Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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In Oberägypten und Fayoum war das Wettier, 
Iuu es frisch war, günstig. Die Pflanzen stehen 
emlich gut und sind nur unbedeutend zurückgeblieben. 
ewässerung ist ausreichend. Aus einigen Gegenden 
wird Auftreten von Würmern gemeldet, die jedoch keinen 
Schaden angerichtet haben. 
Gericht der Alexandria General Produce Asscciation.) 
Stand der Baumwollpflanzen im Südosten der 
Verelnigten Staaten von Kmerika. 
Das Ackerbauamt der Vereinigten Staaten in 
Washington, D. C., meldet in dem am 12. Juni 1918 
veröffentlichten örop eee daß nach den von 
seinen Agenten und Korrespondenten eingegangenen 
Nitteilungen der Frend der Baumwollpflanzen am 
25. Mai d. Is. v. H. einer normalen Ernte in 
Aussicht stellt —-- 78,9 v. H. am 25. Mai v. Js. 
erichte über die Ernteaussichten lauten im 
ollgemeinen günstig. 
3 den Staaten des Amtsbezirkes des Kaiser- 
lichen Wonelas Atlanta liegen für die mit dem 
15. Juni d. Is. endigende Woche folgende Berichte vor: 
Tennessee: Die kühle Witterung der vergangenen 
Woche hat das Wachstum der Pflanzen zwar etwas 
urückgehalten, aber keinen Schaden angerichtet. Die 
Frr sind frei von Unkraut, das Land gut angebaut. 
Die Pflanzen sind kräftig und gesund und werden beim 
intritt warmer Witterung rasch wachsen. 
Alabama: Die während der letzten Woche ein- 
gegangenen Berichte lauten verschieden, verzeichnen 
bber durchschnittlich keinen Fortschritt im Wachstum 
r Pflanzen. Vielfach wird über zu viel Regen und 
kü öhles Wetter geklagt; der Umstand aber, daß die Feld- 
arbeiten vollkommen und in zufriedenstellender Weise 
beendigt werden kounten, schwächt den ungünstisen Ein- 
druck der vergangenen Woche wesentlich ab. Über das 
Auftreten von Insekten sind bis jetzt keine Klagen ein- 
gelaufen. 
Georgia: Zuviel Regen und zu kühles Wetter 
waren der Entwicklung der Pflanzen hinderlich. Mit 
Rücksicht auf die küerbtche Bodenfeuchtigleit steht # 
befäuchrer. daß die Felder grasig werden, doch hän * 
dies von den Miterungsvertalinchen der nächsten Woche 
ab. Die Pflanzen sind unregelmäßig entwickelt, im 
allgemeinen aber kräftig und gesund. 
Süd-Karolina: Die letzte Woche brachte zuviel 
Regen und zu niedrige Temperatur. Verschiedentlich 
wird gemeldet, daß die Felder grasig werden und daß 
das Wachstum der Pflanzen nicht die erwarteten Fort- 
schritte gemacht hat; tatsächlicher Schaden ist jedoch 
bis jetzt nicht zu verzeichnen. Im allgemeinen ist der 
Stand der Pflanzen gut, und wenn die nächsten zehn 
Tage warmes Wetter bringen, steht zu hoffen, daß sich 
die Pflanzen günstig entwickeln werden. 
Nord-Karolina: Das kühle Wetter der letzten 
Woche war dem Wachstum der Pflanzen nicht zuträglich. 
Infolge des heftigen Regens mußten die Feldarbeiten 
teilweise eingestellt werden, wodurch Gras und Unkraut 
vielfach überhand nahm. Tatsächlicher Schaden ist 
jedoch durch die kühle Witterung nicht verursacht worden. 
armes Wetter ist dringend erwün 
Inzwischen ist von allen Etaaten "n6 Amtsbezirkes 
der Eintritt warmer Witterung gemeldet worden, die 
noch anhäl 
(Gericht bdes Kaiserl. Lonslats Atlanta 
im 20. Juni 1913.) 
  
Der LEissaboner Kahaomarkt im Juni 1913.7) 
Die Lage des Lissaboner Kakaomarktes hat sich 
seit Anfang Juni kaum verändert. Das Geschäft be- 
wegte sich in engen Grenzen, da die ausländischen 
Käufer zurückhielten und auch iwerig Angebot bestand. 
Der Preis ging etwas zurück und wurde Ende des 
Monats mit 4950 Reis für 15 kg notiert, doch dürfte 
er, falls wieder größere Nachfrage eintreten sollte, 
sofort wieder fester werden. 
Im Juni betrug 1912 1918 
a 
die Zufurr . 60864 197 
die Ausfuhr. . 68 294 25 364 
der Vorrat am 80. 96 048 62 488 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon.) 
Rautschukkultur usw. auf der Malavischen 
albinsel. 
Nach einem in der Singapore Straits Timcs ver- 
öffentlichten Vortrag des Vorsitzenden der Planters 
Association of Malayxa über den Gang# der Kauts chl- 
kultur und produktion auf alayischen 
Halbinsel sowie über die Absatz- ud Pesverhurt. 
nisse für das Jahr 1912/18 (April 1912 bis Märg 
1918) würde die Entwicklung der Kautschukpflan- 
zungen einen sehr bedeutenden Ausfall im 
letzten Jahre zu verzeichnen haben. Während 1911 die 
unahme noch 6. cres belrug, wurden 1912 nur 
27000 Acres mehr mit Hevea bepflanzt. Das lang- 
samere Tempo in der Verwertung des für Kautschuk 
von der Regierung erstandenen Areals von 766 000 
Acres dürfte auch in den kommenden Jahren anhalten, 
da die Plantagenbesitzer ihre Aufmerksamkeit und ihr 
Kapital jetzt mehr der Entwicklung und Pflege des 
bereits bepflanzten Landes als der Erweiterung ihres 
autschubbestandes zuwenden und Neugründungen selten 
sind. Ende 1912 waren rund 452 000 Acres Kautschuk- 
land vorhanden. 
Dem obigen Rückschritt gegenüber hat die Pro- 
duktion sich fast verdoppelt: 10 782 Tonnen im 
Jahre 1911, 20 327 Tonnen im Jahre 1912, wovon 
aus den Vereinigten Malayenstaaten 15 499 Tonnen 
oder 76 v. H. mehr als im Vorjahr zur Ausfuhr ge- 
langten. Schätzungsweise wird mit der zunehmenden 
Ertragfähigkeit der gepflanzten Bäume die Ausbeute 
der Halbinsel im Jahre: 
9 
  
1913 1914 1915 1916 
29 000 40 500 51 800 65 000 Tonnen 
betragen. 
Letztere Fabl würde, abinter früheren Be- 
rechnungen um 5000 zurückble 
Die Hauptaufgabe, um dein Malayalautschnc einen 
bestimmten Platz auf dem europäischen Markte zu 
sichern, wird sein, Mittel und Wege zu finden, um ihn 
in gleichmäßiger, guter Qualität hervorzubringen. 
Diese „Standardization“ ist schon seit einiger Zeit 
Gegenstand der Erwägung seitens der Regierung in 
Kuala Lumpur gewesen, die sich nunmehr entschlossen 
hat, ein Prüfungsamt (testing-station) für Kautschuk 
mit besonderem Spezialistenpersonal einzurichten. Die 
nötigen Woschinen sollen bereits unterwegs sein. 
Die Absatzverhältnisse in London zeichnen 
noch durch erche. Ungleichheit für die einzelnen 
Produgenten aus. rend die alten Plantagen eine 
gesicherte Abnahme bel fester Ku aft in guter 
gewinnlassender Weise besitzen, nsnd die jungen Pro- 
duzenten noch sehr nach Abnehmern suchen. Remedur 
*) Val. „D. Kol. Bl.“ 1918, S. 600.
	        
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