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hielten als 1912, welches als ein dem Durchschnitt
schon mehr nahekommendes Jahr zu betrachten ist.
Der Monat Mai ist im alldenweineen erjenige, in
welchem die Farmern bestellt werden. Die Niederschlags-
mengen waren aber in diesem Jahre so gering im
Mai, daß der Boden erst Ende Juni Feuchtigkeit genug
enthielt, um die Bestellung zu ermöglichen. Dieser
Verspätung der Farmarbeiten ist es zuzuschreiben, daß
die Kornernten des Eingeborenen in Adamana sehr
gering ausgefallen sind und auch die Farmen der Ver-
suchsstation zu wünschen übrig gelassen haben
Die Gesundheitsverhältnisse der Enrepzer der
Versuchsstation waren befriedigend bis auf einen sich
verhältnismäßig lang ausdehnenden Dysenterie-Anfall
des Assistenten.
Die Gesundheitsverhältnisse der Arbeiter waren
gut. Die Erkrankungen beschränkten sich auf Erkäl-
tungen und äußere Verletzungen.
2. Arbeiterverhältnisse. Die erforderlichen
Arbeiter der Versuchsstation wurden durch die Resi-
dentur in Garua aus den Sklaven der Bihene= und
Rei-Buba-Fulbe gestellt. Da diese Arbeiter nach mehr-
monatlicher Tätigkeit wieder ausgewechselt werden
mußten, verfügte die Versuchsstation nie über einen
Stamm angelernter Arbeiter. Dieser Umstand machte
sich bei den schwierigeren Arbeiten sehr störend be-
merkbar. Insbesondere war es daher auch in diesem
Jahre nicht möglich, die Baumwollernte in der Weise
auszuführen, daß eine Sortierung der Wolle gleich
beim Pflücken geschah: die Auslese mußte daher erst
nachträglich beim Entkörnen vorgenommen werden.
Es war daher mit großer Freude zu begrüßen, daß
am Ende des Berichtsjahres ein plötzlicher Zufluß von
freiwilligen Arbeitern aus dem Nundang-Volksstamm
des Leere-Bezirkes einsetzte. Dieses Angebot war n
den letzten drei Monaten des Berichtsjahres so groß
daß am Ende des Jahres der gesamte Wobeiterk sstan
aus Nundang-Leuten bestand, welche sich zu ein= bis
dreijähriger Arbeitszeit freiwillig verpflichtet hatten.
Da inzwischen auch andere Stämme sich Jgu mehr-
jähriger Arbeit anzubieten beginnen, ist zu hoffen, daß
die Versuchsstation sich allmählich einen Stamm guter
ausgebildeter Arbeiter schaffen kann, die der zunehmen-
den Mannigfaltigkeit der schwierigeren Arbeiten, ins-
besondere auch der Arbeit mit Maschinen und Zug-
tieren, gewachsen ist.
3. Tätigkeit der Versuchsstation.
A. Ackerbau.
Die gesamte, im Verichtsjahre in Kultur genommene
Fläche betrug 33,27 Hektar. Davon waren bestanden:
mit Baumwolle ... 66 Heltar
Sorghum, Sorte Bateri ... -
Sorghum, Sorte Tigari- 8 -
- rduũssen . ...Z,88-
-U .....·..0,39·
- Eeiam .......0,32-
- cöiißkaktoffeln mthaniot 0,75-
Die geringe Ausdehnung der Anbaufläche gegen
das Vorjahr wurde veranlaßt durch die Einschränkung
der Feldgrenzen und die Rodung der die einzelnen
Felder trennenden Buschstreisen. Bei dem Verzeichnis
der Früchte auf den Versuchsfeldern überwiegt die
Baumwolle an Fläche ganz beträchtlich, ebenso sind
die sonst kultivierten Früchte wenig zahlreich. Das
hat seinen Grund einerseits darin, daß bis zum Vor-
jahre die der Versuchsstation zugeteilten Aufgaben
diejenigen einer Baumwollversuchsstation sein sollten.
anderseits in der Absicht, größere Flächen Baumwolle
nebeneinander zu kultivieren. Der Boden Adamauas
ist außerordentlich verschiedenartig. Es hält daher
schwer, Felder mit so gleichmäßiger Beschaffenheit zu
finden, daß sie für vergleichende Anbauversuche geeignet
sind. Um daher diese Fehlerquellen möglichst auszu-
scheiden, begziehungsweise ihnen einen geringeren Ein-
fluß auf das Gesamtresultat zu geben, und um ein
einwandfreieres Urteil zu ermöglichen, ob die eine
oder andere Sorte bedeutend in Entwicklung und Er-
trägen überwiegt oder zurückschlägt, habe ich die Aubau-
flächen möglichst groß gewählt. Eine streng zahlen-
mäßige Ertragsvergleichung ist natürlich unter diesen
Umständen auch nicht angebracht. Das Gesamtbild
der Felder mußte aber so demonstrativ sein, daß sich
aus ihm die erforderlichen Schlüsse ziehen lassen. Aus
diesem Grunde ist es mir besonders bedauerlich, den
Vergleich — wegen meiner Abwesenheit in Deutsch-
land — nicht mit eigenen Augen haben vornehmen
zu können.
Außer den für Futterzwecke gebauten Sorghum-
Sorten wurde dann noch der Kultur von Erdnüssen
ein besonderes Interesse geschenkt, die durch die Uber-
weisung fremder Erdnußsorten zu vergleichenden An-
bauversuchen ja auch seitens des Gonvernements in
diesem Jahre gefördert wird.
a) Baumwollanbauversuche.
Außer den im Vorjahre kultivierten Baumwoll-
ten:
sorten
1. Upland J 5. Hartspille)
2. King 6. Fulbe-Baumwolle
3. Dillon 7. Wulgo-Baumwolle
4. Russel 8. Adamaua-Sea-Island
traten im Berichtsjahre die folgenden hinzu:
9. Bassa-Baumwolle 12. Allen')
10. Ishan-Baumwolle 13. Togo-Sea-JIsland.
11. Muschi-Baumwolle
Die Nummern 9 bis 12 sind von mir aus Nord-
Nigerien eingeführt. Die Togo-Sea- Island entstammt
ein paar Pflanzen, welche aus der im Jahre 19
überwiesenen Saat, die im großen und ganzen Kn
keimfähig war, sich nachträglich entwickelt hatten und
dann isoliert worden waren
Die Daten der Bearbeitung gehen aus Tabelle I.
hervor.
Während im Vorjahre die Baumwollbestellung
bereits Anfang Juni vorgenommen werden konnte,
schoben im Berichtsjahre die ungünstigen Niederschlags-
verhältnisse die Saat bis in die letzten Tage des Juni
und Anfang Juli hinaus. Die geplante, zeitlich ver-
schiedene Bestellung der einheimischen und fremden
Sorten mußte daher unterbleiben, da der Zeitpunkt
und mit ihm die auszunutzende Regengeit zu weit vor-
gerückt waren. Wenn möglich, werden diese Versuche
in diesem Fahre nachgeholt werden.
Di arbeiten konnten in diesem Jahre mit
viermaliger (Hacke erledigt werden. Das bedeutet eine
erhebliche Ersparnis an Kulturkosten.
Die Ernte gog sich von Ende Oltober 1913 bis in
die letzten Tage des März 1914 hin. Während sich
die Reife der fremden Sorten ziemlich schnell vollzog,
am schnellsten bei Upland J. mit 23 Tagen, am
langsamsten bei Russel mit 57 Tagen, war die Reife
der einheimischen Sorten verhältnismäßig langsam.
Die Zahlen 80 bei Adamana-Sea-Island und 79 bei
Fulbe und Wulgo übertreffen die bezüglichen Daten
aus dem Vorjahre bedeutend, wo sie nämlich lauteten
*) Nru. 2 bis 5 und 12 sind Upland-Sorten.