Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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der Regierung beabsichtigte Regelung — es sollte eine 
Grundwertsteuer mit P49estuften Sähtzen zur Einführung 
gelangen, ohne daß das Gesamteinkommen aus der 
Steuer vermindert Winde — hat je die Zustimmung 
des Landesrats nicht wurde vielmehr 
Vertagung der Frage beschlossen, bis die Landwirt- 
schaftsbant in Tätigleit getreten sei. 
Handelsgeschäft. 
Laut Ausweis des Zollregisters ist die Waren- 
einfuhr fast auf allen Gebieten im Lande erheblich 
gefallen, zum großen Teil wohl durch die Beendigung 
der Bahnbauten um Mitte vorigen Jahres verursacht:; 
als weiterer Grund dafür werden die geringen Bar- 
mittel angeführt, die der Farmwirtschaft zur Verfügung 
stehen bzw. vorläufig zufließen, ein Umstand, d 
durch Gründung der Landwirtschaftsbank für Sanett 
afrika Rechnung getragen worden ist. 
Trotzdem konnten wir unsere Umsätze im Waren- 
Bank= und Speditionsgeschäft erhöhen und den Kunden- 
kreis erweitern. Der gegenwärtige Gang des Ge- 
schäfts läßt eine günstige Heiterenbwicklund erwarten. 
Beteiligungen. 
Die beteilißung an der Lüderitzbucht-Gesell- 
schaft L. Scholz o. m. b. H. hat ein befriedi- 
gendes Ergebnis geliefert, und wir dürfen allem An- 
schein nach auch im laufenden Jahre hiermit rechnen. 
Unsere Beteiligung an der Diamantenregie 
südwestafrikanischen Schutzgebiets von 
. — mit 25 v. H. Einzahlung — hat sich 
um die Hälfte vermindert, da den Förderern, unter 
ihnen auch der Deutschen Diamanten-Gesellschaft 
m. b. H., 50 v. H. des Kapitals der Regie zur Be- 
teiligung abgetreten und ihnen eine nentsprechende Zahl 
der Aufsichtsratsstellen überwiesen wurde. 
Die Deutsche Piamanten * Gesellschaft 
m. b. H., deren boriegtes Geschäftsjahr ergebnislos 
geblieben war, konnte für 1912 dank höherer Förderung 
bei gebesserten Preisen und infolge der Steuerumwand- 
lung ein befriedigendes Erträgnis abliefern. 
Die Gesellschaft befindet sich auch weiter in guter 
Entwicklung; im laufenden Jahr hat sie ihre An- 
lagen verstärken und die Verkehrsmittel verbessern 
können. 
Neu beteiligt haben wir uns an der Deutf chen 
Walfang-Gesellschaft Sturmvogel- m. 
Bremen. Die Gesellschaft wird den Betrieb Se d 
Kochstation in der Sturmvogelbucht bei Lüderitzbucht 
in der allernächsten Zeit eröffnen. 
Der Geschäftsgang unserer Gesellschaft sowie quch 
der Deutschen Diamanten-Gesellschaft m. b. O 
neuen Geschäftsjahr ist befriedigend und sabs wir 
von unvorhergesehenen Ereignissen verschont bleiben, 
erwarten wir wiederum ein günstiges Jahresergebnis. 
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In der Bilanz per 31. März 1918 figurieren 
unter den Aktiven: Beteiligungskonto 491 004.K, Hypo- 
tbelen- und e 732 827., deutsche Staatspapiere 
Kasse und Wechsel 5 686 .K& 
1625 8 362 M. Debitoren beal 4, Bestände 
und Inventar Swakopmund 505 779 . während die 
Verpflichtungen der Gesellschaft aus 758 988 #4 Schulden 
an Kreditoren bestanden. 
  
  
Vereinigte Diomantminen-K. G., Cüderitzbucht“) 
(bisher Vereinigte DBiamantminen Lüderitz- 
bucht G. m. b. H.). 
Betrieb. 
Am 1. August des Jahres wurde die Aufbereitungs- 
anlage auf dem Schmidtfeld in Tätigkeit gesetzt. Sie 
konnte nach kurzer Probezeit in allen Teilen abge- 
nommen werden und arbeitet bezüglich Baggerwirt= 
schaft, Transportanlagen und Sieberei durchaus be- 
friedigend. Insbesondere wurden die Leistungsgarantien 
der Sieberei um fast H. überschritten. Die 
Wäscherei, die r ffa % Schwierigkeiten bot, 
arbeitet gleichfalls befriedigend. Wenn die Schmidt- 
feldanlage trotzdem im Berichtsjahre nicht den ge- 
wünschten Erfolg zu zeitigen vermochte, so hat dies 
seinen Grund darin, daß die Bewältigung der abzu- 
räumenden Flugsandmassen Weforderund stellte, deren 
Schwierigkeiten bei der Konstruktion der Anlage nur 
schwer vorausgesehen werden konnten. 
Die Betriebsleitung hat sich entschlossen, zunächst 
eine größere Fläche der in teilweise beträchtlicher Mäch- 
tigkeit vorhandenen diamantführenden Kiesschicht mit 
den vorhandenen Transport= und Abbaumitteln abzu- 
räumen, d. h. vom auflagernden Flugsand zu befreien. 
Der Abraum ist so eingerichtet, daß die Kiesschicht in 
ihrer Erstreckung über fast die ganze Breite des 
Schmidtfeldtales freigelegt und daher der sich an die 
Abraumarbeiten anschließende Abbau ein zuverlässiges 
Bild über die durchschnittliche Diamantführung der 
Kiesschicht gewähren wird. Der Ertrag der Förderung 
muß die Kosten der mehrmonatlichen Abraumarbeiten 
eindecken, und nach dem Ergebnis des früheren Hand- 
abbaues, das seinerzeit als Unterlage für die Sach- 
verständigen-Gutachten gedient hat, ist zu hoffen, daß 
das der Fall sein wird. 
Auf den übrigen Feldern wurde fast nur im Hand- 
betriebe gearbeitet mit Ausnahme von Feld Unver- 
bofft und Windhuk-Kreisfeld, wo je eine Schiechel- 
Anlage aufgestellt ist. Auf Unverhofft mußte die 
Förderung wegen Arbeitermangels im September 
vorübergehend eingestellt werden. 
Für das laufende Geschäftsjahr sind Schürfarbeiten 
auf den betriebenen und besonders auf den noch nicht 
bearbeiteten Feldern vorgesehen, so daß es Klarheit 
und einigermaßen sichere Unterlagen für die Schätzung 
des wirklichen Wertes, die Bauwürdigkeit und die 
Betriebsdauer der Felder bringen dürfte. Unter der 
Herrschaft der alten Abgaben glaubte die Verwaltung 
von Schürfarbeiten größeren Stiles absehen zu müssen. 
Südblock. 
Die Verhandlungen mit dem Landesfiskus konnten 
im Berichtsjahre nicht völlig zum Abschluß gebracht 
werden. Inzwischen ist jedoch eine Einigung erzielt, 
derzufolge ein Ergänzungsvertrag auf folgender Grund- 
lage zu tätigen sein wird: Unsere Gesellschaft erhält 
den Abbau des Zhe auf alluviale Diamanten für 
die Dauer von 50 Jahren bis zum 22. Dezember 1 
Werden Diamanten auf ursprünglicher Lagerstätte ge- 
funden, so ist der Fiskus berechtigt und verpflichtet, 
die Ausbeutung auch dieser Diamanten bis zum 
22. Dezember 1960 uns zu übertragen, unbeschadet 
seines Kechies, am Gewinn und Verlust zur Hälfte 
teilzunehmen. Die Anerkennung unserer Ansprüche 
auf andere Mineralien als Diamanten scheiterte an 
dem Widerspruch der Deutschen Diamantengesellschaft. 
5) Lus dem Geschäftsbericht über das dritte Ge- 
schäftsjahr (1912). 
  
  
 
	        
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