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deutschen Regierung in Swakopmund stand,
sich keine Handlung zuschulden kommen
ließ, die die herbe Kritik des Mr. Shippard
im geringsten rechtfertigen würde;
do
Linie von der Missionsstation bis zum
Swakopflusse gebildet wird, als irrtümlich
betrachtete;
daß die in der deutschen Denlschrift zur
herangezogene Aussage des Mr.
18. daß zum Unterschiede von dem, was der Stütze zo
Verfasser des britischen Memorandums in Simpson, „er sei von Rooibank nach dem
bezug auf das Zeugnis des Ludwig Koch Swakopflusse quer über das Plateau gereist“,
getan hat, man in der deutschen Denkschrift nicht notwendigerweise bedeutet, daß er die
Sorge getragen hat, nicht einen ähnlichen Namib-Wüste ein „Plateau" nannte, sondern
Präzedenzfall aufzustellen, obgleich sie ein sich auf die Tatsache beziehen kann, daß er
abfälliges Urteil betreffs des Zeugen Daniel auf dieser Reise, von der Missionsstation
Dixon hätte aussprechen können, dessen ausgehend, durch die Flußebene gefahren
erste, am 16. Mai 1892 abgegebene und ist; aber daß es jedenfalls unleugbar ist,
im Anhange des deutschen Memorandums daß Mr. Simpson bei derselben Gelegenheit,
bedachtsam erörterte Aussage, wie dort ge- wo er die erwähnte Aussage machte, auch,
sagt wird, solche Zweifel erregt, daß man wie zu gelegener Zeit gesagt worden ist,
ihr schwerlich irgendwelchen Wert zuerkennen behauptete, daß „das gesamte Plateau
kann; Ururas umfaßt oder einschließt, womit er
19. daß der Verkehr zwischen Sandwichshafen jenes Wort zur Bezeichnung des heute be-
und Scheppmansdorf für den Warentrans- strittenen Gebieles anwandte; ç
port nicht allein möglich ist (im Gegen- 3. daß der Brief des Sir Hercules Robinson,
satze zu dem, was Dr. Sinclair in seinem der im Tatbestande (Resultando) XXVI er-
am Ende des britischen Memorandums ein- wähnt ist, und in welchem der Wunsch aus-
gefügten Berichte angibt), sondern durch die gedrückt wird, die Grenzen des „Plateaus
Tatsache beglaubigt wird, daß deutsche zwischen Scheppmansdorf und Rooikop“
Truppen diesen Weg in einigen Stunden möchten genau festgestellt werden, auch nicht
zurückgelegt haben, eine Tatsache, die zu der Behauptung berechtigt, daß sich jenes
von Broen in seiner Aussage vom 21. März Wort auf die Namib-Wüste bezog, und viel-
1910 erwähnt hat; mehr im Gegenteil zeigt, daß im Geiste
20. daß das zwischen Scheppmansdorf und dessen, der den Brief schrieb, der Gedanke
Ururas liegende Bett des Kuisipflusses nie-
mals, wie in dem angeführten Berichte des
Dr. Sinclair behauptet wird, ein Plateau
gewesen ist, da eine derartige Fabel seit
langer Zeit durch die Untersuchungen des
ausgezeichneten Geologen Dr. Stapff wider-
legt ist, welche als Kommentar zur Karte
des unteren Kuisip-Tales, in dem der vor-
liegenden Antwort angefügten Abdrucke, ver-
öffentlicht worden sind.
XXXVI. Da sich als Tatsache ergibt, daß in
vorherrschte, daß das erwähnte, damals
wegen der Mangelhaftigkeit der Karten schlecht
gekannte Plateau eine bestimmte, leicht ab-
grenzbare Landfläche war, — Kennzeichen,
welche dem westlich von der Linie Schepp-
mansdorf—Rooikop gelegenen Teile der
Namib-Wüste nicht zuerkannt werden können,
indem zu allem diesem noch hinzugefügt
werden muß, daß die in Absatz k des Tat-
bestandes (Resultando) XXXII angeführte
Botschaft desselben Sir Hercules Robinson
vom 14. Januar 1882 sich der Redewendung
„Plateau von Rooibank“ zur Bezeichnung
des gegenwärtig bestrittenen Gebietes be-
dient;
der Antwort der britischen Regierung zu den in
der bezüglichen Denkschrift dargelegten Tatsachen
und Gründen noch folgende hinzugefügt werden:
1
Hdaß der Brief vom 12. (14., vgl. den engl.
Text und Resultando VIII. A. R.) August
1885, der von Dr. Bieber und von Mr.
Shippard unterschrieben und im Tat-
bestande VIII (Resultando VIII) erwähnt
ist, mit den Worten, daß „die Ostgrenze,
die auf der im Jahre 1879 veröffentlichten
Karte des Dr. Theophilus Hahn angegeben
ist", unrichtig ist, beweist, daß der damalige
deutsche Kommissar die Grenze, die die
deutsche Regierung gegenwärtig beansprucht,
d. h. die Grenze, die durch eine gerade
r
daß, als man kürzlich den Kapitän Dyer
nach seiner Meinung in bezug auf den Sinn
fragte, der in der deutschen Denkschrift seinen
früheren Kundmachungen zugeschrieben wird,
er am 9. Juni 1910 erklärte: daß er im
Jahre 1878 von Walfischbai nach Rooibank
ging, wo, wie man ihm sagte, er die Weide-
plätze und das Wasser, die für den Gebrauch
der Niederlassung notwendig waren, an-
treffen würde, daß er die Reise in einem
Ochsenwagen mit Dixon als Fuhrmann
machte, und daß er in der Missionsstation