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ringeren Wasserbedarf gelten die gleichen Gesichts-
punkte in abgeschwächtem Maßstabe. In Frage kommt,
wie gesagt, in erster Linie Trockenfarmen, da auf aus-
reichende Niederschläge höchstens im Gebiet der
Steigungsregen am westlichen Steppenrande, nicht
aber in der Mitte und noch weniger im Osten im
Regenschatten der östlichen Grenzberge zu rechnen ist.
Allerdings ist eine genaue Beurteilung der Nieder-
schlagsfrage ohne jegliche metcorologische Beobachtungen
nicht möglich.
Das Buschvorland der Serengeti im Norden
ist für Ackerbau und Viehzucht in gleicher Weise
wert
Das Klima der Steppe dürfte dem Europäer
zuträglich sein. Von Anopheles fehlte auch an den
ständigen Gewässern jede Spur.
Wenn in absehbarer Zeit mit der Auslegung von
Farmen im südlichen und westlichen Teile der Serengeti
begonnen würde, wofür laut Mitteilung des Bezirks-
amts Aruscha Nachfrage vorhanden ist, und wogegen
wegen der Wasserverhältnisse Bedenken nicht vorliegen,
dürfte sich allerdings eine Erleichterung der Ein-
zäunungsbedingungen als nötig erweisen.
Es erscheint bei dem bölligen Holzmangel der
Steor ausgeschlossen, etwaigen Interessenten die Pflicht
des Einzäunens gemäß den heutigen Bestimmungen
aufguerlegen. Selbst wenn tote Zäunc mit sehr großen,
bereits unwirtschaftlich zu nennenden Kosten aufgeführt
würden, würden sie nichts nützen, da bei dem enormen
Wildreichtum der Steppe, der sich um die Wasserstellen,
die naturgemäß auch das Zeutrum der Farmen wären.
konzentriert, die Zäune dauernd zerbrochen sein würden.
Heute ist, wie das obere Mbalagetital so auch die
hanze Serengeti praktisch unbesiedelt, da man die
wenigen schweisenden Wandorobbo kaum als Besiedler
der Steppe bezeichnen kann. Daß dieser Zustand erst
das Ergebnis des großen Rindersterbens im Pestjahre
ist, ist aus der Geschichte des Schutzgebiets bekannt.
Noch heute verraten Mancherlei Spuren, wie Brunnen
usw., daß einst die Steppe in der Haup tsache das
war. wofür sie ihre Natur prädestiniert: ein gutes
Weideland. «
III. Die Ssaleesteppe.
Am Ostsuß der Serengetigrabenstufe breitet sich
zwischen dem, im Durchschnitt 200 m relativ hohen
Grabenrande im Westen, den Ausläufern des Elanairobi
im Süden, dem Steilsturz der Ssaleegrabenstaffel und
dem ihr aufgesetzten Mossonik (Abb. 15) im Osten, den
Bastbergen und dem Sonjobergland im Norden die
rund 6000 ha große Ssaleesteppe aus (Abb. 11).
Dem Auge macht die Landschaft den Eindruck einer
vollkommenen Ebene, von welcher leichte Steigungen
zu den umgrenzenden Gebirgen überleiten (Abb. 12).
Im ganzen hat das Gelände eine leichte Neigung nach
Osten, wo der die Steppe entwässernde Malambo den
Grabenrand warchsett und zur Regenzeit sich in den
Natronsee ergies
Zur Frhehtt sind der Arasch-Malambo sowie
seine zahlreichen, den Grabenrand durchfurchenden
Nebenflüsse einschließlich Leiniok und Lolgarien, deren
breite, sandige Betten bis an das Malambobett reichen,
während viele kleinere Flüsse des Grabenrandes sich
vorher in der Steppe vollkommen verlieren, in ihrer
ganzen Ausdehnung von der Quelle bis zum Graben-
rand am Natronsee wasserlos. Wasser führt während
des ganzen Jahres nur ein kleiner, aus einer starken,
anscheinend juvenilen Felsenquelle am Ostrand des
Lamnuniane entspringender Bach. der jedoch ebenfalls
noch etwa 200 m oberhalb des Malambobettes ver-
sickert. Durch einfache Abmauerung des schmalen
Felsenbettes dieses Baches ließe sich jedoch hier Wasser
in sehr großer Menge und vorzüglicher Oualität,
eventuell auch für Krafterzeugung ausreichend, ge-
winnen.
Geologisch bestehen der Grabenrand und wohl
auch der tiefere Felsuntergrund der Ssaleesteppe aus
Gneisen und Ouarzitschiefern, die teilweise Glimmer
in sehr großen Mengen führen. In einzelnen, dem
Grabenrande östlich vorgelagerten Kuppen hat der
Granit die Schieferdecke durchbrochen und steht auf den
Gipfeln an.
Nach Osten zu sind vom Grabenrande an, teil-
weise auf ihn herauf nach der Serengeti übergreifend,
Tuffe und Aschen übergelagert, deren Zersetzung und
teilweise äolische Umlagerung die sehr tiesgründigen,
völlig den Charakter von Löß tragenden Böden
Ssaleesteppe geschaffen hat, die sich an die siachen
tonigen Sande, entstanden aus den quarzreichen Ge-
steinen des unmittelbaren Grabenrandvorlandes des
Westens, anschließen und bis zum östlichen Absturz
des Grabenrandes am Natronsee reichen.
Die Bildung von Kalkpfannen und ihren Folge-
erscheinungen hat lokal in geringem Umfang auch in
der Ssalcesteppe wie in der Serengeti stattgefunden.
Die Berge des östlichen Grabenrandes sind jung-
vulkanisch. Die Vegetation der eigentlichen Ssalee=
Ebene ist Niedergrassteppe, die in Depressionen von
einzelnen kleinen Buschinseln unterbrochen ist. Teil-
weise ist die Narbe dicht geschlossen. Das Vorland
der Bergumrahmung ersüllen Busch und lichterer
Steppenwald, der sich an den lfern der Flußbetten
bis tief in die Eleye fortgieht.
Am östlichen Grabenrand reicht die Grassteppe
bis an den Steilabfall und zieht sich teilweise“ un-
mittelbar bis an den Natronsee in unveränderter Form
über die Grabenwand hinunter. Auch die Hänge des
Elanairobi sind von Steppen bedeckt, während die
Schluchten von Holgzvegetation erfüllt sind.
Tsetse konnte ich im ganzen Gebiete nicht beob-
achten. Siedelungen sind nicht vorhanden.
Klimatisch scheint das Gebiet sich durch große
Hitze auszuzeichneu- Über die Höhe der Niederschläge
ließ sich kein begründetes Urteil gewinnen.
Wirtschaftlich kommt die Ssaleesteppe, und zwar ihr
westlicher Teil, als Weideland in Frage, sobald durch
Stau des erwähnten Baches für Wasser gesorgt ist.
Nach den tiefen Bachrissen zu schließen, kommt zur
weiteren Gewinnung von Stauwasser noch eine ganze
Reihe von Wasserläufen am Grabenrand und teilweise
auch am Mossonik und Elanairobi in Betracht; do
michten hier genaue Ermittlungen der Niederschleagshöce
und des Abflusses vorangehen, ehe mit diesem Wasser
zu rechnen wäre.
IV. Der Natronsee und seine Steppen.
In slellenweise fast genrechtem Absturz fällt mit
einer Sprunghöhe von r 800 m mauergleich d
durchweg jungvulkanische Ranbgebier der Eu d
staffel zum Natronsee (Abb. 14) ab. Nur am Durch-
bruch des Malambo, nördlich des Mossonik und in der
Nähe des Elanairobi, ist ein Aufstieg vom Sec zur
Ssaleesteppe möglich, an den übrigen Stellen jedoch,
wenigstens für belastete Träger undurchführbar, be-
sonders südlich des Mossonik am projektierten Bahn-
aufstieg der mittleren Trasse. Brechen doch hier selbst
die Haupttäler, wie dasjenige des zur Zeit meines
dortigen Aufenthalts sehr wasserreichen Süßwasser-
flusses von dem Lagerplatze Mito-miwili am Süden des