W 144 20
nach der die zentral-Einkaufsgesellschaft den sach-
kundigen Hawdel' mehr als bisher zur Wareneinfuhr
aus dem Auslande heranziehen möge, und die hierzu
abgegebenen Erklärungen der Regierungsvertreter
scheinen uns die Möglichkeit einer Wiederbetätigung
auf einem uns wohlvertrauten Gebiete in Auasicht
Zu stellen.
*#
*
Die starke Anschwellung der Bilan zzahlen der
letzten Jahre, verbunden mit recht erheblichen Krediten,
auf die wir uns nach Eintritt des Friedens wegen der
daun zu erwartenden Hochspannung aller wirtschaft-
lichen Betriebe nicht dauernd verlassen dürfen, haben
uns schon seit längerer Zeit die Notwendigkeit einer
Verstärkung unserer eigenen Mittel dringend nahe-
gelegt. (Die Hauptversammlung hat inzwischen die
Ausgabe neuer Aktien zum Betrage von einer Million
Mark genehmigt.) Die lange Dauer des Krieges läßt
die Zuweisung von 250 000 l an das Delkredere-
Konto ratsam erscheinen, wodurch die Gesamtreserven
sich auf 1 381 065 /k erhöhen. Der in Hamburg und
ei den Zweigniederlassungen erzielte Bruttogewinn
beträgt 2 000 763 /4. Davon sind abzuseven die all-
gemeinen Unkosten mit 1 145 759 4 Abschreibungen
378 ¼ und jene vorerwähnte Delkredere-Rücklage
von 250 000 Es bleibt ein Reingewinn von
560 625 ., der einschließlich des Vortrages aus 1915
wie folgt verwendet wird: 10 v. ividende
400 000 J%. Gewinnanteile an ben Aufsichtsrat
40 062 ¼, an den persönlich haftenden Gesellschafter
120 188 .“ und Vortrag auf neue Rechnung 7062 7¼.
Der bisherige Verlauf des Jahres 1917
rechtigt zu der Erwartung eines abermals befriedi-
genden Ergebnisses.
Deutsche fiamerun-Gesellschaft.
Die Gesellschaft teilt mit, daß der Hamburgische
Senat ihr auf Grund der Verordnung des Bundesrats
vom 5. Februar 1915 wie für die Geschäftsjahre 1917
und 1915 auch für das Geschäftsjahr 1916 Befreiung
von der gesetzlichen Pflicht zur Vorlage der Bilanz,
der Gewinn= und Verlustrechnung und des Jahres-
berichts sowie von der Einbernfung der ordentlichen
Gesellschafterversammlung gewährt hat.
Kus fremden Kolonien und Droduktionsgebleten.
Die Baumwollanbaufläche in Mittelaslen
1916/I7.
Die Baumwollanbaufläche war im Jahre 1916
gegen 1915 um 40 000 Dessätinen vergrößert worden.
Sie stellte sich, wie folgt:
1915 1916
Ferghaua 359 000 380 000
Taschkent 58 000 67 000
Samarkant . 64 000 69 000
Vuchara-Chiwa 135. 000 135.000
Transkaspin 583000 8 o0
Im ganzen. 674 000 714 000
Die Baumwollernte hatte im Jahre 1915 17 524 000
Pud Baumwolle ergeben. Die günstige Witterung im
Herbst hatte dazu beigetragen, daß die reiche Ernte
voll eingebracht werden konnte. Niedere Sorten von
nicht ausgereiften Baumwollkapseln waren nur in ge-
ringer Menge geerntet worden (im ganzen etwa
10 v. H.). Dagegen führten ungünstige Witterungs-
verhältmisse im Frühling 1916 während der Aussaat
und der Entwickung eine Verminderung der Anbau-
släche um 3 v. H., d. h. im ganzen von 2000 Dessä-
tinen, herbei.
Ferner wurden im Gebiete Taschkent und in der
Hunger-Steppe die Baumwollsaaten durch Heuschrecken-
schwärme vernichtet, infolgedessen die Anbaufläche eine
Verminderung bis 20 v. H. oder um 14,000 Dessätinen
erfuhr. (Nach der Torg. Prom. Gaz. Nr. 37
vom 16. Februar 1. März 1917.)
Scuador.
Erhöhung des Ausfuhrzolls für Kakao.
Nach einem im „KRegietro oficial“ vom 18. Okto-
ber 1916 veröffentlichten 888 vom 10. Oktober 1916
ist der seither 1 Sucre (2.4)°) für 1 Quintal (46 kg)
betr Kgende, Ausfuhrzoll für Merie auf 3 Suoeres er-
höht wo
ne Board of Trade Journal Nr. 1053
vom 1. Februar 1917, S. 369.)
Deru.
Sonder-Ausfuhrgoll für Kautschuk bei der
Ausfuhr über Igquitos.
Im Boletin de las Aduanas del Peru vom 20. No-
vember 1916 ist ein Gesetz vom 11. Oktober 1916
kundgemacht, wonach bei der Ausfuhr von Kautschul
über den Hafen von Iquitos ein Ausfuhrgoll von
2 Centavos für 1 kg erhoben wird.
(rhe Bourd of Trade lournnl Nr. 1058
vom 8. März 1917, S. 687.)
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 285.