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Ostafrika qduer durch den Kongo durchzusetzen. Er
kommt uber weiter zu dem Ergebnis, daß die Kluusel
durch den Kricgsausbruch hinfüllig geworden sei.
Daran ündere auch die Tatsache nichts, daß sie in
einem Grenzvertrag stche. denn sie habe rein po-
litische Bedeutung. Künftig brauche also Frankreich
lediglich mit Belgien zu verhandeln, wenn der Fall
des Vorkaufsrechts eintrete. Selbstverstündlich würden
nach dem Ubergang des Kongo an Frankreich die Be-
stimmungen der Kongoakte in Kraft bleiben. Im An-
hang sind die französisch-belgischen Abkommen übher
das Vorkaufsrecht abgedruckt
Drof. Dr. K. Dorve: I. Mtsrhaft eoiraphle. 7
Asrika. **' bei (I. Fischer.) 19 2 S.
brosch. 8
2. — Wirtschaftsstudien: Die natür-
lichen Grundlagen des Wirtschaftslebens in Sück-
afrika. Die Wasserkrüfte Afrikas. (IV. Hekt der
Hamburgischen Kelsechungen, Verlag von Georg
Westermann.) 8°. 80 S. brosch
Mit einem ange und einem Nachtrage
dazu beschenkt uns der Verfasser gleichzcitig. 3
handelt sich, wic er im Vorwort zu seiner Wirtschufts-
geographie angtt, um das Ergebnis jahrelunger Arbeit.
Seit cinem Vierteljahrhundert stecht Karl Dove in
vorderster Linic unter denen, die der Erschliegung
Afrikas ihre Lebensarbeit wickmen, und in dicser Zeit.
ist er zum unbestrittenen Meister in der Wirtschafts-
Geographie des dunklen Erdteils geworden. Wie seine
wissenschaftliche Tütigkeit immer auf praktische End-
zicle Eeriehter war, so0 gibt er scin Werk uns jetzt mit
der Abeicht in die Hand, den Wicderaufbau und die
intensivene Ausnutzungen Afrikas nach dem Kriege
vorzuberciten. Denn Afrika ist nach Dove berufen,
Europas wichtigster Rohstofflieferant zu werden. Des-
halb ist das Buch in erster Linie für den Kaufmann
und Techniker, daneben aber für den Kolonial- und
Konsulurbeamten und den Gelehrten beslimmt.
iei dem allgemeinen Teile wird Afrika als Ganzes
nuch Weltlage, Aufbau, Klima, Bewässerung. Pflanzen-
Bevölkerung besprochen. Der zweite
Teil beschäftigt sich mit den einzelnen Gebieten
Afrikus im besonderen. Sehr wertvoll ist es dabei.
duß die Beschrünkung des statistischen Jlatcrials auf
das Notwendigste — im allgemeinen ist das Jahr 1911
zugrunde gelegt — das Werk vor schnellem Veralten
bewahrt. Indem Dove sich mit Bewuttsein streng
fernbält von allgßemeinen geographischen Schilderungen.
ebenso wie von stantswissenschaftlichen Erörterungen.
destilliert er — meines Wissens zum ersten r —
einc wirkliche W ir#ehaptscnesnahlr heraus, die dicsen
Namen uneingeschrünkt verdient. Bei unseren Kolo-
nien kommt dem Werke die jahrzehntclange koloniale
Tütigkeit des Verfassers und bei Südafrika insbeson-
dere seinc eingehende persönliche Kenntnis des Landes
zustalten. Dies gilt nuch besonders für die Mono-
graphie über die natürlichen Grundlagen des Wirt-
schaftslebens in Südafrika im Heit IV der Hambur-
gischen Forschungen, die wir wegen ihrer großen
Ausführlichkeit und cleganten Abrundung überhaupi
für das beste vom Guten halten. Doves besondere
Tütigkeit, überraschende Schlaglichter von großer
Originalitüt auf einzelne geographische Wirtschafts.
probleme zu werfen, kommt in beiden Schriften voll
zur Geltung.
Stellenweisc will es mir scheinen, als ob bei der
Auswertung des überreichen, mit staunenswerter
Gründlichkeit zusammengetragenen Materials doch die
amtlichen Berichte zugunsten derer von wissenschaft-
lichen Reisenden zu kurz gekommen sind. Wenn 2z. B.
auf S. 184 der günzlich bedeutungslose Rinderbestand
bei Wiedhafen (um Nyassa) erwüähnt, der für ostafri-
kanische Verhöltnisse uber auffallend starke (100 O000
Haupt) des Kondelandes nicht angegeben wird. so
liegt das daran, daß die Reise des als Autor genannten
Dr. Bussc zufüllig in Wiedhafen endete und nicht
ins Kondeland fortgesetzt wurde. Die amtlichen
Denkschriften aber geben in wehreren Jahren das
wirkliche Verhültnis an.
Hnns Zache (Humburg).
und Tiecrwelt,
Neue Llteratur.“)
IX.
Zusammengestellt lo der Blbllothek des Relchs- Kolounlalamts.
Die elngereichten Bücher, deren Aulzählung und Besprechung sich dle Redaktlon durchaus vorbehält. werden unter
kelnen Umstanden zurückgesandt.
I. Geschichte und Politik.
Laln Lalpat BRai, Lahor: Betrachtungen über die
Fettisehe Lage in Indien. Bearb. u. hrsg. vom Europ.
mntralkomitee d. ad. Nationalisten. Leipzig: O. Wi
zund u 1917. 52 S. S0. 1
La CQuestion 6gyptienne. Discours et mémoire
rsentés par la Ddation. GCxyptiennc à la IIIme Con-
Erenco dcs nation usanne: Libr. centrale des
nationalitées lin Komm.) 1917.
(Union des nationalités. Offlice central. 23.) 2
* Schutzbar. sianllehling. von: Kolonialpolitik und
Kte
Kriegszickhe. Mit 1 u. 2 Kartenskizz. Berlin:
Stilke 1917. 88 S. 8°% (6
") Mit elnem sInd die Titel der Werke bezeichnet, welche
bel der Redaktlon des Kolonlalblattes elngingen; mit einem e
dlejenlgen, welche *x d## Blbllothek des Relchs.Kolonlalamts
kliullich erworben wu
Valentin, Veit: Kolonialgeschichte der Neuzeit.
Mit 2 farb. Kt. Tübingen: Mohr 1915. XI, 226 S. g#. k-
Hashagen, Justus: Kriegerische Demokratien in
Vergangenheit und Gegenwert. Stuttgart- Berlin:
Deutsche Verl. Anst. 1917. 29 S. 8S0.
(Der Deutsche Krieg. H. 97.) ls
Hashugen, Justus: Umriese der Wettpolitik. T. 1. 2.
Berlin & Leipzig: Teubner 1916.
(Aus Natur u. Geisteswelt. 553. 554.) le
HIII, Chatterton-Georges: Moloch England!! Was
Demtschlund im Fall e. engl. Sieges zu erwarten hötle.
Irlands Schicksal als Warnung für Deutschland.
Dresden: „Das größere Deutschlund (1917). 5668. 80. s
Wlellen, Rudolf: Die Grogmüchte der Gegenwatt.
Ubers. C. Koch. 17. Aufl. Leipzig & Berlin:
Terbner 197— 17 20 F. . l