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Der Faktoreibetrieb hatite unter der allge-
meinen, durch die Kautschukkrisis verursachten De-
pression zu leiden.
. 4 *
r—
Anschließend an den bisherigen Grundbesitz von
Kiomoni haben wir uns einen weiteren Komplex
von 1000 ha für Sisal-Kultur geeignetes Land ge-
sichert. Wir beabsichtigen, unsere Sisal- Agavenanlagen
entsprechend auszudehnen und werden in der dies-
jährigen Hauptversammlung den Antrag stellen, das
Gesellschaftskapital von 1 800 000 um 200 000.
auf 2 000 000 zu erhöhen.
Laut Bilanz ergibt sich pro 1913 nach Vornahme
der ordentlichen Abschreibungen in Höhe von 73100
und nach Uberweisung on 22 656 ¼/¾ an Reservefonds
ein Gewinn von 455 /4, der wie folgt verwendet
werden soll: 8 v. H. Blisene — 144 000 ¼, Tan-
tiemen 68 108 /4, zur Talonstener-Reserve 1800 Ac,
zur, Spezial-Reserve 100 000 K. zum Dispositonsfonds
000 1, für Veamten-Belohnungen 15 000 und
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Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Victorla“
Berlin und Victoria (Kamerun).“)
Auch das Ergebnis des Jahres 1913 darf als ein
befriedigendes bezeichnet werden.
Victoria-Pflanzung.
Kakao: Hatten wir früher häufig über die nach-
teiligen Folgen allzu heftiger Regenperioden zu klagen,
so muß das Jahr 1913 zu den trockensten gerechnet
werden, die bieber im Schutzgebiet Kamerun beobachtet
worden sind. Die Niederschlagsmengen, die 1913 auf
unseren Pflanzungen gemessen wurden, betrugen durch-
schnittlich nur 2100 mm gegen 3000 mm und mehr in
sonstigen Jahren. Infolgedessen hatten die Kulturen
während der Trockenzeit stark unter Rindenwanzen und
Engerlingen zu leiden, während die Braunfäule nur
schwach auftrat. Die genannten Schädlinge zwangen
uns zu mufassenden Abwehrmaßnahmen. Leider gibt
es bisher noch kein erfolgreiches Vertilgungsmittel hier-
gegen. Das einzige Mittel bleibt Absuchen der Bäume
r0a Arbeiter, wodurch aber ein großer Teil unserer
Arbeitskräfte brachgelegt wird, der anderweitig wert-
volle Verwendung hätte finden können.
Die Kakavernte brachte 31 165 Sack versandfertigen
Kalao zu je 50 kx und hielt sich somit auf fast gleicher
Höhe wie im vergangenen Jahre. Die Verkaufspreise
schwankten zwischen 130.¾ zu Anfang und 138/
Legen Mitte des Jahres, um alsdann auf 116 Ac pro
100 kg zurückzugehen.
lpalmen: Bei der hohen wirtschaftlichen Be-
deutung der Olpalme sind wir mit gutem Erfolg be-
müht bewesen, unsere Bestände hierin wesentlich zu
erweiter
Das Palmölwerkt arbeitete zufriedenstellend.
Unsere Produktion betrug: an Palmkernen 1238 Sack
zu je 60 kg oder 74,8 Tonnen, an Palmöl 137 Faß
mit insgesamt 86 Touncn. Der Markt war für beide
rodukte günstig. Kerne brachten mit geringen Schwan-
singen Preise bis zu 48 # Ol solche bis 68./ pro
Eitschut, Bei den gedrückten Preisen auf dem
Kautschukmarkt und der starken Inanspruchnahme der
verfügbaren Arbeiter durch die Schädlingsbekämpfung
haben wir der K kantschukgewinnung im verflossenen
Jahre keine große Aufmerksamkeit guwenden können,
5qr Aus dem Jahresbericht für 1918.
zumal aus unseren Beständen nur die wenig rentable
Kickria für Zapfungen in Frage gekommen wäre. Es
wurden infolgedessen nur 2835 kg Kickria-Kautschuk
gewonnen, der Preise von 8 /4 bis 4 / pro Kilogramm
rachte, je nach Lage des abflauenden Markles.
Neuschlag: Im Moliko-Bezirk wurden 100 ha
gerodet und mit Kakao und Olpalmen bepflanzt.
Prinz Alfred-Pflanzung.
Wie sich bei den Vermessungsarbeiten der neuen
Pflanzung herausstellte, ist der Grund und Boden in
den östlichen Teilen der Tikoebene gegen den Mungo
als Pflanzungsland nicht geeignet. Wir haben uns
daher entschlossen, die Prinz Alfred-Pflanzung mit nur
2000 ha in Kultur zu nehmen. Es verbleibt uns jetzt
noch ein Anspruch auf 1000 ha Ersatzland. Im Ein-
verständnis mit dem Gonvernement werden wir diese
1000 ha an anderer geeigneter Stelle aussuchen und
deren Erschließung einer späteren Zeit vorbehalten.
Kulturen: Auf der Prinz Alfred-Pflanzung
waren bis 1913 für Kulturzwecke freigeschlagen 14 ha.
Hiervon sind bepflanzt: mit Kakao und Hevea 1 4 ha,
mit Olpalmen 92 ha, zusammen 1116 ha. 287 l sind
gerodet und zur Aufnahme der Kulturen vorbereitet,
während 71 ha für Wege. Wirtschaftszentralen und
Schutzstreifen Verwendung finden. Leider hat die un-
gewöhnliche Trockenzeit trotz aller Schutzmaßregeln
einen großen Teil der jungen Kulturen vernichtet.
Für sofortigen Ersatz der eingegangenen Bestände ist
Sorge getragen. Immerhin dürfte die Entwicklung
der Pflanzung hierdurch aber um 1 bis 2 Jahre zurück-
gehalten werden.
Stand der Victoria= und Prinz Alfred-Pflau-
zung am 31. Dezember 1918:
Der gesamte Landbesitz umfaßt 17.000 ha
leden, N—nl-r auf hierfür Heeignet. Boden 4405 ha
Ner 286 „
Jeuscheg und Wege usw. 85 „
somit insgesamt unter Kultur 4776 ha
Es sind vorhanden an:
Reinkulturen: Mischkulturen:
Kakao 1539 ha Kakao und Kautschuk 1100 ha
Kautschuk. „ lpalmen 835 „
Olpalmen * „ Olbalm. nu. Kautschuk 150 „
Planten 15 „ „ Kafsee. 100 „
2220 ha 2185 ha
Planten als Schattenbaum 1105 hn.
Die Arbeiterverhältnisse waren zum Teil
noch recht schwierig, doch machten die Vorbereitungen
zu einer geregelten Arbeitervermittlung unter der
Kontrolle der Regierung sich gegen Ende des Jahres
schon in angenehmer Weise bemerkbar. Auch der Ge-
sundheitszustand der Arbeiter hat sich bedeutend gehoben.
Die Gesellschaft betrachtet es nach wie vor als ihre
vornehmste Pflicht, für das Wohl- ihrer Wrochter auf
das angelegentlichste zu sorgen. Sie nimmt über den
Rahmen ihres Wirkungskreises hinaus auch an den Be-
strebungen zur Hebung der Geburtenziffern und Min-
derung der Sterblichkeit unter den verschiedenen
Stämmen Kameruns lebhaften Anteil.
* *
Das Betriebsjahr brachte einen Bruttoüber-
schuß von 18364681 At, hieth Fottag aus 1912
217 559 4, zusammen 1 582 190 /4. Die Verwaltung
schlägt vor, 274 112 1/## abzuschreiben, dem geseszlichen
Reservefonds zur Abrundung auf 470 000 881 4