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Stunde, ist für die Arbeiten nach Behera abge-
geben worden.
Auch im Sudan schreiten die Arbeiten zur
wirtschaftlichen Erschließung des Landes ange-
messen fort. Besondere Aufmerksamkeit wird auch
hier der Möglichkeit künstlicher Bewässerung des
Landes gewidmet. Während der zunächst in
Aussicht genommene Staudamm im Weißen Nil
nahe seiner Mündung in den Blauen Nil vor
allem die Aufgabe haben wird, Agypten vor den
Gefahren einer besonders starken Flut zu schützen,
soll durch einen aus dem Rahadfluß abzuleitenden
Kanal ein Gebiet von etwa 140 000 Feddan
zwischen den Flüssen Rahad und Dinder bewässert
werden. Auch für die Bewässerung der Provinz
Dongola werden Pläne erwogen. In der
„Gezireh“ ist das ganze, in dem dortigen Be-
wässerungsplan inbegriffene Gebiet bereits ver-
messen und registriert, was an Kosten nur etwa
1 Piaster auf den Feddan erfordert hat. Die
dortige landwirtschaftliche Versuchsstation hat mit
dem Anbau von Baumwolle, Weizen und anderen
Feldfrüchten ausgezeichnete Erfolge erzielt, und
die Eingeborenen nehmen die ihnen gelehrten
zweckmäßigen Anbaumethoden willig an. Eine
Abordnung der Britischen Baumwollvereinigung
hat über die Sudanbaumwolle sehr günstig be-
richtet sowie wertvolle Vorschläge gemacht. Des-
gleichen haben die Herren Schmidt und Schanz,
von der oben erwähnten Vereinigung der Baum-
wolle spinnenden und verarbeitenden Unternehmer,
Berichte veröffentlicht. Sowohl Menge wie Güte
der auf bewässerten Flächen gezogenen Baum-
wolle haben sich seit dem letzten Jahr merklich ge-
hoben. Zwei neue Entsamungsanstalten wurden
errichtet.
In den entfernteren Gebieten schreitet die
Aufnahme und Vermessung des Landes stetig fort.
Während des Jahres 1912 sind 680 000 Feddan
genau vermessen worden. 1598 km Wege wurden
angelegt und 106 Brunnen erbohrt.
Soviel aus dem Bericht. Man wird nicht
verkennen können, daß auch im Berichtsjahr
wieder ein großes Stück Kulturarbeit in ziel-
bewußter, kraftvoller Weise geleistet worden ist.
[Auszug aus dem Beißbuch: Erypt. Nr. 1 (1913)
Reporis by. His Majesty's Agent and Consul-Geneml
on the Finances, Administration and Condition of
Egi and the Sudan in 1912.)
Britisch - Ostakrika.
Das Kaiserlich deutsche Konsulat in Mombasa
berichtet, wie folgt:
Die Gleisspitze der Magadibahn hat Ende
Mai d. Is. ihren Endpunkt an dem gleichnamigen
See erreicht.
Nach dem Vertrage, den die Gesellschaft mit
der Baufirma Pauling & Co. im September 1911
geschlossen hatte, sollte die Eisenbahn bis Mitte
März 1913, das ist in einem und einem halben
Jahre, fertiggestellt werden. Unvorhergesehene
Ereignisse, wie der Eisenbahnerstreik in England,
die langsame Beförderung des Baumaterials von
Mombasa zur Arbeitsstelle und weitere Verzöge-
rungen durch Arbeitermangel haben die über-
schreitung der vertragsmäßigen Zeit um zwei
Monate verursacht.
Die Eisenbahn durchschneidet ein nahezu wasser-
loses, von nomadisierenden Massai bewohntes Land,
das nur nach der Regenzeit sich mit Vegetation
bedeckt. Die Hauptschwierigkeit, die bei der Bau-
ausführung zu überwinden war, bestand in der
Zuführung von Wasser, wofür eine Röhrenleitung
in einer Länge von mehr als 50 engl. Meilen
gelegt wurde. Die zu überwältigenden Terrain=
unterschiede waren nicht sehr erheblich, doch machte
die Gesteinsart des Bodens, der großenteils aus
Basalt besteht, allenthalben Sprengungen erfor-
derlich. Obwohl der Schienenstrang in seiner
ganzen Ausdehnung (91½ engl. Meilen) durch
Wildreservat führt, war entgegen den Befürch-
tungen, die sich an den Bau der Ugandabahn in
der Gegend des Tsave-Flusses knüpften, kein
Verlust von Menschenleben durch reißende Tiere
zu beklagen. Das Klima in jenem Gebiet ist —
wie das Hochland von Britisch-Ostafrika — im
allgemeinen günstig und auch für den Europäer
längere Zeit hindurch erträglich.
Einzelheiten über den Fortgang der Arbeiten
nebst einer die Höhenlage der Bahn kennzeichnenden
Skizze finden sich in der zu Nr. 598 des East
African Standard vom 28. Juni 1913.
Die Kosten des Gesamtunternehmens sind auf
der letzten Generalversammlung der Magadi-Soda-
Gesellschaft (für die Eisenbahnbauten Magadi—
Junction Magadi Lake und die Verbindungslinie
zwischen Pier und der Ugandabahn auf der Insel
Mombasa sowie für den Pier) auf 640 000 ..
beziffert worden. Bis Mitte 1914 sollen auch
der Pierbau und die Reinigungsanlagen für das
Produkt des Sees vollendet und dann sogleich
mit dem Export der Soda begonnen werden. Die
Gesellschaft hofft jährlich mindestens 160 000 Tons
Soda auf den Markt zu bringen.
Auf etwa 200 Millionen Tons wird der In-
halt des Magadi-Sees an Kristall geschätzt, der
etwa zu gleichen Teilen aus Natriumkarbonat und
Natriumbikarbonat besteht. Dazu kommt, daß sich
der Vorrat wahrscheinlich durch unterirdischen
Zufluß, dessen Wasser an der Oberfläche des Sees
verdunstet, stets wieder erneuern soll, so daß der
Reichtum an Soda unerschöpflich erscheint. Die
Eingeborenen sollen jahrelang ihren Bedarf an