unsere Rüstungen zu Lande nicht dem Angriff, sondern
nur der Verteidigung dienen sollte.
Ganz wie der Grundgedanke des Programms des Herrn
v. Holstein vom 30. Dezember 1895 wollke auch der Flok-
kengedanke das Risiko Englands bei den Konflikten ver-
größern, die zwischen ihm und uns dadurch enkstehen konn=
ten, daß wir in die Reihe der Welkpolikik freibenden
Uiächte einkraken. Diese Absicht aber war eine
ausgesprochen defensive. Denn sie hakte ihren
Grund darin, daß wir in der Lage sein mußken, die immer
wieder bedrohfke Gleichberechkigung im weltpoliti-
schen Wektbewerb auch nachdrücklich zu verkeidigen.
Auch die deutsche Flotke sollte wie jenes Programm
dazu beitragen, England zu der Überzeugung zu bringen,
daß es für seine Zwecke nützlicher sei, einer auf die Ver-
änderung des status quo hinstrebenden deukschfeindlichen
UMaächtegruppe nichk beizutreken. Bei Beurkeilung der
Schuldfrage aber kommk es allein auf diese Absiche
an, nichk darauf, ob diese Absicht von Erfolg gekrönt war.
Wer kann übrigens heute enkscheiden, ob England in
einen Krieg, der aus der gleichen Veranlassung wie der
von 1914 ausgebrochen wäre, nicht eingegriffen hälke,
wenn eine deutsche Flotke nicht vorhanden gewesen wäre?
Darüber kann man nur Vermukungen anstellen. Und
mir scheink die Annahme wahrscheinlicher, daß England
in diesem Falle den Krieg erst recht durch die Blockade
der deutschen Küsten zu unseren Ungunsten entschieden
hätke, weil es dann die Beseiktigung eines Konkurrenken
auf dem Weltmarkkohnejede Gefahr häfke erreichen
können.
Man hat nun aus der Absicht des Herrn v. Tirpitz,
187