68 II. Das Großherzogtum als Staat usw.
Mitgliedern um !/20/o bis auf 40/0, beziehungsweise
bis zum Höchstbetrag von 2400 Mk.
Weiterhin ist eine Pensionsanstalt für Witwen
und Waisen der Mitglieder der Hofkapelle errichtet
worden, während die Mitglieder der Hofkapelle selbst
als Hofbeamte gegebenenfalls eine Pension aus der
Großherzoglichen Hofhauptkasse erhalten.
Der schauspielerischen und musikalischen Aus-
bildung dient die 1872 eröffnete Großherzogliche
Musik- und Theater-Schule zu Weimar. Sie
teilt sich in eine Orchesterschule zur Ausbildung von
Berufsmusikern, in eine Musikschule zur Ausbildung
von Konzertsängerinnen, Klavierspielerinnen und
Musiklehrerinnen, in eine Opern- und Theaterschule
zur ‚Ausbildung im Operngesang, Deklamation usw.,
und in eine Vorschule für Kinder oder Nichtfach-
musiker.
Die Großherzogliche Bibliothek.
Sie umfaßt gegen 225000 Bände. Verbunden
sind mit ihr die Militärbibliothek, eine Plan- und Land-
kartensammlung, ein Münz- und Medaillenkabinett,
eine Siegelsammlung sowie ein Kunst- und Anti-
quitätenkabinett.
Die Staatsarchive.
1. Das Geheime Haupt- und Staatsarchiv.
Entstanden durch die Vereinigung des 1693 durch
den Herzog Wilhelm Ernst errichteten Kirch-
archivs und des vom Jahre 1697 datierenden
„Brunnenarchivs“*, dient es der Aufbewahrung
wichtiger Akten, der Urschriften mit auswärtigen
Regierungen abgeschlossener Staatsverträge usw. Es
mag bemerkt sein, daß die älteste der vorhandenen
Urkunden vom Jahre 762 stammt (Staatshandbuch