Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVII. Jahrgang, 1916. (27)

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faire, tant pour créer des voies de communi- 
cations et facililés indispensables au commerce, 
due dans le but charitable et vraiment humani- 
taire de faire disparaitre PF’esclhavage. Le 
Général Gordon estimait due, si on pouvait 
rCunir un fonds de quelques millions, on suppri- 
merait net la traite des eschaves dont aujourd'’hui 
encore les victimes se comptent annuellement 
par plusieurs centaines de mille... 
Auf der erwähnten Karte — es war die im 
Verlag von A. Hartleben, Wien-Leipzig, erschienene 
Karte von Zentralafrika in 1:1 500 000, heraus- 
gegeben von Dr. Josef Chavanne in Wien — 
waren die Grenzen des neuen Staates, so wie 
sie sich der König nach Zurückweisung seiner „weit- 
gehenden Jalons“, die sich bis zum Indischen 
Ozean erstreckten, durch Bismarck, dachte, in roter 
Farbe ziemlich roh eingetragen. (Siehe die Karten- 
anlage Nr. 1.) Aus ihr ist zu ersehen, daß die 
damaligen Ziele des Königs gar nicht auf die Er- 
langung des ganzen Kongobeckens, sondern, wohl 
unter dem Einfluß und auf den Rat von Stanley, 
hauptsächlich auf den zu jener Zeit noch nicht 
völlig erforschten, sondern von Stanley nur flüchtig 
berührten Muta Nsige, den heutigen Edward-See, 
ausgingen. Der Tanganjikasee sollte durch die 
Grenzen des Kongostaates kaum berührt, der 
Russisifluß und der auf der Karte bereits genannte 
„Kiwo“-See ganz aus dem Spiel bleiben. Ver- 
gleicht man dieses Grenzprojekt mit der Friede- 
richsen'schen Kartenbeilage zur Kongoakte, so sieht 
man, daß es fast vollständig mit derjenigen Grenze 
übereinstimmt, die der Vertrag zwischen dem 
Deutschen Reich und der Association laut der im 
8 6 erwähnten, dem Abkommen beigefügten Karte 
dem zukünftigen Kongostaat beimißt. So erklärt 
sich auch die Entstehung des merkwürdigen unbe- 
stimmten Bogens, den die deutsch-kongolesische 
Grenze auf dieser Vertragskarte vom 8. November 
1884 im Südosten des Muta Nsige beschreibt. 
(Vergleiche Kartenanlage Nr. 2.) 
Das richtige, fast instinktive volitische Emp- 
finden, das Bismarck in so hohem Maß aus- 
zeichnete, erhellt auch bei dieser Gelegenheit. In 
seinem Brief an den König vom 4. September 
1884, in dem er ihm den Empfang der Sendung 
vom 8. August bestätigte, schreibt er:.. Dans 
Tavant-projet due Votre NMajesté a daigné me 
communiquer sont indiquces los limites terri- 
toriales de I’Association. La Déeclaration des 
Etats Unis n'en fait pas mention. La dé- 
signation de ces limites n’'offrirait, autant due 
je puis en juger, la moindre difficultée, sans 
due cependant nous puissions nous en porter 
Earants vis-à-vis des prétentions due d'autres 
puissances pourraient y opposer. Je n'en pré- 
  
vois pas pour le moment, mais la délimitation 
eNacte d’'un Etat futur dans des contrées 
inoccupées et en grande partie inconnues est 
une täche dont les difficultés et les con- 
s Gquences éCchappent à toute prévision. 
Les entretiens due j'’ai eus avec le Baron de 
Courcel (dem französischen Botschafter) m'auto- 
risent cependant à croire qdue ce ne sera pas 
la France qdui s'opposerait à ’étendue indiquse 
sur la carte due Votre Majesté a daigné m'en- 
voyer. Toujours, d’après ma trrès humble 
.inion, serait-il pratique due notre déclaration 
ne parlât que d'une facon générale des terri- 
toires due I’Asscciation a acquis jusqu'fs ce 
jour et dont à I’avenir elle fera l’acquisition. 
Une redaction de cette nature offrirait moins 
de surface à la critigue des autres. Wie 
man sieht, sah Bismarck die Gefahren einer Fest- 
legung der Grenzen der Gebiete der Association 
deutlich voraus. Der König setzte aber schließlich 
doch seinen Willen beim Kanzler durch 
Am 5. Februar 1885 kam unter vielen 
Schwierigkeiten der französisch-kongolesische Vertrag 
zustande. Dem Vertrag war ebenfalls eine Karte 
beigefügt. Seit dem 23. April 1884 besaß Frank- 
reich das vertragliche Vorkaufsrecht") auf die Be- 
*) Dieses Abkommen ist, wie in Richtigstellung 
mehrfacher in der Kongoliteratur vorhaudenen ab- 
wegigen Angaben hier kurg bemerkt sei, dem Reichs- 
kanzler nicht etwa verspätet und zufällig auf Umwegen 
bekannt geworden. Der deutsche Gesandte in Brüssel 
berichtete über dasselbe bereits am 27. April 1884 nach 
Verlin, und zwar auf Grund einer vertraulichen Unter- 
redung, die er tags vorher mit Herru Jules Devaux, 
dem damaligen Kabinettschef des Königs, gehabt hatte. 
Devaur hatte dem Gesandten gegenüber hervorgehoben, 
daß der König dieses Abkommen nur getroffen habe, 
um den Argwohn Frankreichs zu beseitigen, daß er 
den Kongobesitz an England verkaufen wolle. Bismarck, 
der den geschäftlich-kaufmännischen Sinn des Königs 
Leopold sehr wohl kannte, hielt allerdings an der 
Meinung, daß das ganze Unternehmen der Association 
über kurz oder lang gegen einen guten Preis an 
Frankreich übergehen werde und daß der König nicht 
die Absicht habe. Belgien zu einem Kolonialreich zu 
verhelfen, noch geraume Zeit fest. Er mochte in dieser 
Ansicht durch das Verhalten des Königs in der Niadi- 
Kuilu-Angelegenheit bestärkt worden sein, in der der 
König am 15. Juni 1884 an Bleichröder geschrieben 
hatte: 
  
La France désire unce rectification de 4rantidre 
en Alridue chire ses bossessions ct cellcs Asso- 
ciation. La France ne nous la propose pas, e peur 
d'avoir à paxer une somme trop élcvce, si ellc pren- 
drait P’initialire. Nous dans la crainte opposeéc, dans 
celle de déprécier la valeur considérable des possessions 
duc nous pDourrions vendre à la France sans dommage 
Pour nos Dlans, vente qui constitucrnit la reconnais- 
sance par In France du nouvel Gint centul africain; 
nous ne pouvons gubre direciement en parler à Paris. 
Jous pourrions non sculement sans inconvénient, mais 
avuntageusement céder à in France des territcoires pres 
du Gabon ct prds du Quillon-Niadi que nous avons 
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