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Ausbewahren des Samens.
Der gewonnene Samen muß so aufbewahrt werden, daß er seine
Keimkraft behält. Man verfährt bei den wichtigsten Holzarten auf
folgende Weise:
Figur 83a. Figur d#b. Figur d.
Zerreichel. Stieleichel Tranubeneichel.
Eicheln.
Die gesammelten Eicheln (Figur 83, 84, 85) werden (nachdem sie
getrocknet sind) bis zur Herbstsaat in bedecktem luftigem Raume (auf
Tennen, Böden), sonst im Freien unter Schutzdächern und unter Ziehung
von Umfassungsgräben gegen Thiere, dünn, nicht über 30 cm hoch,
aufgeschüttet und, so oft es nöthig ist, zur Vermeidung der Erhitzung
gründlich umgeschippt. Hat man keine Mäuse oder Auffrieren oder
Ueberschwemmung zu fürchten, so ist Herbstsaat die Regel, da die
Ueberwinterung schwierig ist. Beim Ueberwintern hat man auf
trockene Lagerstätte und gehörigen Luftzug zu achten, damit die Eicheln
sich nicht erhitzen und schimmeln oder zu früh keimen; zu viel Luft-
zug oder Frost verdirbt sie ebenfalls. Am besten bewahrt man sie
im sog. Alemann'schen Schuppen auf, dessen Construction kurz
folgende ist:
In der Nähe von Forsthäusern wird an einem trockenen Ort eine
Grube von etwa 2 m Breite, 30 cm Tiefe und, je nach der Menge
der Eicheln, von entsprechender Länge unter wallartiger Aufhäufung
des Auswurfes so groß gegraben, daß noch ein Theil des Raumes
(0.5—1 m) frei bleibt, um die Eicheln dahin umzuschippen. Ueber
der Grube wird ein dichtes Strohdach gebaut, in dessen beiden Giebeln
man verschließbare Oeffnungen anbringt. Bei strengem Frost werden
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