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II. Pennisetum-Hirse (Kolbenhirse).
A. Jadiri (ful.) B. Muri (kul.)
» Von diesen einzelnen Gruppen gibt es nun noch
eine große Anzahl Varietäten. Beim Jigari z. B. habe
ich allein in Mittel-Adamana siebzehn verschiedene
Sorten festgestellt.
das Von den Regenzeitsformen des Durra-Korns wird
50 „Jigari“ bestellt, sobald die niedergegangenen
Megen einigermaßen ausreichende Bodeunfenchtigkeit ge-
währleisten, und zwar auf mittleren bis leichten Böden.
ibns „Baieri“ dagegen erfordert besseren Boden, der
l#em sogar nicht zu schwer sein kann, und mehr Feuchtig-
keit zur erfolgreichen Keimung, so daß man mit seiner
Saat bis zum Eintreffen der stärkeren Niederschläge
n Juni wartet. Seine Entwicklungszeit ist eine etwas
kangere als die des „Jigari“. Während dieses häufig
schon geschnitten wird, wenn noch einzelne Niederschläge
das Ende der Regenzeit hinausschieben, liegt die Ernte
lenes Korns im Dezember, also etwa zwei Monate
später. Auf schweren Böden, wo die ganze Entwicklung
der Pflanze massiger ist und infolge höheren Grund-
wasserstandes die Bodenfeuchtigkeit nicht zu schnell zu
lief sinkt, wie z. B. in den Niederungen des Mao Rei
bei Rei-Buba ist die Entwicklungsdauer noch länger;
so habe ich gerade hier noch im Jannar weite Flächen
mit Korn bestanden gefunden. Das ist auch der Grund,
weshalb diese Form in den Tschadseeländern nur in
geringer Ausdehnung gefunden wird; denn die kurze
Regenzeit mit ihren geringen Niederschlägen reicht auf
den leichteren Vöden für sie nicht aus.
, ie Trockenzeitsform, das sogenannte „Musguari“,
bildet vielerorts beinahe die einzige Hauptfeldfrucht,
wenn man von den wenigen anderen Früchten geringen
Hirsen Bestimmungsmaterial gesammelt, das durch
ie Botanische Zentralstelle für die Kolonien
wie folgt bestimmt wurde:
2. Figari, Sorghum-Hirsen, die, im Anfang der
Negenzeit gepflanzt und Ende der Regenzeit ge-
erntet, mit leichteren Böden vorliebnehmen.
a. Sorghum-Hirsen aus dem Gebiete der
1. 5 Fallih-Heiden.
Tilburu, gutes Speise= Andropogon sorghum (I.)
korn Brot. var. tilburu Pilger
nov. var.
2. To Unnai Vorliegendes Material
n% !2½m nicht bestimmbar.
3. Weiwei.
4. N . Desgl.
DEongsang Desgl.
B Sanik-Ban .
. Sahe, Hauptverwen-A. s. var. rubro violaceus
dung zur Durrah-Bier- ger nov. var.
7 bereitung
AWüimmangi, das beste
Kor A. s. var. fuscus Pilger
n .
S. Balal für Speisezwecke
nov. var.
A. s. var. concolor Pilger
nov. var. forma densa.
9. Takbosi ?
lobullenkt, utes Speise- A. s. var. solutus.
« sokshlllmHirieih welche als Fullah-Korn
Laneis bezeichnet werden.
sen- zn oder Bajumari, Andropogon sorghum (I.)
-b as beste Korn der Brot. var. Concolor Pil-
Fari-Sorten sein ger nov. var. forma
2. Schindz- ta.
nehinai. bat 2 Körner A. s. var. dicarpa Pülger
1 « s
Ahrchen ander im no#v. var.
Umfanges absieht. Sie ist sogar unter den extremen
Verhältnissen des Ferkibodens an mauchen Stellen
die Frucht, deren Vorhandensein einzig und allein die
Existenz der Siedler ermöglicht, da die Überschwem-
mungen zu hoch und für andere Früchte geeignete
Flächen größeren Umfanges nicht vorhanden sind. Das
„Musguari“ beansprucht nun schwersten Lehm= und
Tonboden, dessen Ertrag mit dem Humusgehalt wächst.
In diesen Boden, der, in der Regenzeit überschwemmt,
eine weite Wasserfläche oder unergründlichen Sumpf
bildet, pflanzt der Eingeborene die 20—30 cm hohen
Musgnari-Planzen, welche einen Monat vorher auf
besonderen Saatbeeten und auf anderen Böden aus-
gesäet wurden, sobald das Wasser so weit zurückgetreten
ist, daß die Flächen gut passierbar sind. Er stößt dann
mit einem etwa 1,5 m langen und etwa 3 cm dicken,
angespitzten Pflanzstock ein Loch in die Erde, setzt die
Pflänzlinge nicht gerade sehr behutsam ein, ohne das
Pflanzloch mit Krume zu füllen, da diese auf dem
leicht verkrustenden Boden nicht vorhanden ist. Statt
dessen folgt ihm ein Weib mit einer Kalebasse Wasser.
das jedes Pflanzloch mit Wasser ausfüllt. Da das
Wasser in dem schweren Boden nicht versickern kann,
bietet es bis zu seiner Verdunstung dem Pflänzling
die erste Existenzmöglichkeit und erleichtert gleichzeitig
durch Aufweichen der umgebenden Bodenteilchen den
Würzelchen das Eindringen in den ohne Wasser sofort
erhärtenden Boden. Ist dieser Punkt überwunden,
dann ist der Fortbestand der Pflanze bei ihrer Zähig-
keit gesichert, abgesehen von einzelnen wenigen Ge-
fahren. Ihre Bepetationseit ist kurz, etwa 4—5
Nonate, die Bearbeitung sehr geringfügig, da nach
einer Hacke in dem dann schon stark verkrusteten Boden
bei absolutem Regenmangel kein Unkraut mehr aufzu-
3. Gite Gertogal, süße
Kornart, deren Stengel
statt Zuckerrohr ge-
essen wird
sibal, gutes Korn zur
Mehlbereitung: auch
diese Stengel werden
als Zuckerrohr gegessen
Denkr-poler
A. s. var. gigarensis Pilger
nov. var. forma com-
pacta.
A. s. var. gigarensis Pilger
nov. var. forma versi-
color.
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A. s. var. gigarensis Pilger
nov. var. forma rubi-
cunda
A. s. var. concolor Pilger
nov. var.
S
Lameri; verträgt kein
langes Lagern, da das
Mehl sonst nicht mehr
gut wird
Sihe; gutes Korn; be= A. s. var. densissimus
sonders viel bei Muhi: Pilger nov. var.
die Stengel werden als
Zuckerrohr gegessen
Nr. 6 und 7 werden leicht von Käfern zerfressen.
B. Bajeri, Sortchum-Hirsen, welche schweren Boden
verlangen, Anfang bis Mitte der Regenzeit gepflanzt
und etwa zwei Monate nach Beginn der Trockenzeit
geerntet werden.
a. Bajeri (auf der Versuchsstation in
itoa gebaut).
1. Bajéri bodérif (Rotes Andropogon sorghum (I.
Baiari). Die verschie- Brot. var. ovulifer Hack.
denen Formen entstam= verschiedene Farben-
men alle der besonders nnancen.
als Ausgangsform be-
zeichneten Art. Die Sor-
ten sollen je nach Boden-
beschaffenheit variieren.
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