Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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die Baumwollkultur von kapitalkräftigen Gesell- 
schaften auf großen Plantagen systematisch an- 
gelegt wird. Bisher sind hauptsächlich = Mitafiki- 
und - Aschmuni“ angepflanzt worden. Die ge- 
ernteten Sorten sollen sehr verschiedenartig aus- 
gefallen sein, die besseren sollen an Länge, Fein- 
heit und Festigkeit der ägyptischen Baumwolle 
nicht nachstehen. Die Preise betrugen eit Liver- 
pool 9— 10½ pence das englische Pfund. 
(Bericht d. Kais. Dizekonsulats in Haifa 
vom 4. April 1912.) 
Stand der Baumwollsaaten in Agypten im AprIl1912. 
In Unterägypten ist die Aussaat, begünstigt 
von schönem Wetter, ausgezeichnet verlaufen und 
mit sehr wenigen Ausnahmen jetzt beendet. Dank 
der günstigen Witterung, die während des ganzen 
Monats April vorherrschte, haben sich die jungen 
Pflanzen gut entwickelt; sie zeigen jetzt ein ge- 
sundes und kräftiges Aussehen und sind gegen- 
über dem Vorjahr um 15 bis 20 Tage voraus. 
Wiederbestellungen haben nur in geringem Maße 
stattgefunden. Die Baumwollanbaufläche scheint 
etwas größer zu sein als im Vorjahre. Die 
Sorten Mitafifi und Joanovich sind weniger, 
Sakellaridis, Assil und wahrscheinlich auch Nubari 
find stärker vertreten. Wie früher, ist die Sorte 
Abassi sehr wenig angebaut. Die Bewässerung 
ist im allgemeinen genügend. Mit Ausnahme 
einiger unwichtiger Einzelfälle sind die jungen 
Pflanzen von Würmern verschont geblieben. 
In Oberägypten und Fayoum nahm das 
Säen auch den gewöhnlichen Verlauf und ist jetzt 
überall beendet. Die Entwicklung der Pflanzen, 
welche ein gutes Aussehen zeigen, wurde durch 
nichts aufgehalten. Die Bewässerung ist im all- 
gemeinen genügend. Die Anbaufläche ist größer 
als im Vorjahre. Die Sorte Ashmouni überwiegt 
wie gewöhnlich. 
(Bericht der Alexandria Gencral Produce Asscciation 
vom 3. Mai 1912.) 
Der Lissaboner Rohüomarkt im Kpril 1912.“) 
Im April hat sich das Kakaogeschäft in Lissa- 
bon infolge stärkerer Nachfrage wieder etwas be- 
lebt, so daß die Preise etwas angezogen haben. 
Am Ende des Monats wurden für fein S. Thomé- 
kakao 3500 bis 3600 Reis notiert. 
Im April 1912 (und 1911) betrugen: die 
Zufuhr 22521 (9159), die Ausfuhr 51 324 
(31 280) und der Vorrat am 30. April 115 331 
(93 678) Sack. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon.) 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 415. 
  
Kohoomarkt auf Ceylon.“) 
Die Ausfuhr von Kakao aus Ceylon betrug 
in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März d. Is. 
26 856 ewts gegen 27 944 cwts im Vorjahre. 
In diesem Zeitraum des Jahres 1912 (und 1911) 
wurden ausgeführt nach: Großbritannien 15 804 
(16 123) ewts, Straits und China 4741 (1827), 
Deutschland 2029 (3425), Amerika 1607 (1916), 
Australien 573 (191), Frankreich 111 (2750). 
Die Zufuhr bewegte sich in der Höhe des 
Vorjahres. Die Preise konnten sich jedoch bei 
mangelnder genügender Nachfrage nicht halten. 
Während zu Ende des verflossenen Jahres noch 
52/-Rs. pro ewt für Plantagenkakao bezahlt 
wurden, fielen die Werte in der Berichtszeit auf 
45% Rs. 
Es wurden ferner gezahlt: für Eingeborenen- 
kakao 35/ Rs. bis 42,50 Rs. und für Refuse 
200 Rs. bis 31 Rs. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta 
vom 22. April 1912.) 
Kahoo-Rusfuhr der Dominikaonischen Republih 
Januar bis Februar 1912.“) 
Februar 1912 Januar bis Februar 1912 
  
Bestimmung ug u#g 
Ver. St. von 
Amerika 630 177 125 534 1 415 184 283 ·707 
Deutschland 404 388 80 977 592 020 117 773 
Frankreich 273201 54 464 526 119 104 798 
England — — 47293 10470 
And. Länder — — 4500 1031 
Im ganzen 1 307766 260 975 2 585 116 517779 
Im Vorjahr . 1 637 684 334 708 3 013532 564 546 
(Nach einem Berichte des Raiserl. Konsuls 
in San Domingo vom 8. April 1912.) 
Der Gummimarkt in Dard im Jahre 1911. 
Das Kaiserliche Konsulat in Pará berichtet 
unter dem 29. März 1912: 
Der Markt für Gummi stand im vergan- 
genen Jahre völlig unter dem Einfluß der ge- 
waltigen Spekulation, die ein nationales Syndikat 
mit finanzieller Hilfe der Banco do Brazil in 
Szene gesetzt hatte, und die bei den großen von 
dieser Firma aufgenommenen Quantitäten in den 
ersten Monaten des Jahres eine Steigerung von 
etwa 28000 Rs. pro Kilogramm verursachte. Zu 
einer Realisation des Gewinnes gelangte die 
Spekulation jedoch nicht; die Fabriken in den 
Konsumländern konnten sich ohne diese zurück- 
gehaltenen Mengen, die auf etwa 3000 Tons 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.= 1912, S. 220 f. 
*“) Vgl. „D. Rol. Bl.“ 1912, S. 310.
	        
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