$ 96. Die Einheitlichkeit des Militärrechts u. der Heereseinrichtungen. 15
wurden durch besondere Reichsgesetze alle Teile des Militärrechts, mit
Ausnahme der Kirchenordnung, geregelt ').
Die Reichsgesetzgebung hat ein einheitliches Recht geschaffen
1. hinsichtlich der Wehrpflicht, der Organisation des
Heeres und der Rechtsverhältnisse der Militärpersonen
durch das
Wehrgesetz vom 9. November 1867 (Bundesgesetzbl. 1867,
S. 131), eingeführt in Bayern durch das Reichsgesetz vom
24. November 1871 (Reichsgesetzbl. S. 398); abgeändert durch
die Novellen vom 11. Februar 1888 (Reichsgesetzbl.
S. 11), 8. Februar 1890 (Reichsgesetzbl. S. 23), 15. April 1905
(Reichsgesetzbl. S. 249) und Art. II des Gesetzes vom 22. Juli 1913
(Reichsgesetzbl. S. 59). Ferner Wehrgesetz für die
Schutzgebiete vom 22. Juli 1913 (Reichsgesetzbl. S. 610).
Militärgesetz vom 2. Mai 1874 (Reichsgesetzbl. S. 45);
abgeändert und ergänzt durch die Reichsgesetze vom 6. Mai
1880 (Reichsgesetzbi. S. 103), vom 31. März 1885 (Reichsgesetzbl.
S. 81), vom 11. März 1887 (Reichsgesetzbl. S. 117), vom 27. Ja-
nuar 1890 (Reichsgesetzbl. S. 7), vom 26. Mai 1893 (Reichs-
gesetzbl. S. 185), vom 25. März 1899 (Reichsgesetzbl. S. 215),
Reichsgesetz vom 14. Juni 1912 (Reichsgesetzbl. S. 391) und
Art. I. des Gesetzes vom 22. Juli 1913 (Reichsgesetzbl. S. 593 ff.),
sowie in einzelnen Punkten durch das Bürgerl. Gesetzbuch.
Zur Ergänzung dient das Reichsgesetz über die freiwillige Ge-
richtsbarkeit in Heer und Marine vom 28. Mai 1901 (Reichs-
gesetzbl. S. 185) und Verordnung vom 20. Februar 1906
(Reichsgesetzbl. S. 359).
Landsturmgesetz vom 12. Februar 1875 (Reichsgesetzbl.
S. 63). An die Stelle desselben ist jetzt das Reichsgesetz vom
11. Februar 1888, $ 23—34 getreten.
Kontrollgesetz vom 15. Februar 1875 (Reichsgesetzbl.
S. 69).
2. Hinsichtlich der Pensionierung und Versorgung der
Militärpersonen, ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen durch das
Pensionsgesetz vom 27. Juni 1871 (Reichsgesetzbl. S. 275),
und die hierzu ergangenen zahlreichen Novellen, an deren
Stelle jetzt die Pensionsgesetze vom 31. Mai 1906
(Reichsgesetzbl. S. 565 und 593) getreten sind, welche be-
reits wieder durch das Reichsgesetz vom 3. Juli 1913 Art. III
abgeändert worden sind. Hinsichtlich des Dienstein-
kommens durch das Besoldungsgesetz vom 15. Juli 1909
(Reichsgesetzbl. S. 573), das in einigen Punkten ergänzt
worden ist.
—
1) Ueber das Militärkirchenwesen vgl. die selır eingehende Darstellung von
Langhaeuser. Metz 1912.