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Verbreinng: Deutch= und Britisch-Ostafrika;
äußerste Westgrenze: Großer Graben, Viktoria-Nyansa,
Tangansika.
2. Das Rind des Zwischenseengebiectes.
—.
Ein hochgestelltes Rind weder von der Zähigkeit
satz beginnt. seinen Scheitel kurz hinter dem Widerrist
noch der Eignung als Futterverwerter des zebu.
Widerristhöhe des Bullen bzw. der Kuh 145 cm bgw.
1n5 cm. (DTie aus dieser
Luxusrinder der Watutzi erreichen 150 cm, sie geichnen
sich durch ungeheure Hörner aus.) Der Kopf ist läng-
lich, der Gesichtsteil setzt sich kaum merklich ab. Hörner
verlaufen seitlich aufwärts oder haben Leierform —
auch hornlose Tiere sieht man innerhalb der Herden.
Die Ohren haben Skalvellform. Rücken und Lende
sind lang, die Kruppe ist kurz. meist abfallend. Der
Buckel liegt vor dem Widerrist. Die Wamme geht
nicht bis zur Brust. Milchertrag etwa zwei Liter
täglich. Farbe stets braun.
Verbreitung: Im Zwischenseengebiet und, nach
Abbildungen zu schließen, in Nordkamernn, im Norden
Togos und am oberen Niger.
3. Gebirgstyp Ruandae.
Dieses Rind gleicht etwas dem Rind des gwischeu—
seengebiets, besonders in bezug auf Lagerung des
Buckels. Es ist jedoch kürger. geschlossener, der Kopf
ist nicht so langgegzogen. Hörner sind feiner und
kürzer. Farbe: schwarzscheck, braun oder schwarg ge-
äpfelt. auch dreifarbig, rehfarben gestromt. In der
Landschaft Gurma in Nordtogo begegnete mir ein
völlig ähnliches Rind.
4. Ein Rind, kasses ich in einer Aohandlung
das nilotische nan
Es gleicht soensals dem Rind !I Zwischenseen-
gzebiets in bezug auf Kopfform, hat ähnliche, oft auch
halbmondförmig auswärts gerichtete Hörner, hat die-
elbe Höhe und Buckellagerung, nur erinnert Kruppe,
Lebhaftigkeit wieder an das Zebn. Farbe durchweg
braun wie 2.
Ich halte dieses Rind, das an den Berührungs-
punkten beider Rassen liegt, fürge veine alte, gut durch-
gezüchtete Kreuzung von 1 un
5. In Nordtogo und am Niger, oft mit 2 ver-
mischt, ein Buckelrind, das ich Sudanrind neunen
möchte. Es hat schätungsweise 145 bzmw. 136 cm
Widerrist. Der Rücken ist kurz und gerade, die Lende
lang. Kruppe stets abfallend, mit eingeknichtem Schweif.
Der Kopf ist sebr lang, fast so lang wie die Brusthöhe,
schmal mit zurückfliehender Stirn, aus deren niederen
Wulst feine ovale, meist nach hinten ausladende Hörner
entspringen. Ohren sind fein behaart, von Form des
geballten Slalpells. Augenbogen sind stark entwickelt.
Rammsnase sehr häufig. Buckel sitzt. auf dem Widerrist,
hat die Form und Größe eines Fes (abgestumpften
Kegels) bei der Kuh. Farbe rein weiß, schwarg oder
braun. Milchertrag etwa zwei Liter. Vererbt bei
Kreuzung stets die abschüssige Kruppe. Nach Abbil-
dungen zu urteilen, hat dieses Sudanrind große Ahn-
lichkeit mit dem großen indischen Zebu.
6. Das Sundaunrind in der Landschaft Gurma.
Dasselbe kommt selten ungekreugt vor. Gleicht
dem Gebirgsschlag Ruandas.
#. In Mittel- und Südtogo, ferner in Dahomey
ein völlig buckelloses Rind — in dieser Begiehung das
eingige mir bekannte in Afrika —, das i abre-
Rind nennen möchte, da es sich bei den Kabre im
Transkaragebiet am reinsten findet.
hat und mit den Rückenwirbeln endigt.
Rasse heraus gezüchteten
Bulle
80 bis 1
Es sieht auf gang kurzen Gliedmaßen, hat einen
tiefen und sehr langen Rumpf und lange gerade, elwas
spin zulaufende Kruppe. Häufig ist ein gekrümmter
Rücken, der an den des Wildbüffels erinnert, am Aus-
Widerristhöhe etwa 125 bis 130 cm, Kub
ecm.
Der Schädel-
teil ist breit, platt. quadratisch, mit niederem Stirn-
wulst und etwa 30 cm langen, seitlich ausgehenden,
nach vorn umbiegenden Hörnern. Ohren unverhält-
nismäßig groß, büffelähnlich, stark behaart. Gesichts-
teil platt-länglich, nicht modelliert, schwarggraues
Flotzmaul, Nüstern schrägstehend, eng geschlitzt. Farbe
vorherrschend schwarz. dann braun mit schwarzem
Valstrich, ste##s ohne Abzeichen. Fleisch saftig, d. h
von Fett durchzogen, wie das des europäischen Rindes.
Kabre selbst melken nicht, Fulbe, welche vielfach Kabre-
rinder in Nutznießung haben, sind mit dem Milchertrag
unzufrieden und kreuzen daher leider mit 2 und 5 auf.
Das Nambarind in der Landschaft Namba ist
größer und massiger als das Kabrerind, hat aber die
gleichen Formen und Farben, doch kommt auch grau
häufig vor. Wahrscheinlich aus dem Kabrerind und
einer früher erfolgten Einkrenzung eines Zebu hervor-
gegangen.
Die Tierzucht der Eingeborenen Mittelafrikas.
Es gehört zu den schwierigsien Aufgaben, Einwand=
freies über den Kult, die Sitlen der Eingeborenen zu
erfahren. Diese Kenntnis ivird gewonnen durch lang-
jährige, vor allem vergleichende Beobachtung der ver-
schiedenen Stämme, durch geschicktes, nicht ermüdendes
oder Mißtrauen erweckendes Ansfragen möglichst vieler
Leute. Sehr wesentlich ist die eingehende Kenntnis
der Sprache, Haupterfordernis aber ist das Vertrauen
der Leute, das leicht erworben wird, wenn man ihnen
selbst und ihrem wertvollsten Besitz, dem Vieh, zu helien
vermag bei den mannigfachen Erkrankungen und
Seuchen, denen sie unterliegen. Die Art, Haustiere
zu züchten, ist eng verknüpft mit der Wesensart des
Stammes, der. wirtschaftlichen und politischen Lage.
so daß ihr Studium dieselben Voraussetzungen bedingt
wie das der übrigen Lebensfragen.
Wie die Bedingungen, unter denen der Eingebo-
rene lebt, von den unfrigen grunvverschieden sind, so
auch die, unter denen er seine Haustiere züchtet. Es
ist daher müßig, an die afrikanischen Haustiere, ihre
Leistungen und Zucht dieselben Auforderungen stellen
zu wollen wie an die Erzengnisse der intensiven Zucht
der Heimat. Man muß sich in Mittelafrika in allen
Fragen eben auf Mittelafrika einstellen. Wenn nun
auch die unmittelbare Ubertragung europäüscher Ein-
richtungen und Gedankengänge für Mittelafrika ab-
gelehnt wird, ist doch wie für alle afrikanischen Fragen
auch für die Tierzucht der Vergleich lohnend, also die
Fragestellung: weshalb muß sie sich von der heimischen
unterscheiden. Ein grundlegender Unterschied ist ge-
geben durch die klimatischen Verhältnisse. die die un-
gleichmäßige Verteilung der Regenmengen während
des Jahres bedingen, so daß einmal das Vieh üppige
Weide findet, anderseits sich mit spärlichem, trockenem
Gras begnügen muß. Die deutsche Tierzucht hat ihre
Höhe erreicht infolge der mit der gesteigerten Wohl=
habenheit unseres Volkes einhergehenden vermehrten
Nachfrage nach erstklassigem Fleisch und nach Milck,
so daß sich die erhöhten Ausgaben für die Zucht be-
Zon machten. Ferner konnte die Zucht hochwertiger
Tiere sich gründen auf die hohe Sicherheit gegen
Verluste durch Seuchen infolge des geseugeberischen
Schutzes der Herden auf Grund der Forschungen der