Zwölftes Kapitel
Die Auferstehung der Wahrheit
Uir dem schwer lastenden Felsblock des Verkrages
von Versailles liegk mik der Freiheit, dem Wohl-
stand und dem Welkeinfluß Deukschlands auch die Wahr-
heit begraben. Aber sie ist nicht kok. Wenn man ihrer
dunklen Grabkammer TLicht und Lufk zuführk, wird es in
ihrer Gruft beginnen zu keimen und zu wachsen, und
langsam, aber mik unwiderstehlicher Krafk wird, wie aus
jenem wundersamen Grab auf dem Friedhof von Hanno-
ver, der Baum emporwachsen, dessen Wurzeln ihre Un-
sterblichkeit nährk, und den Felsen sprengen, der auf ihrem
Grabe lastek. Denn noch jede Wahrheik, die Gewalt,
Verleumdung, Furche und Irrkum gemordek haben, hat
nach ihrem Golgatha, und wenn es noch so lange ge-
dauerk häkke, ihre Auferstehung gefunden.
Dieses Buch soll nichks anderes sein, als eines von den
Werkzeugen, die den Felsen durchbohren helfen, um dem
Licht und der Lufkt den Weg in die Gruft der Wahrheit
zu bahnen.
In allen Ländern der Erde, und nicht am wenigsten
wirksam in denen, deren VBölker die Schuldlüge mit un-
ausroktbar scheinendem Haß gegen Deutschland beseelt
hak, sind solche Werkzeuge an der Arbeit.
Der leidenschaftlichste unker diesen Werkmeistern im
Dienst für die Befreiung der Wahrheik, der Engländer
E. D. Morel, dessen im November 1924 erfolgter Tod
einen unersetzlichen Verlust bedeutek, hak seinem letz-
ten Aufsatz gegen die Kriegsschuldlüge den Titel „Kein
392