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faire, tant pour créer des voies de communi-
cations et facililés indispensables au commerce,
due dans le but charitable et vraiment humani-
taire de faire disparaitre PF’esclhavage. Le
Général Gordon estimait due, si on pouvait
rCunir un fonds de quelques millions, on suppri-
merait net la traite des eschaves dont aujourd'’hui
encore les victimes se comptent annuellement
par plusieurs centaines de mille...
Auf der erwähnten Karte — es war die im
Verlag von A. Hartleben, Wien-Leipzig, erschienene
Karte von Zentralafrika in 1:1 500 000, heraus-
gegeben von Dr. Josef Chavanne in Wien —
waren die Grenzen des neuen Staates, so wie
sie sich der König nach Zurückweisung seiner „weit-
gehenden Jalons“, die sich bis zum Indischen
Ozean erstreckten, durch Bismarck, dachte, in roter
Farbe ziemlich roh eingetragen. (Siehe die Karten-
anlage Nr. 1.) Aus ihr ist zu ersehen, daß die
damaligen Ziele des Königs gar nicht auf die Er-
langung des ganzen Kongobeckens, sondern, wohl
unter dem Einfluß und auf den Rat von Stanley,
hauptsächlich auf den zu jener Zeit noch nicht
völlig erforschten, sondern von Stanley nur flüchtig
berührten Muta Nsige, den heutigen Edward-See,
ausgingen. Der Tanganjikasee sollte durch die
Grenzen des Kongostaates kaum berührt, der
Russisifluß und der auf der Karte bereits genannte
„Kiwo“-See ganz aus dem Spiel bleiben. Ver-
gleicht man dieses Grenzprojekt mit der Friede-
richsen'schen Kartenbeilage zur Kongoakte, so sieht
man, daß es fast vollständig mit derjenigen Grenze
übereinstimmt, die der Vertrag zwischen dem
Deutschen Reich und der Association laut der im
8 6 erwähnten, dem Abkommen beigefügten Karte
dem zukünftigen Kongostaat beimißt. So erklärt
sich auch die Entstehung des merkwürdigen unbe-
stimmten Bogens, den die deutsch-kongolesische
Grenze auf dieser Vertragskarte vom 8. November
1884 im Südosten des Muta Nsige beschreibt.
(Vergleiche Kartenanlage Nr. 2.)
Das richtige, fast instinktive volitische Emp-
finden, das Bismarck in so hohem Maß aus-
zeichnete, erhellt auch bei dieser Gelegenheit. In
seinem Brief an den König vom 4. September
1884, in dem er ihm den Empfang der Sendung
vom 8. August bestätigte, schreibt er:.. Dans
Tavant-projet due Votre NMajesté a daigné me
communiquer sont indiquces los limites terri-
toriales de I’Association. La Déeclaration des
Etats Unis n'en fait pas mention. La dé-
signation de ces limites n’'offrirait, autant due
je puis en juger, la moindre difficultée, sans
due cependant nous puissions nous en porter
Earants vis-à-vis des prétentions due d'autres
puissances pourraient y opposer. Je n'en pré-
vois pas pour le moment, mais la délimitation
eNacte d’'un Etat futur dans des contrées
inoccupées et en grande partie inconnues est
une täche dont les difficultés et les con-
s Gquences éCchappent à toute prévision.
Les entretiens due j'’ai eus avec le Baron de
Courcel (dem französischen Botschafter) m'auto-
risent cependant à croire qdue ce ne sera pas
la France qdui s'opposerait à ’étendue indiquse
sur la carte due Votre Majesté a daigné m'en-
voyer. Toujours, d’après ma trrès humble
.inion, serait-il pratique due notre déclaration
ne parlât que d'une facon générale des terri-
toires due I’Asscciation a acquis jusqu'fs ce
jour et dont à I’avenir elle fera l’acquisition.
Une redaction de cette nature offrirait moins
de surface à la critigue des autres. Wie
man sieht, sah Bismarck die Gefahren einer Fest-
legung der Grenzen der Gebiete der Association
deutlich voraus. Der König setzte aber schließlich
doch seinen Willen beim Kanzler durch
Am 5. Februar 1885 kam unter vielen
Schwierigkeiten der französisch-kongolesische Vertrag
zustande. Dem Vertrag war ebenfalls eine Karte
beigefügt. Seit dem 23. April 1884 besaß Frank-
reich das vertragliche Vorkaufsrecht") auf die Be-
*) Dieses Abkommen ist, wie in Richtigstellung
mehrfacher in der Kongoliteratur vorhaudenen ab-
wegigen Angaben hier kurg bemerkt sei, dem Reichs-
kanzler nicht etwa verspätet und zufällig auf Umwegen
bekannt geworden. Der deutsche Gesandte in Brüssel
berichtete über dasselbe bereits am 27. April 1884 nach
Verlin, und zwar auf Grund einer vertraulichen Unter-
redung, die er tags vorher mit Herru Jules Devaux,
dem damaligen Kabinettschef des Königs, gehabt hatte.
Devaur hatte dem Gesandten gegenüber hervorgehoben,
daß der König dieses Abkommen nur getroffen habe,
um den Argwohn Frankreichs zu beseitigen, daß er
den Kongobesitz an England verkaufen wolle. Bismarck,
der den geschäftlich-kaufmännischen Sinn des Königs
Leopold sehr wohl kannte, hielt allerdings an der
Meinung, daß das ganze Unternehmen der Association
über kurz oder lang gegen einen guten Preis an
Frankreich übergehen werde und daß der König nicht
die Absicht habe. Belgien zu einem Kolonialreich zu
verhelfen, noch geraume Zeit fest. Er mochte in dieser
Ansicht durch das Verhalten des Königs in der Niadi-
Kuilu-Angelegenheit bestärkt worden sein, in der der
König am 15. Juni 1884 an Bleichröder geschrieben
hatte:
La France désire unce rectification de 4rantidre
en Alridue chire ses bossessions ct cellcs Asso-
ciation. La France ne nous la propose pas, e peur
d'avoir à paxer une somme trop élcvce, si ellc pren-
drait P’initialire. Nous dans la crainte opposeéc, dans
celle de déprécier la valeur considérable des possessions
duc nous pDourrions vendre à la France sans dommage
Pour nos Dlans, vente qui constitucrnit la reconnais-
sance par In France du nouvel Gint centul africain;
nous ne pouvons gubre direciement en parler à Paris.
Jous pourrions non sculement sans inconvénient, mais
avuntageusement céder à in France des territcoires pres
du Gabon ct prds du Quillon-Niadi que nous avons
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