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Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilwelse nur mit Quellenangabe gestattet.)
kamerun.
Die Verteilung des Besetzungsgebietes Ramerun zwischen Sngland und Frankreich.
(Mit einer
Das „Deutsche Kolonialblatt“ Nr. 1/½2 1917
enthält auf Seite 16 eine Karte der Verteilung
Kameruns in ein englisches und ein französisches
Besetzungsgebiet nach den Angaben des Geo-
graphical Journal 1916, Nr. 5.
Die Dépeche Coloniale vom 11. April 1917
legt gegen die Angaben der englischen Zeitschrift
Verwahrung ein, deren Karte sie für unrichtig
erklärt. Wie seinerzeit das Geographical Journal,
so behauptet auch jetzt das französische Blatt, daß
Textkarte.)
seine Angaben, wenn sie auch nicht amtlich seien,
den Tatsachen genau entsprächen.
Die Textkarte enthält die französische Dar-
stellung der Besetzungsverteilung. Diese unter-
scheidet sich von der englischen dadurch, daß das
britische Besetzungsgebiet sehr viel kleiner ist.
Vor allen Dingen soll der wichtige Flußhafen
Garua nicht England, sondern Frankreich
zugefallen sein.
Aus fremden Rolonien und Droduktionsgebieten.
Außenhandel Hawais 1915,16.
Der Wert des
Außenhandels von Hawai in dem mit dem 30. Juni 1916 endenden Fiskaljahr betung
98 769 062 Dollar gegen 88 433 211 Dollar im Jahre 1914°15 und 77015.329 im Jahre 1913/14. Di
teiligung der Hauptländer am Handel 1915 16 und 1914.15 war folgende:
Einfuhr
Ausfuhr
1915/16 1914/15 1915.16 1914.15
Dollar Dollar
Großbritannien . 73 160 361 490 454 116 446
Britische Besigungen . 1876303 1 785 576 9s 610 31014
Vereinigte Staaten von Amerika . 28 029 681 20 348 832 64445 631 61 990 847
Fnnan . 3113622 2 575 798 50 121 23 357
Chile.. . ... 681 187 464 3751 n na 4½
Andere Länder ... 323957 5287841 8·")""’ 203 692
34 098 210 20 001 855 64 670 852 62368 356
Die wirtschaftliche Lage auf Oadeira und den
Kzoren während des krleges.
Der Handelsverkehr der beiden vortugiesischen
Inselgruppen im Atlantischen Ozean erhellt aus fol-
gender Aufstellung, die den durchschnittlichen Jahres-
umsatz der letzten fünf Jahre (1909—1913) in Contos
!1 Conto -= etwa 3200 /4) wiedergibt:
Madeira Azoren
Außenhandel 3349 1257
Durchfuhr. 1218 148
Er entwickelt sich auf Madeira ausschließlich über den
Hafen Funchal, auf den Azoren zum größten Teil
über den Hafenplatz Ponta Delgada (Insel S. Mi-
guel). Der Außenhandel beider Juselgeuppen weist
dauernd einen bedeutenden Fehlbetrag auf, denn die
(Nach The Boanrd of Trade Journal.)
Einfuhr macht fast 75 v. H. des Gesamthandels aus.
Die hierdurch geschaffenen ungünstigen Lebensbedin-
gungen finden in der starken Auswanderung der Be-
völkerung ihren Ausdruck. Wenn daher die beiden
Inselgruppen schon in normalen Zeiten mit einer
dauernden Krisis zu kämpfen hatten, o ist es erklärlich,
daß der Krieg sie besonders hart getroffen haben muß.
Zuerst durch die Stockung des Schiffsverlehrs
im Hafen Funchal. Von 7738 Dampfern, die Por-
tugal und seine Juseln innerhalb eines Jahres an-
liefen, kamen 1330 Dampfer von durchschnittlich 5500
Tous allein auf Madeira. Es waren also gerade
die größeren übersceischen Dampfer, die Madeira an-
Zulaufen pflegten und dort Kohlen und frisches Gemüse
einnahmen. Da die Kohlenausfuhr aufgehört hat, so
liegt der Hafen von Funchal fast vollständig still und
mit ihm der große Fremdenverkehr, der nach unzuver-