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folgender Narbenkontraktion.
tritt Heilung ein.
Auch der Beinbruch — kunateneka — wird,
wenigstens bei jüngeren Tieren, zu heilen versucht,
und zwar handelt es sich fast immer um Brüche
des Metacarpus und Metatarsus. Fünf bis sieben
je etwa 25 cm lange und auf der Unterseite ab-
geflachte Holzstäbe werden durch frische Bastfäden
miteinander oben, unten und in der Mitte fest
verschnürt und ringförmig um den gebrochenen
Knochen geschient. In drei Fällen konnte ich
mich von einer tadellosen Heilung innerhalb neun
Wochen persönlich überzeugen.
Die Kastration — nsjiko — ist wohl die am
häufigsten ausgeführte Operation. Sie wird an
Bullen, Schaf= und Ziegenböcken vorgenommen,
und zwar zu Beginn der Trockenzeit. Beim Ka-
strieren werden die Bullen abgeworfen, sämtliche
Beine miteinander festgebunden und das Tier auf
den Rücken gelegt. Dann wird der Hodensack
von einem Mann nach hinten herausgezogen und
mit beiden Händen so gefaßt, daß die Hodensack-
spitze freiliegt. Diese wird von dem Kastrierer
in Talergröße abgeschnitten. Die Hoden werden
sodann einzeln herausgedrückt bzw. gezogen und
der Samenstrang möglichst weit nach oben glatt
durchgeschnitten. Nach jedesmaligem Entfernen
des Hodens werden zwei Fliegen, die auf der
Hand des Operateurs oder auf der Operations-=
wunde gefangen sein müssen, zerquetscht und in
dem leeren Hodensack verrieben. Sie sollen Eite-
rungen verhüten. Gegen Nachblutungen wird
von dem Kastrierer eine Wurzel zerkaut und in
den Hodensack gespien. Hierauf wird dieser sowie
Bauch und Innenfläche der Oberschenkel dicht
mit Holzasche bestreut. Als Instrumente dienen
zum Offnen des Hodensackes ein etwas konkav
gebogenes, zum Durchschneiden der Samenstränge
ein zweischneidiges Messer (Abild. 1). Die ab-
geschnittene Hodensackspitze sowie die Hoden werden
zerkleinert und bilden, mit Milch, Honig und
Mehl vermischt, einen sehr geschätzten Leckerbissen,
der nur von Männern genossen werden darf und
eine Erhöhung der Zeugungskraft bewirken soll.
Die Kastration der Schaf= und Ziegenböcke
wird am stehenden Tiere ausgeführt. Der Kastrierer
kniet hinter dem Tiere und zieht dessen Hodensack
durch einen Bogen so durch, daß der Hodensack
auf dem Holz des Bogens aufliegt. Dann folgt
eine Vierteldrehung des Bogens nach hinten und
unten mit fest angedrückter Bogensehne, welche
auf diese Weise die Lage des Hodensackes fixiert.
Hierauf werden die Samenstränge durch gleich-
mäßig starkes Klopfen mit einer Holzkeule zer-
trümmert. Durch Abtasten mit den Zähnen stellt
der Kastrierer die genügende Zertrümmerung fest.
Eine gekaute Wurzel wird auf die Quetschstelle
Nach drei Wochen
gespien und verrieben, um starke Schwellung
und andere böse Folgen zu verhindern.
Bewundernswert ist die Kenntnis der Wania-
turn in der Geburtshilfe — ukuruta — und
deren Begleit= und Nacherscheinungen.
Bei der noch immer zu großen Anzahl der
Bullen in der Herde wird ein brünstiges Rind
naturgemäß zu oft besprungen, meist so lange, bis
es erschöpft zusammenbricht. Um diesem übel-
stande abzuhelfen, wird die Scheide eines so ver-
folgten Rindes ein= bis zweimal mit glühendem
Speer horizontal gebrannt. Nach Ansicht der
Eingeborenen hält der Brandgeruch sowie die er-
folgte Schwellung der Scheide den Bullen vom
Sprung ab, was ich nach eigenen Beobachtungen
bestätigen kann.
Wird ein Rind nicht trächtig, konzipiert vor
allem ein Jungrind nicht — ukukola —, so
geht der Sachverständige mit gereinigtem und
eingefettetem Arm vorsichtig in die Scheide ein,
entfernt den meist am Muttermund sitzenden
Schleimpfropfen und führt bohrende Bewegungen
mit dem Finger aus.
Im allgemeinen sind Schwergeburten selten,
aber selbst vor der Embryotomie — ikukita —
schreckt der Sachverständige nicht zurück. Handelt
es sich während einer Geburt um Wehenschwäche,
so wird dem Tiere in die Nasenlöcher ein die
Schleimhaut stark reizendes Wurzelpulver ge-
blasen, welches heftiges Niesen auslöst und damit
auf die Bauchpresse wirkt. Einer regelrechten
Embryotomie konnte ich gelegentlich selbst bei-
wohnen. Das Kalb lag mit dem Kopfe und dem
linken Vorderbein im Geburtsweg, das rechte
Vorderbein war über dem Nacken hinweg nach
links geschlagen. Da dieser Zustand bereits einige
Stunden gedauert hatte, und Versuche, das Kalb
zu entwickeln, von dem Bejitzer selbst gemacht
worden waren, das Fruchtwasser abgegangen und
der Geburtsweg trocken war, so war ein Zurück-
bringen des Kalbes unmöglich. Der gerufene
Sachverständige entledigte sich seiner Armspangen
und sonstiger Zierate und machte mit Hilfe eines
langhalsigen Flaschenkürbisses zunächst einen Wasser-
einlauf. Mit eingefettetem Arm ging er dann
ein, seilte das linke Vorderbein an und trennte
es von dem Körper. In einer knappen halben
Stunde war das Kalb entwickelt. Als Instru-
ment benutzte er ein kleines konkav gebogenes
Messer (Abbild. 3), das er bequem in seiner Hand
verbergen konnte. Das Messer ähnelt vollkommen
unseren in der Geburtshilfe gebräuchlichen Em-
bryotomen.
Auch der Uterus-Vorfall wird behandelt —
ukuzokia —, nach den Aussagen der Eingebo-
renen selten erfolglos. Der vorgefallene Teil der
Gebärmutter am stehenden Tier wird mit warmem