Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Einrichtung von Wasserbüchern und die Errichtung 
von Quellenschutzzonen von Fall zu Fall lediglich 
in die Hand des Gouverneurs zu geben und von 
allen grundlegenden Bestimmungen darüber in 
der Wasserverordnung abzusehen, kann zu Un- 
gleichheiten und zu Fehlgriffen führen, zumal 
über die zu ergreifenden Maßnahmen, die zu 
setzenden Fristen usw. keine Bestimmungen ge- 
troffen werden. 
Ganz besonders wünschenswert wäre eine ge- 
setzliche Regelung des Schutzes der Thermalquellen 
im Allgemeininteresse gewesen. Ferner eine Be- 
stimmung, auf Grund deren wasserpolizeiliche 
Vorschriften für Wasser jeder Art (auch wildes 
Wasser) im Sinne der öffentlichen Gesundheits- 
pflege (Verhütung von Typhus, Malaria) in Ort- 
schaften von den zuständigen Polizeibehörden 
erlassen und entsprechende Schutzmaßnahmen vor- 
genommen werden können. 
Am schwersten für die künftige Ausgestaltung 
und Entwicklung der Wassergesetzgebung wiegen 
  
aber m. E. die durch Konstruktion der „öffent- 
lichen Flüsse“ und des „Privateigentums am 
Wasserlauf“ geschaffenen logischen und praktischen 
Schwierigkeiten. Soll die Anwendung der be- 
grifflichen Logik von Lehrsätzen auf die Mannig- 
faltigkeit des praktischen Lebens — die Quintessenz 
aller Gesetzgebung — in ihrer tatsächlichen Wirkung 
vorwiegend heilsam sein, so muß jene Logik sich 
in möglichster Ubereinstimmung mit der derzeitigen 
wissenschaftlichen Anschanung und der praktischen 
Vernunft des Lebens befinden. Andernfalls wird 
zu leicht die Folge eintreten, daß auf Grund 
praktisch unklarer Gesetzesparagraphen von der 
Rechtsprechung durch „mehr oder minder sophi- 
stische Interpretationen“ Entscheidungen aufgebaut 
werden, denen dann — um ein Wort des Be- 
richterstatters der deutschen Landwirtschaftsgesell- 
schaft') zu gebrauchen — „Laien und Juristen 
erstaunt, aber nicht bewundernd gegenüberstehen“. 
*) Zum Entwurf eines Preußischen Wassergesetzes 
von 1907. 
  
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder tellweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Deutsch-Ostafrika. 
hachwel#ung der Brutto-Einnahmen bel den binnengrenz Sollstellen von Deutsch-Ostafrika im Rechnungssahr 1913. 
Gegenübergestellt dem Vorjahre. 
  
  
  
  
  
  
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