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Zu diesem Betriebe taugen nur Laubhölzer, ausgenommen Roth-
buche, Erle, Birke, Aspe. Am besten eignen sich dazu die Baumweiden,
Hainbuchen, Pappeln und Linden. Man benutzt die Ausschläge zu
Futterwellen, Erbsen= und Deckreisig, von Weiden auch zu Reifstangen,
Flechtruthen, Bindeweiden und Faschinen.
Die Anlage geschieht am besten in weitem Verbande (5—10 m)
mittelst Heisterpflanzung; der Kopf wird in einer Höhe von etwa 3 m
weggenommen und dann der Stamm je nach Holzart und Bedürfniß
in 3—gjährigem Umtrieb genutzt. Die Hiebszeit ist dieselbe wie beim
Niederwald, nur Futterwellen müssen im August gehauen werden. Die
Loden werden dicht und glatt am Stamme geschnitten. Manche
Schriftsteller sprechen noch von einer zusammengesetzten Nieder-
waldform und verstehen darunter eine Verbindung von einfachem
Niederwald und Kopfholz, indem ersterer mit Kopfholz in sehr weitem
Verbande durchstellt ist. Dieser Betrieb muß vorsichtig gehandhabt
werden, damit weder das Kopfbuschholz die Stockausschläge verdämmt,
noch von letzteren eingeholt resp. überwachsen wird. Das Kopfbusch--
holz muß deshalb in sehr kurzem Umtriebe behandelt oder rechtzeitig
freigehauen werden.
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3. Schneidelholzbetrieb.
Er unterscheidet sich vom vorigen Betrieb dadurch, daß die Bäume
erst in natürlicher Höhe ihres Gipfels beraubt werden und die perio-
dische Nutzung auch in der Wegnahme der längs des Schaftes sprossenden
Triebe besteht. Der Schneidelbetrieb liefert gutes Futterlaub, das im
August abgehauen und in Bündeln getrocknet wird; die Stämme geben
später beim Abtriebe oft besonders gutes maseriges Möbelholz. Eichen,
Rüstern, Ahorn, Eschen, Erlen und Pappeln sind die besten Schneidel-
holzbäume. Die Triebe werden alle 3—6 Jahre ganz glatt und dicht
am Stamme mit der Heppe weggenommen.
Künstliche Verjüngung.
127.
Saat oder Pslanzung.
Man hat bekanntlich zweierlei Mittel, um auf künstlichem Wege
Bestände zu erziehen, die Saat und die Pflanzung.
Welche von beiden Arten die bessere und beliebtere ist, lehrt ein
kurzer Blick auf die Geschichte des Waldbaus. In frühester Zeit plenterte