Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Der gleichen Besteuerung unterliegen Rechte auf bergrechtliche Gebühren, Steuern oder 
Abgaben einschließlich einer Gewinn= oder Kapitalsbeteiligung (Abgabensonderrechte), sofern nicht eine 
Besteuerung bereits nach Abs. 1 stattfindet. 
Die Sonderrechte der Eingeborenen unterliegen der Besteuerung nur, soweit sie der 
Gouverneur anordnet. 
§* 2. Der Besteuerung unterliegen nicht: 
1. Sonderberechtigungen, für die ein Recht auf Steuerfreiheit besteht; 
2. Sonderberechtigungen in Flächen, in denen die Vorschriften der Kaiserlichen Berg- 
verordnung Anwendung finden unbeschadet eines Abgabensonderrechts, das für den Schürfer und 
den Bergbautreibenden nach Entscheidung des Reichskanzlers (Reichs-Kolonialamts) nicht oder nicht 
wesentlich ungünstiger ist als die Gebühren, Steuern und Abgaben der Kaiserlichen Bergverordnung; 
3. Sonderberechtigungen in Flächen, in denen der Sonderberechtigte Bergbaurechte an 
Dritte verliehen hat, insoweit Bergbau tatsächlich betrieben wird. Über die Frage, ob und auf 
welchen Flächen Bergbau betrieben wird, entscheidet im Streitfalle endgültig die Berufungs- 
kommission (§ 12). 
§ 3. Die Steuer wird nach dem Inhalte der Flächen erhoben, in denen das Bergsonder- 
recht oder das Abgabensonderrecht besteht. 
Sie beträgt jährlich 2 Pf. für das Hektar. 
Das Steuerjahr läuft vom 1. April bis 31. März. Die Steuer ist innerhalb der ersten 
sechs Wochen für das ganze Steuerjahr zu zahlen. " 
Maßgebend für die Steuererhebung find die bei Beginn des Steuerjahres bestehenden 
Verhältnisse. Im Laufe des Steuerjahres eintretende Veränderungen bleiben für dieses Jahr 
unberücksichtigt. 
#s 4. Alle Steuerbeträge werden auf die volle Mark nach unten abgerundet. 
Läßt sich der genaue Flächeninhalt infolge nicht abgeschlossener Vermessung oder aus 
anderen Gründen nicht feststellen, so wird er durch Schätzung ermittelt. 
5 5. Der Steuerpflichtige kann sich von seiner Steuerpflicht für die Zukunft dadurch 
befreien, daß er für diejenigen Mineralien, auf die sich sein Bergsonderrecht oder sein Abgaben- 
sonderrecht erstreckt, die Einführung der Vorschriften der Kaiserlichen Bergverordnung, unbeschadet 
eines Abgabensonderrechts im Rahmen der Bestimmung des 8 2 Nr. 2, wirksam beantragt und sich 
verpflichtet, unter Übertragung der Bergverwaltung an die Regierung dieser einen den entstehenden 
Unkosten entsprechenden Betrag zu zahlen, den alljährlich der Gouverneur festsetzt. 
Die Befreiung tritt erst mit dem Beginn des Steuerjahres ein, das auf die im Abs. 1 
bezeichnete Einführung der Kaiserlichen Bergverordnung folgt. - 
§ 6. Beschränkt sich das Bergsonderrecht oder das Abgabensonderrecht auf einzelne Mine- 
ralien, so kann die Steuer auf dieses Recht bis auf 0,5 Pf. für das Hektar durch den Gouverneur 
ermäßigt werden. 
§8 7. Umfaßt der Antrag des Steuerpflichtigen im Falle des § 5 nicht alle Mineralien, 
auf die sich sein Bergsonderrecht oder sein Abgabensonderrecht erstreckt, so kann der Gouverneur die 
Steuer auf das verbleibende Recht bis auf 0,5 Pf. für das Hektar ermäßigen. 
Die Ermäßigung tritt erst mit dem Beginn des Steuerjahres ein, das auf die im § 5 Abl. 1 
bezeichnete Einführung der Kaiserlichen Bergverordnung folgt. 
§ 8. Die Festsetzung und Erhebung der Steuer erfolgt durch die Bergbehörde. 
§ 9. Der Inhaber eines Bergsonderrechts oder eines Abgabensonderrechts ist verpflichtet, 
der Bergbehörde die Größe der Fläche, für die ihm das Sonderrecht zusteht, in Hektaren anzugeben. 
Ist er hierzu außerstande, so hat er auf Erfordern die für die Steuer sonst in Betracht kommenden 
Verhältnisse mitzuteilen. 
Diese Angaben sind erstmals im ersten Vierteljahre nach dem Inkrafttreten der Verordnung 
und in der Folgezeit, falls der bisherigen Veranlagung gegenüber eine Anderung einzutreten at 
oder eine Steuerpflicht neu begründet ist, spätestens bis zum nächsten 1. April zu machen. 
5 10. Die Bergbehörde ist bei der Veranlagung der Steuer nicht an die Angabe des 
Steuerpflichtigen gebunden. 
Wird die Angabe beanstandet, so find dem Steuerpflichtigen vor der Veranlagung die 
Gründe der Beanstandung mit dem Anheimstellen mitzuteilen, hierüber innerhalb einer angemessenen 
Frist eine weitere Erklärung abzugeben. '
	        
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