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des Umherschleppens des Kindes durch die
Mutter. In ein Tuch auf den Rücken ge-
bunden, in seinem Schweiß und Urin, der der
Mutter den Rücken herunterläuft, macht der Säug-
ling alle Gänge der Mutter, in der glühendsten
Hitze und im Regen, bei Tag und bei Nacht, mit.
Häufig genug wird er bis zum frühen Morgen
beim Tanz seiner Mutter, den er auf ihrem Rücken
mitmacht, durchgeschüttelt. ·
Welch großen Gefahren der kindliche Organis-
mus vom ersten Tage seines fötalen Daseins an
ausgesetzt ist, geht aus der beiliegenden Statistik
sowie obiger Darstellung hervor. Ein Verständ-
nis für die Notwendigkeit der Erhaltung seiner
Rasse oder Familie geht dem Neger ab. Nur
wenige intelligente Häuptlinge haben eine Ahnung
von der ihrem Lande bzw. Stamme durch den
geringen Nachwuchs drohenden Gefahr.
Das erste Hilfsmittel, das zur Besserung der
erwähnten Mißstände herangezogen werden muß,
ist die Belehrung über die Schädlichkeiten und
Gefahren, denen der Nachwuchs der eingeborenen
Bevölkerung ausgesetzt ist. Über die Ernährungs-
weise der Säuglinge ist ein Merkblatt: „Schauri
njema. Habari ya kutunza watoto“ aufgestellt
worden, das durch die Bezirksämter den Aliden
und Dorfältesten zur Bekanntgabe an die Ein-
geborenen überwiesen wurde. Als Beweis für
den tatsächlichen praktischen Wert dieser Maßnahme
kann angeführt werden, daß von verschiedenen
Stellen dieses Merkblatt erneut angefordert wurde,
so daß Neudruck einer größeren Anzahl von Exem-
plaren erfolgen mußte.
Immerhin wird der Belehrung die praktische
Unterweisung durch Europäer und Beaufsichtigung
der Durchführung der gegebenen Ratschläge folgen
müssen. Diese Möglichkeit wird nach Vermehrung
der sogenannten Reiseärzte, von denen jeder Bezirk
einen unabhängig vom Stationsarzt erhalten soll,
gegeben sein.
Hauptaufgabe dieser Arzte ist Erforschung und
Bekämpfung der Seuchen und Krankheiten der
Eingeborenen. Der Frage der Säuglingskrank-
heiten wird dabei besonderes Interesse entgegen-
gebracht werden können.
Gleichzeitig wird durch Feststellung der Syphilis
unter den Eingeborenen, die den Stationsarzt
nicht aufsuchen können, und Durchführung einer
rationellen Behandlung die Frage des Nach-
wuchses — durch Verminderung einer seiner
hauptsächlichsten Gefahren — günstig beeinflußt
werden.
Die zur Zeit hoch anzunehmende Zahl der
künstlichen Aborte wird mit der Zunahme ge-
ordneter rechtlicher Verhältnisse und mit der Mög-
lichkeit der Beaufsichtigung infolge von Aus-
dehnung der Verwaltung und mit der Verbreitung
zivilisierter bzw. christlicher Anschauungen ver-
mutlich allmählich geringer werden.
(Nachwuchs-Statistik folgt umstehend.)
n
achwelsung der Brutto-Einnahmen bel den Binnengrenz-Jollstellen von Deutsch-Ostafrtika im Monat Januar 1914.
Gegenübergestellt dem gleichen Monat des Vorjahres.
(Val. „D. Kol. Bl.= 1914, Nr. 8. S. 365.)
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