Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Zuzuführen und eine weitere Rückstellung zur Er- 
schliezung der Prinz Alfred-Pflanzung mit 455 0007 
zu bilden, so daß ein Gewinn von 852 195 ./ ver- 
bleibt zu folgender Verwendung: 20 v. H. Dividende 
— 600 000 , Tantieme an den Ausfsichtsrat 51 463 M 
und Vortrag 200 731.# 
Debundscha--Pflangung Berlin und Debundscha 
(Kamerun).-) 
Die Witterung war, wie im Jahre 1912, auch 
im abgelaufenen Geschäftsjahr günstig. Die Regen- 
menge betrug 7743,5 mm. Die Braunfäule trat zwar 
ctwas stärker als im Jahre 1912, aber doch noch ver- 
hältnismäßig schwach auf. 
Die Ernte an Kakao beirug, E10% Zentner 
gegen 2060,53 Zentner im Jahre ie Boden- 
fläche der tragenden Bestände ene 110 ha; im 
Durchschnitt wurden demnach von 1 ha 15 Zentner 
Kakao geerntet. 
Die Zapfung der Kickriabäume ergab 6,55 Zentner 
erstklassigen, Hanischur, der in zwei Partien nach Ham- 
burg verschifft wurde. Der erste Teil traf noch einen 
hrtuch Mrt tga der Anlunft des zweiten Teils war 
der Preis auf einen nie gekannten Tiefstand gesunken. 
Solange dieser Preisstand anhält, kann die Kautschuk- 
gewinnung auf unserer Pflanzung erst wieder 
lohnend werden, wenn unsere Kautschukforsten ein 
höheres Alter erreicht haben. Aus diesem Grunde ist 
die Kantschutzavfung vorläufig eingestellt worden. 
a wurden mit Kakao neu bepflanzt. Damit 
erhöht sach die Gesamtfläche der Kakaofelder auf 218 ha. 
Die Größe der Kautschukforsten — 48 ha — ist un- 
verändert geblieben. 
Die Zahl der eingeborenen Arbeiter und Hand- 
werker, die im Durchschnitt 192 betrug, unterlag be- 
trächtlichen Schwankungen. In den Monaten März 
bis Mai waren durchschnittlich nur 131, in den anderen 
Monaten durchschnittlich 211 Eingeborenc beschäftigt. 
Der Gesundheitszustand bei den Arbeitern war wiederum 
befri. digend. 
  
* 
2 
Nach Abschreibungen und Rückstellungen in Höhe 
von 32682 bleibt ein Reingewinn von 31171 4t. 
wovon 30 887 7 aus dem Berichtsjahre herrühren. 
Der Reingewinn soll, wie folgt, verwendet werden: 
zum ordentlichen Reservefonds 1541./1. 12 v. H. Dividende 
20 400 I4, Tantiemen 2653 1 und Vortrag 576 JK. 
Ooliwe. Dll 
IIJOHIW ê 
Gesellschaft Berlin““). 
Artgemeines. 
Die Entwicklung des Schutggebietes Ka- 
merun würde 1913 einen weiteren Fortschritt zu ver- 
zeichnen haben, wenn nicht der außerordentliche Rück- 
gang der Kautschukpreise einen starken Einfluß auf den 
Handel Süd-Kameruns gehabt hätte. Dieser, vor- 
nehmlich auf Kantschnterport aufgebaut, hat erheblich 
unter der Krise gelitten, da nicht nur die Ausfuhr des 
durch Sammeltätigkeit der Eingeborenen gewonnenen 
Wild-Kantschuks zurückgegangen ist, sondern auch die 
Einfuhr von Waren in Süd-Kamerun infolge ver- 
minderter Kaufkraft der Eingeborenen eine Einbuße 
erfahren hat. Die Kautschukausfuhr Kameruns betrug: 
) Aus dem Geschäftsbericht für das Betriebs- 
jahr 1918. 
*““) Aus dem Geschäftsbericht für 1913. 
  
1908 1909 1910 1911 1912 
in Tonnen 1210 1520 1960 2700 2780 
Millionen Mark 4,8 7,5 11.— 11,— I1,3 
und stand in den letzten Jahren unter den Ausfuhr= 
werten des Schutzgebiets an erster Stelle. Die Kautschuk- 
preise, die sich nach den Preisen des Para-Kautschuks 
richteten, betrugen für westafrikanischen Eingeborenen- 
Kautschuk Anfang des Jahres 7,20 A, Ende des Jahres 
bei steigender Tembens 3,10 K& für 1 kg (Para fine 
10,30 baw. 7 
Angesichts ver“ eltmarttpreise wird sich der Handel 
mit Eingeborenen-Kautschuk voraussichtlich nur dort 
mit einigem Erfolg betreiben lassen, wo an Stelle der 
Trägerlöhne billige Bahn= oder Flußschiffahrts-Frachten 
treten können; die kleinen Mittel, wie Nachlaß des 
Ausfuhrzolles von 0,40 44 pro Kilo oder eine geringe 
Seefrachtermäßigu ing, sind nicht ausreichend, um den 
Handel mit Eingeborenen-Kautschuk in der bisher be- 
triebenen Form bei den jetzigen. Preisen rentabel zu 
gestalten. Eine wesentliche Besserung der Weltmarkt- 
preise ist anscheinend nicht zu erwarten, da der Plan- 
tagen-Kautschuk aus Ostasien in jährlich stark ge- 
steigerten Mengen an den Markt kommt 9 die Auf- 
nahme dürch den Weltkonsum (1913: 104 i 
der Weltproduktion (1913: 114.000 t) 
Schritt hält. 
Die Ausfuhr von Palmöl und Palmkernen, den 
nächst bedeutenden Produnkten Kameruns, ist dagegen 
bei fester Preistendenz wiederum gestiegen, ebenso hat 
die Ausfuhr von Kakao bei befriedigenden Preisen zu- 
genommen. 
Die Nordbahn hat sich über Erwarten gut ent- 
wickelt, die Mittellandbahn wurde bis Bidjokoa Kilo- 
meter 150 in Betrieb genommen, der Weiterbau der 
Strecke war am Jahresschluß bis Kilometer 179 ge- 
diehen. 
Die Plantagenbetriebe Kameruns zeigten eine 
starke Entwicklung. Die Kakavernten beliefen sich auf 
4500 t gegen 4000 t im Vorjahre. Von Kickria-Kaut- 
schuk wurden 40t exportiert, auch wurde zum ersten 
Male eine Sendung Hevea-Kautschunk, welche dem 
Ceylon-Kautschuk an Güte nicht nachstand, an den 
Markt gebracht. Eine starke Vergrößerung erfuhr die 
Ernte der Tabakpflanzungen, welche in 1913: 
28300 Ballen à 80 kg betrug. Von Olpalmen-Plan- 
tagen sind zum ersten Male nennenswerte Mengen 
von Ol und Palmkernen ausgeführt worden, ebenso 
konnten die Bananen= Pflanzungen schon den Markt mir 
aufbereiteten Früchten besch 
Von der statistisch beschigen. en Steigerung der 
Ausfuhr von 1911 auf 1912 um 2,13 Millionen Mark 
siammen 1,25 Millionen aus Plantagenbetrieben. 
während auf den Handel nur 0.58 Millionen entfallen 
und 0,30 Millionen auf den Holzexrport eines Groß= 
unternehmens. 
. einzige Eingeborenen-Rultur Kameruns ver- 
zeichnet die amtliche Denkschrift in 1912 Kakao mit 
700 000 ./ (Slfrüchte und Kautschuk sind Produkte 
der Sammeltätigkeit, aber keine Eingeborenen-Kultur!. 
Die Plantagen= Kulturen bilden immer mehr das Rück- 
grat der Finanzwirtschaft des Schutzgebiets. 
nicht gleichen 
Pflanzungsbetrieb der Gesellschaft. 
Der Regenfall zeigte bei 111 Regentagen 
2458 mm, dic niedrigste Gesamtziffer, welche seit Be- 
stehen der Pflanzung gemessen wurde. Die bereits 
im November einsetzende starke Trockenheit wirkte auf 
den letzten Teil der Ernte recht ungünstig ein, da der 
Buchtausa# vielfach nicht mehr zur Reife gelangee 
Kakao-Ernte belief sich auf 7032 Säcke à 50 kg 
eGms: 7060). Die Verkaufspreise, im Vuffang des
	        
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