Full text: Ich suche die Wahrheit!

Anderthalb Jahre später vollzog sich dagegen ein an- 
deres Wunder, auf dessen angenommene Unmöglichkeit 
die ganze von Holstein inspirierke deutsche Politik seit 
Jahren beruhke, das Wunder der Ausgleichung der 
Gegensätze zwischen England und Rußland 
durch den Verkrag vom 31. August 1907. Die 
Anklageschrifk behauptek, daß dieser Verkrag ebenso wie 
der durch Eduard VII. zustande gekommene japanisch- 
französische Verkrag vom 10. Juni 1907 und der ruf- 
sisch-japanische Verkrag vom Zo. Juli r907 nur zur Er- 
haltung des Friedens geschlossen worden sei, und fragk: 
„Hakte Eduard VII. nichk rechk, als er ein Jahr [päter 
in Berlin erklärke, daß alle seine Anstrengungen auf die 
Erhalkung des Welkfriedens und auf das Glück aller 
Natkionen in diesem Frieden gerichkek seien?“ 
Ich krage nicht das geringste Bedenken, den ersten 
Teil dieser Frage zu bejahen. Nach der vollzogenen Ein- 
kreisung Deutschlands hakke Eduard VII. erreichk, was er 
wollke, einen Frieden nach Englands Geschmack, der ihn 
zum arbiter mundi machke. Daß er solchen Frieden er- 
halten wollke, ist anzunehmen. Ebenso entschieden aber 
muß ich den zweiten Teil dieser Frage verneinen, denn 
der wesentliche Zweck dieser Verkräge war der, Deutsch- 
land den ihm zukommenden Teil an den Segnungen die- 
ses Friedens wenn nichk ganz zu verwehren, so doch nach 
Iltöglichkeik zu schmälern, und darum versetzken sie 
Deutschland nun vollends in den Zustand der Verkeidi- 
gung. Das Werk der Einkreisung war abgeschlossen. 
König Eduard VII. hätke diese Deukschland endgültig 
trag tarsächlich seinen ganzen Wertk, wenn er Rußland der Pflicht enk- 
band, im Falle eines französischen Angriffs zu Hilse zu kommen. 
  
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