Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

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Motifs. 
Danger qu'il y aurait à mettre face à face 
des troupes blanches et des troupes noires. 
Une defaite de celle-ci nous ferait perdre 
à lamais notre possession du Katanga et nous 
aurions en outre le désavantage moral vis-à- 
vVis des noires qui Dourraient rester sous notre 
domination. 
Une victoire aurait un retentissement con- 
sidérable parmi la race noire et enflerait I’esprit 
Torgueil qui se leve sous le nom d'éthiopia- 
nisme au point d’'’amener à bref délai, sans 
doute, un soulèvement de toutes les populations 
de couleur contre tout ec qu’il v a d’Européen 
en Afrique. 
Die Erfahrung der kommenden Jahre wird 
zeigen, ob und inwieweit die in dem Schluß- 
passus dieses Aktenvermerkes erwähnten Befürch- 
tungen, die nach der so überreichen Verwendung 
der Farbigen im heutigen Weltkrieg doppelt be- 
gründet erscheinen, sich sehr zum Schaden aller 
in Afrika interessierten Kolonialmächte nicht in 
noch schlimmerer Weise verwirklichen werden. 
Mr. Beak beschränkte sich aber nicht allein 
auf eine Kritik der eventuellen Möglichkeit, daß 
Askaris gegen Weiße verwendet werden könnten. 
Er brachte auch Beschwerden britischer Untertanen 
gegen das weiße Polizeikorps in Katanga bei dem 
Vizegonverneur an und schrieb ihm, aque le 
personnel actuel de la policc européenne ne 
convient pas pour exercer ces fonctions et qu’il 
yaurait bien lieu de le remplacer par des 
personnes plus honorables et mieux éduquées. 
Allerdings hatte die neue belgische Kolonialver= 
waltung mit erheblichen Personalschwierigkeiten 
nach dieser Richtung zu kämpfen, denn auch ein 
Bericht über eine Inspektionsreise des Com- 
missaire général Harfeld vom 23. Jannar 1911 
klagt über die Bestechlichkeit der Zollbeamten und 
fordert Freihaltung der Südgrenze von Katanga 
auf 30 km von Ansiedlern, um den Schmuggel 
zu verhindern. 
Zur Sicherstellung der belgischen Interessen 
in Katanga beschränkte sich die belgische Regierung 
aber nicht allein auf militärische Maßnahmen. 
Sie griff auch auf wirtschaftlichem Gebiete zu 
allen möglichen Mitteln, um den Zuzug von 
belgischen Firmen zu begünstigen und durch Er- 
mutigung der Einwanderung von Handwerkern 
und bäuerlichen Ansiedlern aus Belgien das na- 
tionale Element zu stärken. Diese hatten auch 
zum Teil wenigstens den gewünschten Erfolg. In 
einem Bericht über seinen Besuch in Katanga im 
Juli 1911 konnte der oben erwähnte Gencral= 
konsul Forthomme dem Minister Davignon 
  
  
melden, daß der englische Einfluß in Katanga im 
Abnehmen sei. In Elisabethville sei von 1200 
bis 1300 Einwohnern fast die Hälfte Belgier, und 
die Engländer seien nicht in der Uberzahl, da 
auch der Zuzug von Vertretern fremder Nationen, 
wie Russen, Griechen, Italienern, Syriern, Ru- 
mänen, Polen, Deutschen und Osterreichern, rasch 
zunehme. Während im Januar 1911 von den 
vorhandenen 34 Firmen nur fünf belgische waren, 
sei im Juli das Verhältnis so, daß 20 belgische 
Firmen gegen 27 britische ständen. Belgische 
Waren würden mehr begehrt. Die Banque du 
Congo belge rivalisiere mit gutem Erfolg gegen 
die Standard Bank of South Africa, deren 
Kapital 150 Millionen Franken betrage; die fran- 
zösische und flämische Sprache würden mehr ge- 
hört, auch seien jetzt zahlreiche französische Plakate 
zu sehen. Doch müsse noch gefordert werden, 
daß bei Unternehmerarbeiten für den Staat ein 
stärkerer Prozentsatz von Belgiern verwendet werde, 
und daß bei Lieferungen für den Staat belgische 
Firmen bevorzugt würden, sobald ihre Forde- 
rungen die anderer Nationalitäten nicht wesentlich 
übersteige. 
Auch in der Folgezeit lauten die Berichte 
dieses Konsularbeamten über die Entwicklung der 
Dinge in Katanga im allgemeinen günstig. Die 
Engländer mögen vielleicht unzufrieden sein, aber 
es gibt viele Leute, die mit Vertrauen in die 
Zukunft blicken. Die belgischen Handwerker seien 
besser ausgewählt als die Bauern. Der erste 
Trupp derselben sei zu einer sehr ungünstigen 
Zeit, im Oktober-November, angekommen und 
hätten sich infolgedessen diese Leute allen mög- 
lichen anderen Beschäftigungen zugewandt, die 
ihnen von Haus aus fremd waren. 'in- 
demnité en argent a2ccordée aux colons 
agricoles a ét4é une mesure défavorable à leur 
établissement. Ils ont rogné sur ceite somme 
pour revenir en Belgique avec un petit capital. 
BRésultat: faute de manger à leur kaim, is 
entraient à I’hopital. Le systeme adopté pour 
aider les artisans était meilleur. II8 étaient 
nourris simplement par I’Etat. II fallait inté- 
resser les colons agricoles dans leur entreprise 
en exigeant une premiere mise de fonds. Faites 
leur au moins payer la terre.: Die belgischen 
Gesellschaften marschieren an der Spitze. Am 
1. Januar 1912 zählte man 41 belgische Händler 
auf 134 fremde, davon 28 Engländer oder Süd- 
afrikaner. Die Spekulation verschwindet. Unter 
den sechs deutschen Firmen ist nur eine erster 
Ordnung. Aber es steht zu befürchten, daß in 
Nieder-Katanga und am Tanganjika sich dank 
der Tabora-Eisenbahn die deutschen Händler vor 
Uns niederlassen werden. Peril anglais: une 
chimerc.:
	        
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