Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

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ist auf den Fortfall der Baufrachten zurückzu- 
führen, der sich dagegen für das Jahr 1911 und 
1912 besonders im Personenverkehr und seinem 
Erträgnis geltend machte. 
Auch bei den Togobahnen beruhte die starke 
Zunahme in den beförderten Tonnen von 1908 
auf 1909 und der nachfolgende, ebenso jähe Rück- 
gang von 1909 auf 1910 auf den mit dem Bau 
der Hinterlandbahn Lome — Atakpame verbundenen 
Baufrachten, die aber die Betriebsstrecke nur auf 
wenige Kilometer von Lome bis zur Abzweigung 
der Neubaulinie aus der Strecke Lome— Palime 
in Anspruch nahmen. In der Leistung an Tonnen- 
kilometern tritt daher der Einfluß der Baufrachten 
nur unerheblich hervor. Der Vorgang ist geradezu 
ein Schulbeispiel dafür, wie notwendig es zur 
richtigen Beurteilung des Güterverkehrs ist, nicht 
nur die Zahl der beförderten Tonnen, sondern 
auch den Umfang der geleisteten Tonnenkilometer 
in Betracht zu ziehen. 
Bei der Usambarabahn wird die starke Un- 
stetigkeit im Verlaufe der Betriebsüberschüsse und 
der Betriebszahl durch das Hinzutreten von 
  
verkehrsschwachen neuen Baustrecken in den 
Jahren 1909 und 1912 zu dem bereits ent- 
wickelten Verkehr der Stammbahn verrrsacht. 
Besonders augenfällig tritt die rasche Entwicklung 
der Betriebsüberschüsse bei der Kamernner Nord- 
bahn in Anlage I zutage; in nur drei Jahren 
hat der Betriebsüberschuß bei 160 km Betriebs- 
länge nahezu den der mehr als doppelt so langen 
Usambarabahn erreicht, zu dem diese aber eines 
Zeitraumes von neun Betriebsjahren bedurfte. 
Nach dem Gesamtergebnis der bildlichen 
Darstellungen haben wir alle Ursache, auf die bis- 
herige wirtschaftliche Entwicklung unserer Kolonial- 
bahnen mit Genugtunng zurückzublicken; wir können 
nur aufs tiefste bedauern, daß diese durch den 
mit unglaublicher Gewissenlofigkeit heraufbeschwo- 
renen Weltkrieg in so jäher Weise unterbrochen 
worden ist, in den unsere afrikanischen Schutz- 
gebiete verwickelt wurden. Möge es nach einem 
ehrenvollen Frieden gelingen, diese wirtschaftliche 
Entwicklung erfolgreich da weiterzuführen, wo sie 
durch die Wirren des Krieges unterbrochen wurde! 
Die eEintellung des Besetzungsgebiets in den Schutzgebleten kamerun und Togo. 
(Mit zwei 
Das Geographical Journal 1916 Nr. 5 ent- 
hält Karten und Erläuterungen über die Ver- 
teilung der von England und Frankreich 
besetzten Schutzgebiete Kamerun und Togo. 
Danach werden von England verwaltet: 
in Kamernn: Bezirk Bictoria, nördlich vom Bimbia= 
Kriek lausgenommen die südöstliche Ecke) Bezirk 
Rio del Rey — Bezirk Johann-Albrechtshöhe 
— Bezirk Ossidinge — die nordwestliche Hälfte 
des Bezirks Dschang t(einschließlich Dschang) 
Bezir! Banjo leinschließlich Gaschaka und Kontscha) 
die südwestliche Ecke der Residentur Garna — 
der deutsche Anteil des früberen Sultanais 
Barnu: 
Textkarien.! 
  
in Togo: Bezirke Lome-Land imit Lome), Misa- 
höhe. Kete-Kratschi und der Teil des Bezirke. 
Mangu-endi, der die Landschaft Dagomba 
bildet. 
Zu den Karten wird gesagt, daß sie nicht 
offiziell seien, aber nach den offiziellen Angaben 
mit größter Sorgfalt gezeichnet worden wären. 
Die Depeche coloniale vom 17. November 1916 
knüpft hieran die Bemerkung, wenn auch das 
Übereinkommen üÜber die Aufteilung der beiden 
dentschen Schutzgebiete zunächst nur eine für die 
Daner des Krieges getroffene Maßregel sei, so 
sei doch zu hoffen und zu erwarten, daß es sich 
um einen auch nach Friedensschluß bleibenden 
Zustand handele.
	        
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