an Fasern und Rota
im ganzen etwa 50 000 Tons aus Niederlindn
Indien aausgeführt,
on Bedeutung ist auch die inländische Matten-
fabrikation, welche leboch für die Ausfuhr nach Europa
nicht in Frage kon
ueeih ber einzelnen Kulturen kam man
zu fiheinde Schluf
Sisalhanf knne sisalana und cantula). 1. Die
Kultur des Sisalhanfes ist auf Java nicht lohnend,
salls die Vodenbeschaffenheit einen billigen Transport
des Vohmaterials, nicht zulä
Sie ist ebenso nicht — in kaltem Klima
und in Ssben wo die Produktion unter 500 kg
für 8 bouw') fällt.
ie kann mit Vorteil betrieben werden auf
weniger humushaltendem Boden, wo z. B. Kaffee oder
Kakao nicht mehr rentabel angebaut werden können.
Bedingung aber ist, daß der Boden gut durchlässig
und aicht, höher als 1200 m über dem Meeresspiegel
gelegen i
4. vorteilhaftesten ist der Anbau auf solchen
Ländereien, auf welchen auch andere Kulturen be-
trieben srh r Sisalhanf nicht sehl
wischenkultur ist Sisalhanf ni u empfehlen,
ebensowenig andere Kulturen zwischen Hhachauf. Be-
pflanzung des Bodens mit niedrigen Leguminosen ist
für eine fortgesetzte Kultur erforderlich.
5. Wünschenswert ist ein Terrain, auf welchem
sich eine Zeutralfabrik mit iestenarischen Feldbahn-
aulagen zur Anwendung bringen läßt.
Ein System für lokale Fabrikation ist nur dann
nee wenn eine Zeutralanlage von der unter
“**e 5 bezeichneten Art nicht möglich ist.
*) 1 11 bour 70,96 a.