Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Carl Bödiker & Co., RKommanditgesellchsaft auf 
Ahtien.) 
Das Geschäftsjahr ist zu unserer vollen Zufrieden- 
heit verlaufen; es hat uns neue Beziehungen und eine 
erhebliche Vermehrung unseres Umsatzes gebracht. 
Infolge der stetigen Ausbreitung zuserer Geschäte 
haben wir bei unseren Banken gro ite in 
M#spruch nehmen“ müssen. Griedigohe Ende 1913 
1 915 061 .) Zur Stärkung unserer Betriebsmittel 
werden wir der Generalversammlung den Vorschlag 
auf Ausgabe neuer Aktien im Betrage von 900 000.# 
unterbreiten. Hiervon beabsichtigen wir 600 000 4 
unseren Kommanditisten in der Weise zum Bezuge an- 
zubieten, daß auf acht alte Aktien drei neuc entfallen. 
Der Rest von 300 000 . ist zur Erfüllung der uns 
aus der Übernahme der oben erwähnten Geschäfte er- 
wachsenen Verpflichtungen bestimmt. 
* 1# 
1 
Der in Hamburg und bei den Filialen erzielte 
Bruttogewinn beträgt 999 022 r 4, davon sind abzusetzen 
die allgemeinen Unkosten mit 671 514 .4&“ und Ab- 
schreibungen mit 45 292 „K. Nach UÜberweisung von 
weiteren 60 000 ¼ an das Garantie- und Delkredere- 
konto bleibt ein Reingewinn von 228 269 MK zu 
folgender W 10 v. H. Dividende- 160000 K, 
Tantieme an den Aufsichtsrat 15 821 , an den per- 
bnlich haftenden Gesellschafter 47 464 , Vortrag 
4983 AM. 
Der bisherige Verlauf des Jahres 1914 be- 
rechtigt zu der Erwartung eines abermals guten Er- 
gebnisses. 
Deutsche Hondels- und DlantagenGesellschaft der 
Südsee-Inseln Ju Hamburg.“) 
Die Kopraernte in Samon hat infolge trockener 
Witterung abgenommen. In Tonga wurde die ge- 
schäftliche Lage durch die in 1912 und 1913 statt- 
gefundenen, schweren Stürme ungünstig beeinflußt. 
Wenn trotzdem ein dem letzten Jahre ungefähr gleiches 
Resultat erzielt wurde, so ist das auf die derzeitigen 
noch hohen Koprapreise zurückzuführen. 
Unsere Kakaokulturen haben ein befriedigendes 
Resultat ergeben, wenn sie au zum Teil nicht un- 
erheblich unter der Rindenfäule zu leiden hatten. 
Der Kampf gegen den Nashornkäfer ist sortgeietzt 
worden; die mechanische Bekämpfung wurde durch 
die Anwendung eines tierischen Schädlings wirksam 
unterstützt. 
Eine Zunahme der Kopraproduktion wird in der 
zweiten Halfte des Jahres auf beiden Inselgruppen 
erwartet. Die Koprapreise sind dagegen seit Anfang 
des laufenden Jahres stark zurückgegangen; den größten 
Teil der in diesem Jahre zur Verrechnung kommenden 
gern haben wir aber noch zu den höheren 
reisen des Vorjahres verkauft. 
a r Werft von Stocks & Kolbe, Kiel- 
Wellinedor ie- uns erbaute pfer „Staats- 
sekretär Solf“ hat, nach befriedigend verlaufener 
Probefahrt, am 25. Februar dieses Jahres die Aus- 
reise nach Samog angetreten, wo er Anfang Juni er- 
wartet wird. 
Die auf friedlichem Wege durchgeführte Aufhebung 
des bis zum Tode Mataafas bestandenen „Alii-Sili“= 
*) Aus dem Geschäftsbericht über das 17. Geschäfts- 
jahr (1918). 
*“) Aus dem Bericht über das Geschäftsjahr 1918. 
  
Titels ist als ein weiterer Erfolg der in Samoa be- 
triebenen Eingeborenenpolitik zu verzeichnen. 
u 1 
Der erzielte crmen, betrigt 1 äinschliehlich w 
Vortrags von 55 543./%¼ Die 
Verteilung wird, wie jolge l n 1 en 
246 040 J 12 v. H. Dividende = 380 000 14, Auf- 
sichtsratstantieme 83 492 4%4 120 / pro Gennßschein 
660 000 , Abschreibungen auf Pflanzungen 
0 4, zur Dampferreserve 50 000 E, zur Pro- 
duktenreserve 25 000 K, Vortrag 70 288 1/. 
  
Deutsche Samoa -Gesellschaft Berlin und Apia.) 
Am Schlusse des Jahresberichts für 1912 hatten 
wir uns in Ansehung der Lage des Warengeschäftes 
und unserer Kulturen auf Samoa weitere und aus- 
führlichere Mitteilungen für den Zeitpunkt vorbehalten, 
zu welchem der Vertrauensmann der Gesamtverwaltung 
und Mitglied des Aussichtsrates, Herr Deeken, von 
der Revisionsreise nach Samoa zurückgekehrt sein würde, 
welche er als Bevollmächtigter unserer Gesellschaft im 
Juni 1913 angetreten hatte 
Vorausschicken wollen wir, daß unser Pflanzungs- 
leiter, Herr Ott, den ihm vertragsmäßig zustehenden 
Urlaub im Februar 1913 angetreten hatte und erst im 
September 1913 wieder nach Samoa zurückkehrte. 
Während dieser Zeit unterstanden alle für die Kulturen 
getroffenen Anordnungen ausschließlich der Disposition 
unseres früheren Oherkaiter., des Herrn Wilhelm 
von Duhn, dessen Vertrag,. durch" Kündi ung seitens 
der Verwaltung am 1. Oktob erl asch. 
Den ersten. Eindruck, dert 107 Bu- der 
Kulturen und die Prüfung der Verfassung der 
Pflangungen auf Herrn Deeken machte, bezeichnet 
dieser dem Vorstande in seinen ersten Berichten als 
geradezu „niederschmetternd“. Der „fürchterliche“ Zu- 
stand der Felder hatte zur Folge gehabt, daß der 
Kanker in den Beständen die Bäume „nur so dahin- 
mähte“. 
Einen Teil dieser Vorkommnisse führte Herr 
Deeken zwar auf den Arbeitermangel zurück, hervor- 
gerufen durch das verspätete Eintreffen der wegen der 
Pockenerkrankung ohnehin verzögerten Landung des 
neuen Transportes chinesischer Arbeiter, aber nach der 
anderen Richtung hin konstatierte Herr Deeken eine 
schier „.unglaubliche Zersplitterung der Arbeiter und 
deren mangelhafte Kontrolle“. Es herrschte eine 
„Disziplinlosigkeit, welche ungeheuerliche Arbeitsver- 
uste zur Folge hatte, und hierdurch erkläre sich auch 
ie trotz der verfügbaren Arbeiterzahl außerordentlich 
gerir g Leistung in den Plantagen“. „Arbeitswagen 
und Geschirre usw. befanden sich in fürchterlicher Ver- 
saliung“ „Das Arbeitsgerät trieb sich überall herum.“ 
bera herrschte der Zustand des Verfalles und der 
ubeispiellosen Unordnung“. 
eingehender Kontrolle der Pflanzungen mußte 
festgestellt uneden daß von unserem Areal allein etwa 
0 Acres für die Kultivierung überhaupt aufzugeben 
—8 Weiterhin wurden die von Herrn von Duhn 
in die Wege geleiteten und von ihm befürworteten 
Arbeiten für die Beflanzung des Tiavi-Blockes, welche 
insgesamt 5000 /“ erforderten und sich leider als voll- 
ständig verfehlte Ausgaben erwiesen, ohne Verzug ein- 
este 
  
  
In diesem Stadium der Kontrolle veranlaßte Herr 
Deeken ein Gutachten des Pflanzenpathologen beim 
*) Aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 1913.
	        
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