da nach mehrtägigem Ritt verbunden mit den dort unver—
meidlichen Biwaks in Zeltlagern wurde am 18. März Da—
maskus erreicht. Eine dreitägige Rast gab hier den Reisenden
Gelegenheit, die für orientalische Verhältnisse so durchaus
typische Stadt mit ihren weltberühmten Basaren kennen zu
lernen, welche ihresgleichen nicht in allen fünf Weltteilen
besitzen. Die altersberühmte Moschee dort in Damaskus
wird von den Moslims mit echt orientalischer übertreibung
als eins der sieben Weltwunder erklärt, und ihr religiöser
Wert läßt sich gar mathematisch genau und ziffernmäßig fest-
stellen, denn die von dort gesprochenen Gebete gelten — so
meinen die Gläubigen überzeugungsvoll — genau 30000 mal
so viel, als die von anderer Stätte aus an Allah gesendeten.
Drei Wochen beanspruchte von Damaskus aus der Ritt
durchs Jordantal nach der Stadt der Städte. Auf dem
beschwerlichen Wege zum schönen Ziel wurde als erste Haupt-
station am 25. März Tiberias am See Genezareth erreicht.
Die moderne Stadt liegt nicht mehr ganz an derselben
Stelle, wo die biblische Stadt zu suchen ist. Nach eintägiger
Rast war Nazareth die nächste Station am Wege, Nazareth,
die eigentliche Heimstätte des Heilandes, der Ort, nach dem
seine Anhänger durch Jahrhunderte hindurch die Nazarener
genannt wurden. Von hier aus ragt die langgestreckte Höhe
des Karmel auf, an dessen Fuß das laue Mittelmeer seine
Wogen bricht, dessen sonnige Gestade die hohe Reisegesell-
schaft bei Haifa erreichte. Am 29. wurde weiter im Süden
das gastliche Kloster der Karmeliter auf dem Berge Karmel
besucht, und die ersten Tage des April führten über Sa-
maria, das einst eine glänzende Stadt, jetzt ein ärmliches
Dorf mit Namen Sebastije ist, nach Nablus, dem biblischen
Sichem. Da auch in dieser Zeit das Wetter sich für das
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