Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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urt a. M., die schon die Stammbahn bis Moro- 
goro erbaut hatte, übernahm die Ausführung in 
serbmiunternehmuns und führte die Arbeiten mit 
mothr Schnelligkeit durch, daß die erste Loko- 
ein bereits am 26. Februar 1912 in Tabora 
raf und am 1. Juli desselben Jahres die 
* amte Strecke dem Betriebe übergeben werden 
unte. 
ir Mittlerweile waren die allgemeinen Vorarbeiten 
den Bahnbau nach dem See ausgeführt 
& und im Herbst 1911 konnte durch eine 
gi e Bahnvorlage der Weiterbau der Bahn nach 
ankoma beantragt werden. Die Mittel hierfür 
wirden durch Gesetz vom 12. Dezember 1911 be- 
igt und die Herstellung bis zum See an die 
augesellschaft Holzmann vergeben. Auf diese 
eise wurde erreicht, daß jede Unterbrechung im 
abnban vermieden blieb; der Baufortschritt 
wie daher so gesteigert werden, daß die Gleis- 
u ihr Endziel am See am 1. Februar 1914 
ichte, während der Bauvertrag die Vollendung 
er um 404 km kürzeren Strecke Morogoro — 
biabora erst zum 1. Juli 1914 gefordert hatte; 
1 Strecke bis Kigoma sollte spätestens am 
Pril 1915 betriebsfertig sein. 
Die rasche und glückliche Vollendung der 
"65/ bis Kigoma in dem küstenfernen Gebiet 
Un munersten Afrikas bedeutet für die Bauunter- 
ie dns eine sehr anerkennenswerte Leistung, 
d er Tatkraft und Umsicht der Bauleitung und 
verständnisvollen Zusammenarbeiten aller 
abelen ein glänzendes Zeugnis ausstellt. 
V 27 verdient hervorgehoben zu werden, daß 
it, für die Strecke Tabora—Kigoma gelungen 
ner ht nur eine wesentlich günstigere und etwas 
vorgen Linie ausfindig zu machen als anfangs 
sn runben. war, sondern auch bei der Bauaus- 
2 9 eine erhebliche Ersparnis an den ver- 
agten und bewilligten Mitteln zu erzielen. 
Va gie Erdfnung des Betriebes auf der ganzen 
W nunmehr in wenigen Monaten zu er- 
erste deunsLofentlich wird dann auch bald der 
nach d itsche Dampfer den Verkehr über den See 
er belgischen Kongokolonie vermitteln. 
Va rermmtsch wird von belgischer Seite der 
alo nach Tale des Lukugaflusses von Ka- 
dem Lukuga-Austritt oder Albert- 
em 
Betei 
  
ville mit großem Eifer betrieben, und es ist 
damit zu rechnen, daß diese sogenannte Lukuga— 
bahn etwa Mitte des Jahres 1914 ihr Ziel er— 
reichen wird. Durch diese Bahn erhält dann die 
deutsche Tanganjikabahn über den See hinweg 
eine wichtige Fortsetzung in das Stromgebiet 
des oberen Kongo, und es wird dadurch, wie 
die Kartenslizze erkennen läßt, vermittels der 
Wasserstraße Kabalo — Bukama eine neue 
östliche Zufuhrstraße in das erzreiche Katanga- 
gebiet hergestellt. Diese östliche Zufuhrstraße 
hat vor der nördlichen, die der Kongo mit 
seinen drei großen Wasserstraßenabschnitten und 
den zugehörigen drei Umgehungsbahnen bildet, 
den Vorzug der wesentlich geringeren Ausdehnung, 
der Vermeidung des vielfachen Umladens und 
der häufig unzuverlässigen Wasserstraßen. Auch 
ist sie kürzer als die südliche Zufuhrstraße über 
die rhodesische Bahn von Beira über Salis- 
bury, Buluwayo und Brokenhill. Nur die 
westliche, von der Lobitobucht ausgehende 
Zufuhrstraße, die durch die Benguellabahn und 
ihre Fortsetzung Dilolo-Ruwe gebildet wird, 
kann gegen sie künftig erfolgreich in Wettbewerb 
treten — wenn sie vollendet sein wird! Sie ist 
heute von diesem Ziel noch weit entfernt: drei bis 
vier Jahre dürften darüber hingehen, denn die 
Benguellabahn ist erst bei Kilometer 520 ange- 
kommen und hat bis an ihren Endpunkt Dilolo 
noch etwa 780 km zurückzulegen. Die geogra- 
phische Überlegenheit unserer deutschen östlichen 
Zufuhrstraße dürfte also dahin wirken, daß ihr 
mindestens vorläufig ein Teil des Katanga-Ein- 
und Ausfuhrverkehrs — besonders der Personen-= 
verkehr und alle Güter, deren pünktliche Lieferung 
von Bedeutung ist — zufällt, so lange, bis die 
Vollendung der Benguellabahn eine Umgestaltung 
in den Wettbewerbsverhältnissen für den Katanga- 
verkehr herbeiführt. 
Möge die Tanganjikabahn unserem ostafrika- 
nischen Schutzgebiet den von der Erschließung des 
großen Seegebiets erwarteten wirtschaftlichen Auf- 
schwung bringen und auch sonst alle Hoffnungen 
erfüllen, die man auf sie gesetzt hat!
	        
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