Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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densurama, dem Endpunkt der Schiffahrt auf 
seine. r eren Lualaba, ein. Da sich Bukama wegen 
eign versumpften Lage als Standlager schlecht 
a#nete: wurde das Laboratorium nach Sankisia, 
m östlich vom Lualaba, verlegt. 
gacalu der Reise von Leopoldville nach dem 
krankibagebiet wurde festgestellt, daß die Schlaf- 
soger beit in den Negerdörfern und speziell in den 
Kon kannten Holzposten an beiden Ufern des 
gos bis Kassongo im Manyemalande in 
seuen geminderter Heftigkeit weiter wütet, obwohl 
-. 907 Sanierungsarbeiten im Gange sind. 
dur Erliarung wird angeführt, daß die Abholzungs- 
lun iten infolge Mangels an ausreichenden Mitteln 
" ganz ausnahmsweise genügend und rationell 
votgeführt wurden; freiwillig reinigen die Be- 
7 erner der Dörfer überhaupt nicht, und auf den 
— geschieht es unvollständig und 
Im Katangagebiet hatten die ersten Er- 
uungen über die Schlafkrankheit bereits 1906 
gesir dale Massey) und 1907 (Dr. Neave) statt- 
ern en. Palpalis wurde von den genannten 
Katam entlang den großen Wasseradern im 
esst ngagebiet: Lualaba, Luvua, Luapula, Luviri, 
a6 chdeitell. Die Schlafkrankheit selbst ist wahr- 
ausulich durch farbige Soldaten, Arbeiter, Träger 
gicche em Norden eingeschleppt. Die von der bel- 
i n Epedition angestellten Untersuchungen über 
gebiererbreitung der Schlafkrankheit im Katanga- 
ergaben folgendes: 
n den Ufern des Lualaba zwischen Kon- 
beit und Fundabiabo wütet die Schlafkrank- 
keit- wenn auch nicht überall mit gleicher Heftig- 
weVon Kongolo bis Ankoro sind die Ufer 
nur bevölkert bei flüchtiger Prüfung wurden 
ist. aufenige Drüsenträger gefunden. Anscheinend 
nachdo dieser Strecke die Krankheit im Abflauen, 
hat. iB sie die Bevölkerung fürchterlich dezimiert 
geon Palpalis ist auf dieser Strecke in den Ufer- 
rei neche 
bis #uvorhanden. Stromanfwärts von Ankoro 
reicher See Kissale wird die Bevölkerung zahl- 
abseits- Die Dörfer liegen meist 1 km und mehr 
fanges vom Fluß, der nur zu Zwecken des Fisch- 
weise aufgesucht wird. Die Ufer sind nur stellen- 
senchunewaldet, Palpalis daher selten. Die Ver- 
die essrate wird auf 10 v. H. angegeben und 
beit Nüheit derselben mit der relativen Selten- 
Dörfer Palpalis und dem Abseitsliegen der 
duchnom Fluß erklärt. Vom See Kissale an 
ungehenert dder Lualaba bis zum Upemba-See 
Baum- ue Papyrussumpsstrecken, in denen jegliche 
nicht“ nd Buschvegetation fehlt. Palpalis kommt 
piden Hier ist die Bevölkerung von der 
die hier Herschont geblieben; einige wenige Fälle, 
Cobachtet wurden, stammten von aus- 
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n überall, wenn auch nicht besonders zahl- 
  
wärts. Stromaufwärts vom Upemba-See tritt 
Palpalis wieder auf, und Schlafkrankheit grassiert 
in furchtbarer Weise unter der Flußbevölkerung, 
die ihre Dörfer direkt am Flußufer hat. Erst 
südlich Fundabiabo beginnt die Seuche allmäh- 
lich abzunehmen, um schließlich bei den Schnellen 
von n'Zilo (10. Breitengrad), der Südgrenze 
des Palpalis-Vorkommens am oberen Kongo, 
ganz aufzuhören. In gleicher Weise wurden die 
beiden rechten Nebenflüsse Kabule, die vom 
Plateau von Biano kommen, bis zum Plateau- 
anstieg mit Palpalis und Schlafkrankheit verseucht 
gefunden. An dem westlichen Nebenfluß des 
Lualaba, Lubudi, reicht das Verbreitungsgebiet 
der Palpalis bis 10° 40 südl. Breite. Da aber 
dieser Nebenfluß infolge starken Gefälles für Schiff- 
fahrt kaum in Frage kommt, so ist die Bevölke- 
rung dem Gestochenwerden weniger ausgesetzt und 
daher verhältuismäßig frei geblieben; nur nahe 
der Mündung in den Lualaba hat sie stärker unter 
der Senche gelitten. Im ganzen find die westlich 
vom Lualaba bzw. Lubudi und südlich vom 
9. Breitengrad sitzenden Stämme größtenteils von 
der Epidemie verschont geblieben, die erst wieder 
nach Norden zu am Saukuru und Lubilash 
einsetzt. 
Aus diesen Beobachtungen geht schon hervor, 
daß die Ausbreitung der Krankheit an das Vor- 
kommen der Palpalis gebunden ist. So findet 
man z. B. in den höher gelegenen Gebieten Ka- 
tangas, d. h. in den Dörfern auf 1200 m Höhe 
und darüber, nur eingeschleppte Fälle von Schlaf- 
krankheit, was damit übereinstimmt, daß Palpalis 
nur bis 1140 m Höhe beobachtet wurde, während 
Morsitans noch in 1600 m Höhe vorkommt. 
Die Expedition beschäftigte sich auch selbstver- 
ständlich mit der so überaus wichtigen Frage, ob 
die Morsitans in der Ubertragung der Schlaf- 
krankheit für das Katangagebiet eine Rolle spiele, 
zumal die für die Entwicklung des Trypanosoma 
gambiense in der Morsitans nötigen Bedingungen 
der Luftfeuchtigkeit und Temperatur von vorn- 
herein gegeben zu sein schienen. Der Umstand, 
daß in den Tälern des Fungwe und Muanza, 
rechten Nebenflüssen des Lualaba, die Zahl der 
dort gefundenen Palpalis in keinem Verhältnis 
zu den Verheerungen der Epidemie stand, während 
anderseits Morsitans überreichlich beobachtet wurde, 
legte den Gedanken nahe, daß letztere ein Faktor 
für die Ausbreitung der Krankheit sei. Aber die 
Kommission konnte sich, um dies vorweg zu nehmen, 
nicht einwandsfrei überzeugen, daß die Morsitans 
eine aktive Rolle in der Verbreitung der Schlaf- 
krankheit spiele. Es ließ sich dabei die ganz inter- 
essante Beobachtung machen, daß auch Palpalis 
Wanderungen unternehmen und zeitweise ganz 
aus einer Gegend verschwinden kann. So wurde
	        
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