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birgt jede Landschaft besonders geartete Boden-, Wasser-
und — die einen besonderen wirt-
schaftlichen Wert jeder Landschaft bedinge
Vo Eingehen auf die festestten Tatsachen
bemerke n einer Darstellung der
ichn daß ich vo
näheren Umgebung “*r Aruscha absehe, da diese so gut
bekannt ist, daß aus den Eindrücken eines schnellen
Marsches erwähnenswerte Gesichtspunkte sich nicht mehr
ergeben konnten.
Spezieller Bericht.
I. Das Mbalagetital.
a) Allgemeine aaanbisne und klimatische
Vekhälknis
Der Mbalageti ist nebenl Ginit und Suba,
welcher letztere als Semu in den Sibiti mündet und
damit einen Teil der Steppe dem Gebiete des Njarasa-
sees anschließt, die Hauptabflußader der westlichen
Serengeti. in der sich zur Regenzeit die Wässer nicht
nur des Westens und Nordwestens der Steppe, sondern
auch ihrer Randgebirge und des Nordens der Land-
schaften Kanadi und Ututwa vereinen, um den Victoria=
see zu erreichen.
Zwei Qnellflüsse geben dem Mbalageti seine Ent-
stehung. Der nördliche Fluß entwickelt sich aus Regen-
rinnsalen der westlichen Serengeti südlich des Ngruma-
berges und fließt, eine Gruppe der Randberge durch-
setzend, genau nach Westen bis zur Vereinigung mit
dem südlichen Ouellfluß.
ieser nimmt seinen Ursprung vom westlichen
Randgebirge der Serengeti etwas nördlich von der
Gruppe des Kerruwassiri. Er folgt dem Gebirgsrande
bis zum Jaruboro und biegt um diesen aus der NO—
ichtung nach der NW-Richtung um. An diesem
Wendepunkt, am Fuß des Jarnboro, sicht, beer Fluß
bei Hochwasser mit einem, rund 2 qkm en Salz-
see in Verbindung, der eine Steppensenke huade dem
Gebirgsrand erfüllt.
Südwestlich der Ngrumagruppe vereinigen *. die
beiden Quellarme zum Mbalageti, der die XW.Rich-
tung des südlichen Armes bis zu seiner Erraltrrite,
in den See in der Hauptsache beibehält. Das Längs-=
profil des Mbalageti ist, als Ganzes betrachtet, sehr
ausgeglichen. Für die heutigen Hochwasser der Regen-
zeiten scheint, nach dem Typ der Erosion und Sedi-
mentation in den einzelnen Teilen des Flusses zu
schließen, die Gleichgewichtskurve erreicht zu sein, so
daß wesentliche Verschiebungen des Bettes, abgesehen
von den untersten, mündungsnahen Teilen des Unter-
laufs, kaum mehr anzunehmen sind und jedenfalls,
wie der teilweise sehr stark entwickelte Galeriewald
des zu Flusses beweist, seit Dezennien nicht stattgefunden
ha
Vas im Durchbruch durch das Serengetirand-
bebirge und in den oberen Teilen des weiteren Laufs
auch dem Auge sehr gut bemerkbare Gefälle der Fluß-
sohle und des ganzen Geländes (1680 m) verlangsamt
sich in steigendem Maße mit der Annäherung an den
Victoriasee, bis es schließlich in der Nähe der Erosions=
basis, des Spiegels des Victoriasees in 1140 m Höhe,
westlich der Berggruppe von Handajega fast unmerklich
wir
Das Durchschnittsgefälle des Mbalageti auf
eine Erstreckung von rund 120 km, vom Serengetirande
bis zur Mündung in den Victoriasee, beträgt rund
4,5 m auf den Kilometer.
Das Querprofil des Flusses zeigt mit Aus-
nahme der Durchbrüche durch Bergriegel, wie durch
die Gleichmäßigkeit der Hochwasserführung aus gleich
starken Regenfluten in allen Teilen des Laufes aller-
dings auch erklärlich ist, eine bemerkenswerte Kon-
stanz. Die Breite beträgt fast überall von der Ver-
einigung der Quellarme bis in die Mitte des Unter-
laufs- 15 bis 20 m, die Tiefe des Bettes 3 bis 7 m.
r Oberlauf des Flusses, das heißt das Ge-
biet d vorwiegenden Erosion, ist auf die Quellarme
bis zu ihrem Durchbruch durch den Serengetirand be-
schränkt.
Der Unterlauf, das Gebiet vorwiegenden Absatzes,
beginnt am Westfuß der Handajegaberge. Alles da-
ezwischenliegende ist als Mittellauf zu bezeichnen, wo
Erosion und Absatz nebeneinander je nach den momen-
tanen Wasserverhältnissen tätig sind. Durch drei. heute
durchbrochene Bergriegel ist dieser Mittellauf in drei
scharf gesonderte und in vielfacher Hinsicht vonein-
ander verschiedene Abschnitte geteilt, die eine gesonderte
Behandlung erfordern.
Die Wasserführung des Flusses ist inter-
mittierend. Nur während und kurz nach der großen
Regenzeit, die in die Monate Februar bis April fällt,
führt nach Angabe landeskundiger Eingeborener, und
nach den Erosionszeichen und der Gestaltung der Ab-
lagerungen im Flußbett zu schließen, der Mbalageti
in seiner vollen Ausdehnung fließendes Wasser. Zur
kleinen Regenzeit im Oktober bis Dezember ist das
fließende Wasser auf einzelne Abschnitte des Laufes
je nach den örtlichen Regenfällen beschränkt. So lonnte
ich bei Lager III am 2. November eine Wasserführung
des Flusses von etwa 60 Sekundenlitern beobachten,
während etwa 4 km unterhalb sowohl als 6 km ober-
halb jede Spur von Wasser fehlte. Das Ergebnis
dieser lokalen Wasserführung sind große Unebenheiten:
erodierte große Löcher und ausgedehnte Sandbarren
und Geröllager im Plßbetg, wie sie für derartige
Flüsse shrnscruo sind. Praktisch kann diese Tat-
sache dadurch von Bedeutung werden, daß bei gelegent-
licher zrch pen besonders vieler Hindernisse im
Flußbett ein Hochstan und ausgedehnte Uber-
schwemmungen die Folge sind.
Zur Trockenzeit ist nur der untere Teil des Unter-
laufs nahe der Mündung im Mbalageti dauernd mit
Wasser gefüllt. Im übrigen steht das Wasser in
Tümpeln, die, je weiter von der Mündung, desto weiter
voneinander entfernt und desto kleiner sind.
och selbst in den Tümpeln in der Nähe der
Serengeti fingen die Träger noch Welse von über 1 m
Länge, ein Zeichen daß hier ständig Wasser steht.
Durch Graben ist Wasser, da der Grundwasserstrom
vielfach durch Felsbarren gestaut ist, in geringer Tiefe
oberhalb jeder solchen Barre leicht und in guter Menge
und Qualität erhältlich.
ie Quellarme des Mbalageti sind zur Trockenzeit
volltommen wasserlec
Sehr zahlreich sind die kleinen Nebeuflüsse, die
der Mbalageti auf seinem Laufe empfängt. Ständig
Wasser führt jedoch keiner von ihnen, vielmehr sind es
ausgesprochene Negenflüsse, die zur Trockenzeit voll-
kommen versiegen
eländegestalt wird unten im einzelnen
erörtert werden
imetssch dürfte das Mbalagetital sich im
Westen den Verhältnissen von Nassa am Spekegolf
nähern.
Die Niederschläge dieses Ortes betragen im Mittel
von 7 Jahren 678 mm; die Verteilung auf die einzelnen
Monate ist die folgende: Jannar 53, Fe
März 94, April 156, Mai 63, Juni 3. Juli 1, Auguft 3,
September 17, Oktober 21, November 95, Dezember 100.
Das Fahresmitzel der Temperatur liegt zwischen
22 und 286 C. Das durchschnittliche Maximum dürfte
29, das Murinnsde 16,5% C. betragen. Die heißesten