Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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stcheres Experiment bedeuten würde. Es mußte 
die Aufgabe dieses Jahres sein, die überwiesenen 
fremden Sorten zu vermehren und die heimischen 
Sorten anzubauen, um für die im nächsten Jahre 
einsetzende Züchtungsarbeit genügendes und aus- 
gewähltes Saatgut als Grundlage zu schaffen. 
Neben der Baumwollbestellung wurden, wenn 
Regentage usw. diese Arbeiten hinderten, weitere 
Farmflächen freigeschlagen, und zwar die Felder 
U. VIII, X und XII, welche mit Eingeborenen- 
früchten bestellt find. Ich ging dabei von dem 
Gedanken aus, daß zum mindesten für die ein- 
iustellenden Reittiere und das Zugvieh das nötige 
Futter sowie bei Ausdehnung des Betriebs für 
die nächstjährige Bestellung das erforderliche Saat- 
korn vorliegen müßte, um den Etat zu entlasten. 
Mit diesen Früchten sind etwa 44 Morgen be- 
stellt, so daß also jetzt im ganzen etwa 76 Morgen 
unter Kultur stehen. 
Der jetzige Stand der Baumwolle ist zufrieden- 
stellend bis auf die indischen Sorten, welche sehr 
stark unter der „Mosaikkrankheit“ gelitten haben. 
Da die Ursache der Krankheit noch nicht feststeht 
und eine erfolgversprechende Bekämpfung mir 
  
noch nicht bekannt ist, die Krankheit teils auf 
Kalimangel oder sonstigen Nährstoffmangel, teils 
auf geringe Wasserkapazität des Bodens zurück- 
geführt wird, habe ich zunächst mit Ausmerzung 
der kranken Pflanzen und Düngung mit gebranntem 
Muschelkalk einen mit den hiesigen Mitteln mög- 
lichen Bekämpfungsversuch gemacht. Dieser war 
nötig, da von einem Felde fast 50 vH. der Pflanzen 
eingegangen sind. Man sieht aus diesem Fall, 
wie nötig im nächsten Jahre bei Ausdehnung der 
Pflanzung die Ausrüstung der Versuchsstation mit 
Material zur Schädlingsbekämpfung sein wird. 
Ich gehe hier auf diese Fragen wie auch auf die 
eingehende Schilderung der Entwicklung der ver- 
schiedenen Sorten nicht weiter ein, da die Zu- 
sammenfassung im Jahresberichte ein klares und 
vor allen Dingen vollständigeres Bild geben wird 
und sich im übrigen jetzt noch kaum ein einwand- 
freies Urteil gewinnen läßt. 
Die genäherte Lage der mit verschiedenen 
Sorten bepflanzten Felder hat wegen der Fremd- 
bestäubung m. E. keine Bedenken, da die trennen- 
den Landstreifen mit dichtem Busch und hohem 
Gras bewachsen sind. 
ogo. 
lbersicht über die Bewegung des bandels des Schutzgebliets TLogo im III. Viertel des Ralenderjahres 1912 
im Vergleich mit dem Handel im gleichen zeitraum des Vorjahres. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
(Vol. „Deutsches Kol. Bl.“ 1912, Nr. 21, S. 1047 ff.) 
*4½*“ Im Im Zu. 6 Ab- 
Benennung der Warengruppen III. Viertel III. Vixrtel nahmenahme 
Wert. Wert M. Wert M Wert M 
A. Einfuhr. 
I. Erzeugnisse des Landbaues und der Forstwirtschaft 
sowie der zugehörigen Nebengewerbe: 
a) Körner= und Hülsenfrüchte 182 439 38 326 94 113 — 
b) Knollengewächse, Gemüse und Fach 5 173 16 386 — 1218 
e) Koloniale Lerzebrungsgegenstände. m 147 520 131 036 16 484 — 
d) Olfrüchte, Pflanzenöle, Pflanzenwachs. 10 318 69 789 — 59 471 
e) Getränle (außer Mineralw wiassnd .. 218 594 299 472 — 85 878 
f) Sämereien, lebende Pflanzen u. Futtermittel (letz- 
tere soweit nicht unter Ia und b bereits genannt) 814 124 690 — 
8 Faserpflanzen 24 32 — 8 
) Erzeugnisse der Forstwirtschaft . 25 069 43 809 — 18740 
Zusammen I. 544 951 598 974 — 54 023 
II. Tiere und tierische Erzeugnisse: 
a) Lebende Tiere 3 849 2687 652 — 
5) Fleisch und tierische Erzeugnisse aller Art 260 011 206 73999 53272 — 
Zusammen II. 263 350 209 426 53924 — 
  
 
	        
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