Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

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nach der die zentral-Einkaufsgesellschaft den sach- 
kundigen Hawdel' mehr als bisher zur Wareneinfuhr 
aus dem Auslande heranziehen möge, und die hierzu 
abgegebenen Erklärungen der Regierungsvertreter 
scheinen uns die Möglichkeit einer Wiederbetätigung 
auf einem uns wohlvertrauten Gebiete in Auasicht 
Zu stellen. 
*# 
* 
Die starke Anschwellung der Bilan zzahlen der 
letzten Jahre, verbunden mit recht erheblichen Krediten, 
auf die wir uns nach Eintritt des Friedens wegen der 
daun zu erwartenden Hochspannung aller wirtschaft- 
lichen Betriebe nicht dauernd verlassen dürfen, haben 
uns schon seit längerer Zeit die Notwendigkeit einer 
Verstärkung unserer eigenen Mittel dringend nahe- 
gelegt. (Die Hauptversammlung hat inzwischen die 
Ausgabe neuer Aktien zum Betrage von einer Million 
Mark genehmigt.) Die lange Dauer des Krieges läßt 
die Zuweisung von 250 000 l an das Delkredere- 
Konto ratsam erscheinen, wodurch die Gesamtreserven 
sich auf 1 381 065 /k erhöhen. Der in Hamburg und 
ei den Zweigniederlassungen erzielte Bruttogewinn 
beträgt 2 000 763 /4. Davon sind abzuseven die all- 
  
gemeinen Unkosten mit 1 145 759 4 Abschreibungen 
378 ¼ und jene vorerwähnte Delkredere-Rücklage 
von 250 000 Es bleibt ein Reingewinn von 
560 625 ., der einschließlich des Vortrages aus 1915 
wie folgt verwendet wird: 10 v. ividende 
400 000 J%. Gewinnanteile an ben Aufsichtsrat 
40 062 ¼, an den persönlich haftenden Gesellschafter 
120 188 .“ und Vortrag auf neue Rechnung 7062 7¼. 
Der bisherige Verlauf des Jahres 1917 
rechtigt zu der Erwartung eines abermals befriedi- 
genden Ergebnisses. 
Deutsche fiamerun-Gesellschaft. 
Die Gesellschaft teilt mit, daß der Hamburgische 
Senat ihr auf Grund der Verordnung des Bundesrats 
vom 5. Februar 1915 wie für die Geschäftsjahre 1917 
und 1915 auch für das Geschäftsjahr 1916 Befreiung 
von der gesetzlichen Pflicht zur Vorlage der Bilanz, 
der Gewinn= und Verlustrechnung und des Jahres- 
berichts sowie von der Einbernfung der ordentlichen 
Gesellschafterversammlung gewährt hat. 
  
Kus fremden Kolonien und Droduktionsgebleten. 
Die Baumwollanbaufläche in Mittelaslen 
1916/I7. 
Die Baumwollanbaufläche war im Jahre 1916 
  
gegen 1915 um 40 000 Dessätinen vergrößert worden. 
Sie stellte sich, wie folgt: 
1915 1916 
Ferghaua 359 000 380 000 
Taschkent 58 000 67 000 
Samarkant . 64 000 69 000 
Vuchara-Chiwa 135. 000 135.000 
Transkaspin 583000 8 o0 
Im ganzen. 674 000 714 000 
Die Baumwollernte hatte im Jahre 1915 17 524 000 
Pud Baumwolle ergeben. Die günstige Witterung im 
Herbst hatte dazu beigetragen, daß die reiche Ernte 
voll eingebracht werden konnte. Niedere Sorten von 
nicht ausgereiften Baumwollkapseln waren nur in ge- 
ringer Menge geerntet worden (im ganzen etwa 
10 v. H.). Dagegen führten ungünstige Witterungs- 
verhältmisse im Frühling 1916 während der Aussaat 
und der Entwickung eine Verminderung der Anbau- 
släche um 3 v. H., d. h. im ganzen von 2000 Dessä- 
tinen, herbei. 
Ferner wurden im Gebiete Taschkent und in der 
Hunger-Steppe die Baumwollsaaten durch Heuschrecken- 
schwärme vernichtet, infolgedessen die Anbaufläche eine 
Verminderung bis 20 v. H. oder um 14,000 Dessätinen 
erfuhr. (Nach der Torg. Prom. Gaz. Nr. 37 
vom 16. Februar 1. März 1917.) 
  
Scuador. 
Erhöhung des Ausfuhrzolls für Kakao. 
Nach einem im „KRegietro oficial“ vom 18. Okto- 
ber 1916 veröffentlichten 888 vom 10. Oktober 1916 
ist der seither 1 Sucre (2.4)°) für 1 Quintal (46 kg) 
betr Kgende, Ausfuhrzoll für Merie auf 3 Suoeres er- 
höht wo 
ne Board of Trade Journal Nr. 1053 
vom 1. Februar 1917, S. 369.) 
Deru. 
Sonder-Ausfuhrgoll für Kautschuk bei der 
Ausfuhr über Igquitos. 
Im Boletin de las Aduanas del Peru vom 20. No- 
vember 1916 ist ein Gesetz vom 11. Oktober 1916 
kundgemacht, wonach bei der Ausfuhr von Kautschul 
über den Hafen von Iquitos ein Ausfuhrgoll von 
2 Centavos für 1 kg erhoben wird. 
(rhe Bourd of Trade lournnl Nr. 1058 
vom 8. März 1917, S. 687.) 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 285.
	        
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