Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

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sur Pinéluctable nécessité on j'étais de faire 
justice moi-méme. 
II ya#e ut, pendont due f°stais IA-bas, des. 
plaintes à la justice, je fournis au substitut 
du procureur d'’Etat de I’Enclave de Lado tous 
les renseignements sur certains faits qu'on me 
reproche ausfourd’hui, trois ans après du’ils se 
sont passés; la justice congolaise de 1904 
estima du’aucune poursuite ne devait eétre 
exereée contre moi, la justice de 1907 est drun 
avis diamétralement opposé. He ne me 
dérobe pas. Mais, chef militaire d'une expé- 
dition militaire grosse des plus redoutables 
conséquences, #ai demandé, d’accord avec I’émi- 
#nent ministre d'Etat Beernacrt, une juridiction 
Drésentant toute garantie. 
Redevenu libre, je redemande publique- 
ment ces juges qdue j'’ai en vain demandés au 
hef de Parmée. Si je mérite d’eétre frappé, qdue 
le gouvernement congolais me fasse poursuivre 
ici, en pleine lumière, en Belgique; toute ga- 
rantie sera donnée à la justice, et le gouverne- 
ment congolais doit désirer qu'’on ne puisse le 
soupconner d’'avoir influencé sa propre justice; 
alors, si je suis frappé, je tomberai d’autant 
plus haut. Justice, bonne justice sera faite, 
et Fon ne m'entendra plus dire publiquement 
duc annexion devait se faire pour se dégager 
de la voie dans laquelle on s'est engagé. 
J’attends du gouvernement congolais qdu’il 
demande au gouvernement belge de me pour- 
suivre, afin de montrer, sans contestation pos- 
sible, due ma Carrière africaine n’'a été inspirée 
par autre chose due par Famour de mon pays, 
Pour lequcl, toujours, j'ai entendu travailler, 
surtout duand, deès depuis 1893, je demandais 
avec unc insistance infatigable I’annexion im- 
médiate, qui aurait prévenu tout ce du’a con- 
staté la commission d'’enquciec. 
Die Verwaltung des Kongostaates rührte sich 
indessen nicht. Sie tat auch keine Schritte, um 
mit Hilfe des Auslieferungsvertrages Lemaire vor 
das Tribunal in Boma zu ziehen. Auch einen 
Brief des Vizegouverneurs Costermans') 
*) Der Vizegouverneur Costermans schied am 
9. März 1905 in Bauana freiwillig aus dem Leben. 
angeblich infolge der Gewissensbeschwerden, in die er 
durch die ihm von Brüssel aus gewordenen zweidentigen 
unstruktionen hinsichtlich der energischen Förderung der 
Kautschukproduktion versetzt worden war. 
Da war der Generalgonverneur Th. Wahis 
der einzige, der seit dem freiwilligen Rücktritt von 
Camille Janssen den vollen Generalgouverneur-Titel 
erhielt — von robusterem Gewissen. Während seiner 
langen, allerdings von öfteren Urlaubs= und langen 
Inspektionsreisen ins Innere unterbrochenen Amts- 
waltung in Boma, vom 15. April 1891 bis 8. Juli 
06, war er der getreue Ausführer aller jener ihm 
don Brüssel aus zukommenden wirtschaftlichen und die 
  
vom 29. Februar 1904, von dem sie behauptet 
hatte, daß dieser ernstliche Vorhaltungen an 
Lemaire wegen der Bestrafung eines Soldaten- 
weibes enthalten habe und der in dieser Sache 
eine ähnliche Rolle spielte, wie das berüchtigte 
Bordereau im Dreyfus-Prozeß, konnte sie nicht 
produzieren. Lemaire aber konnte nachweisen, 
daß der erste Brief, den er von Costermans er- 
halten hatte, vom 7. März datiert war und daß 
dieser keine Spur irgendwelcher Vorwürfe enthielt. 
Lemairo erhielt infolge seines Geschickes, das 
ihn betroffen hatte, zahlreiche Sympathiekund- 
gebungen seiner alten Mitarbeiter. Ein italieni- 
scher Leutnant schrieb an eine Brüsseler Zeitung 
und wies darauf hin, daß nach seinen Erfahrungen 
bei der Expedition die Soldatenfrauen Banditen 
der schlimmsten Art gewesen seien. Soldabzüge 
seien bei ihnen nutzlos gewesen, denn sie wußten 
sich immer nach ihrer Art Extragewinne zu ver- 
schaffen. Uberarbeit als Strafe war ausgeschlossen, 
weil sie das Essen für ihre Männer bereiten 
mußten. Ein Gefängnis war nicht vorhanden, 
eine strafweise Rücksendung war ausgeschlossen, 
weil der Rückweg in dem wilden Land zu gefähr- 
lich war und weil eine solche für den betreffenden 
Mann das größte Unglück und die härteste Strafe 
bedeutet haben würde. 
Die deutsche Regierung hatte bei Gelegenheit 
des Notenwechsels mit dem Kongostaat wegen der 
Ermordung des Händlers Stokes energisch 
gegen die Gewährung von Prämien an die 
kongolesischen Offiziere und Beamten Einspruch 
erhoben. Der Kongostaat hatte daraufhin das 
Bestehen eines solchen Prämiensystems rundweg 
bestritten. (S. den Artikel II „Der Fall Stokes 
Eingeborenen betreffenden Anweisungen, die im Wider- 
spruch mit dem Sinne der Kongoakte standen und die 
das leopoldinische System kennzeichnen, bis es an seinen 
eigenen Folgen und Fehlern zugrunde ging. Mit der 
Person dieses Mannes, der allerdings völlig in der 
Erfüllung der Wünsche und Pläne seines Sonveräus 
aufging, ist von seiten der Anhänger dieses Regims 
ein wahrer Kultus getrieben worden. Noch heute 
stehen große Schachteln mit blechernen Manschetten- 
knöpfen und Brustnadeln in den Räumen des Presse- 
bureaus in der Rue Ruysbroeck, die das Bildnis dieses 
Generalgouverneurs nach dem Hergen Leopolds zeigen. 
In diesem Sinne hatte er auch seine nicht zu bestrei- 
tenden Verdienste. Er war es, der vor allem die 
Organisation und so bedeutende Vermehrung der 
Truppen und der Force puhliane durch Rekrutierung 
im Kongogebiet selbst durchführte, der die Ansbildungs- 
lager für dieselben schuf. Als ein Mann von großer 
Energie, Arbeitskraft und Beharrlichkeit auf allen 
Gebieten hat er „rien négligé pour mettre en vigenr. 
le plus possible, les instructions #n Gouvernement de 
I’Etat Iindépendant du Congo“, wie in einem Aufsatz 
in der Belgi###e militaire“ (1897 Nr. 13066) über seine 
Wirksamkeit am Kongo gesagt wird.
	        
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