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je nach der Lage des Marktes, mehr oder weniger er-
beblich unter Marktpreisen zu verkaufen. Als Ursache
für die schlechte Farbe unseres Haufes hat sich das
Waschwasser herausgestellt, das wir bisher aus Brunnen
auf der Pflanzung entnahmen. Wir haben uns daher
ensschlossen, das benötigte Wasser künftig mit einer
Vasserleitung aus Ouellen zu beziehen, die einige Kilo-
meter entfernt liegen und ausreichend Wasser in guter
Qnalität enthalten. Eine uns benachbarte Agaven-
bflanzung hat dies Quellwasser bereits mit gutem
Erfolge verwendet. Versuchsweise unternommene
W#schengen unseres Haufes mit diesem Ouellwasser
haben ein günstiges Resultat ergeben.
Es wurden wiederum 350 000 Agaven auf 130 ha
nen ausgepflanzt. Die gesamte bepflanzte Fläche be-
lief sich somit Ende 1913 auf 770 hn mit etwa 21 5 Mil-
lionen Agaven. Für das Jahr 1914 rechnen wir mit
einer Ere von etwa 1000 Tonnen Hanf.
lrbeiterverhältnisse. Die Beschaffung der
benöllrbe Arbeitskräfte ist in letzter Zeit immer
schwieriger geworden. Wenn es uns auch gelungen ist,
genügend Arbeiter anguwerben, um den Betrieb im
vorgesehenen Umfange durchzuführen, so war dies doch
nur unter verhältnismäßig großen Kosten möglich, denn
wir mußten für die Arbeiteranwerbung rund 15 000 M
aufwenden. Die Aussichten für die Zukunft sind nicht
Zünstig, zumal inzwischen weitere Pflanzungsunter-
nehmungen im Süden ins Leben getreten sind. Wir
werden daher weiterhin mit hohen Anwerbekosten
rechnen müssen. Die Psünndungslateressenten der Be-
zirke Lindi und Mikindani haben sich vor kurzem
zu einer Arbeiter-Anwerbe-Genossenschaft mit be-
schränkter Haftpflicht vereinigt, deren Ziele von der
Regierung gefördert werden. Wir haben unseren
Pflanzungsleiter ermächtigt, der Genossenschaft bei-
zutreten. Es ist möglich, daß durch eine gut orga-
nisierte Arbeiteranwerbung seitens der Genossenschaft
die Arbeiterverhältnisse günstig beeiuflußt werden; eine
gründliche Besserung in den Arbeiterverhältnissen ist
aber nur von einer beträchtlichen Verlängerung der
Arbeiterverträge zu erhoffen.
Pflauzungsareal. Von dem gegenwärtigen
etwa 1100 ha großen Areal der Pflanzung waren, wie
oben erwähnt, Ende 1913 770 hn mit Agaven bepflanzt.
Da einige Teile des 1nbepflanzten Arcals für die
Agavenkultur nicht in Frage kommen, haben wir es
für richtig gehalten, bei der Regierung die Zuteilung
von weiterem Land zu beantragen. Es sind uns darauf-
hin 780 ha zugesprochen worden, über die mittlerweile
ein Kaufpachtvertrag abgeschlossen sein wird. Für den
Auskauf der Eingeborenen auf diesem neuen Kronland
aben wir etwa 10 000 ¼ aufwenden müssen.
Pflanzung Kilindi.
okospalmen. Im Berichtsjahre wurden weitere
2000. # aus m Saatbecten ins Feld verpflanzt
und damit der Palmenbestand auf rund 52 000 Palmen
erhöht. Die Zahl der tragenden Palmen ist auf 11 418
angewachsen gegenüber 7253 E
· Geerntet wurden 210 zuund hier i gegenüber
135 243 im Vorjahre. Von den benachbarten Ein-
geborenenpflanzungen wurden 20 704 Kokosnüsse an-
gegenüber 25 315 im Vorjahre. Zu r7
wurden verarbeitet 209 612 Kokosnüsse; der Ertra
belief sich auf 38 Tonnen, die je nach Variule
Wischen 555 und 640 /¼# pro Tonne verkauft wurden.
r- Onalität der Kopra war zufriedenstellend. Das
ergebnis des Kopraertrages auf die Zahl der Nüsse
erechnet war etwas günstiger als im Vorjahre
ecls rationeller Kopraaufbereitung wurden ver-
sciedel Versüche unternommen, und zwar wurde zu-
nächst ein einfacher Trockenschuppen mit ausziehbaren
Hürden errichtet, worin zu gleicher Zeit 6000 Kokos-
nüsse getrocknet werden können. Außerdem wurde aus
Zementmauerwerk eine Tenne in einer Größe von
20— 30 m angelegt, die die gleichzeitige Trockuung
von 25.000 Kokosnüssen ermöglicht. Je nach den Er-
fahrungen, die mit diesen beiden Trockensystemen ge-
macht werden, sollen später weitere Trockeneinrichtungen
getroffen werden. Solange wir noch verhältnismäßig
kleine Ernten aufzubereiten haben, werden wir mit
dem Sonnentrocknungssystem auskommen. Wenn aber
in den nächsten Jahren die Ernten erheblich anwachsen
und wir gezwungen sein werden, auch in der Regenzeit
Kopra aufgubereiten, werden wir auch für eine Trocken=
anlage mit künstlicher Trocknung Sorge treffen müssen.
Für 1914 rechnet unsere Pflaunzungsleitung auf
eine Ernte von etwa 275 000 Kolosnüffen, was rund
50 Tonnen Kopra ausmachen wü
Im Berichtsjahre fielen auf der Pianzung 1181,909 mm
Regen, eine Niederschlagsmenge, die an sich als durch-
aus zufriedenstellend bezeichnet werden muß. Leider
ist die Verteilung der Niederschläge nicht so günsti?;
denn die größte Regenmenge fällt in den Monaten
Januar bis Juni., während in der übrigen Zeit Trocken-
heit herrscht. Letztere übt besonders auf die jungen
Pflanzen einen nachteiligen Einfluß aus; so mußtien
etwa 3300 junge Pflanzen infolge Vertrockuens wieder
ersetzt werden.
Der Nashornkäser wurde mit Erfolg. belämpit:;
ihm fielen nur 99 Palmen zum Opfer. Der Palm-
bohrer ist nicht wieder festgestellt worden.
In bedauerlicher Weise hat sich die Hergsäule auf
der Pflanzung ausgebreitet, denn es gingen daran
2180 Palmen zugrunde, wovon 380 auf ältere, teils
tragende Palmen und der Rest auf jüngere Pflauzen
entfallen. Wir haben Veranlassung genommen, an das
Gounvernement in Daressalam die Bitte zu richten,
baldmöglichst einen Sachverständigen zum Studium der
Hergfäule nach Kilindi zu senden.
Zwischenkultur. Die 1911 versuchsweise an-
gepflanzte Clitoren ternaten hat sich außerordentlich
üppig entwickelt. Diese Pflanze ist zwar zur Unter-
drückung des Unkrauts recht gut gceignet; es wird sich
aber nicht empfehlen, den Kulturversuch ausgndehnen,
da die Pflanze das Suchen abgefallener Kokosnüsse zu
sehr erschwert. Dem gleichen Zweck der Unkrantnieder-
haltung dient die Riginusstande, die, wie fast überall
in Ostafrika, so auch in Kilindi, an vielen Stellen wild
wächst. Wir haben die vorhandenen kleinen Bestände
abernten lassen und für das erzielte Produkt den ver-
hältnismäßig günstigen Preis von 200 1¾ pro Tonne
erhalten. Durch dieses Ergebnis ermutigt, haben wir
bie Pflanzungsleitung angewiesen, 1914 einen eitwas
größeren Versuch mit dem plaumäßigen Anbau von
Rizinus anzustellen. Da die Rizinusstaude indessen
dem Boden naturgemäß Nährstoffe entzieht, so muß
das Wachstum der Palmen in dem mit Riginus be-
pflanzten Teile der Pflanzung andauernd sorgfältig
überwacht werden, damit diese Bwischenkultur sofort
abgebrochen werden kann, sobald sich ein ungünsriger
Einfluß auf die Palmen herausstellt.
Di rbeiterverhältnisse liegen auf der
Peflanzung Kilindi nach wie vor verhältnismäßig günstig.
Es war uns stets möglich, unseren Arbeiterbedarf zu
decken, wenn wir uns auch dazu verstehen mußten, die
Ubeitelöhne etwas zu erhöhen.
Pflanzungsarcal. Da von der ursprünglichen
Pflanzung, die 1246 ha groß ist, sich größere Teile
nicht für die Kultur von Kokospalmen eignen, haben
wir bei der Regierung die Überlassung weiterer etwa
550 hu guten Palmenboden beantragt.