Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

— 179 — 
129. 
Ausbewahren des Samens. 
Der gewonnene Samen muß so aufbewahrt werden, daß er seine 
Keimkraft behält. Man verfährt bei den wichtigsten Holzarten auf 
folgende Weise: 
    
Figur 83a. Figur d#b. Figur d. 
Zerreichel. Stieleichel Tranubeneichel. 
Eicheln. 
Die gesammelten Eicheln (Figur 83, 84, 85) werden (nachdem sie 
getrocknet sind) bis zur Herbstsaat in bedecktem luftigem Raume (auf 
Tennen, Böden), sonst im Freien unter Schutzdächern und unter Ziehung 
von Umfassungsgräben gegen Thiere, dünn, nicht über 30 cm hoch, 
aufgeschüttet und, so oft es nöthig ist, zur Vermeidung der Erhitzung 
gründlich umgeschippt. Hat man keine Mäuse oder Auffrieren oder 
Ueberschwemmung zu fürchten, so ist Herbstsaat die Regel, da die 
Ueberwinterung schwierig ist. Beim Ueberwintern hat man auf 
trockene Lagerstätte und gehörigen Luftzug zu achten, damit die Eicheln 
sich nicht erhitzen und schimmeln oder zu früh keimen; zu viel Luft- 
zug oder Frost verdirbt sie ebenfalls. Am besten bewahrt man sie 
im sog. Alemann'schen Schuppen auf, dessen Construction kurz 
folgende ist: 
In der Nähe von Forsthäusern wird an einem trockenen Ort eine 
Grube von etwa 2 m Breite, 30 cm Tiefe und, je nach der Menge 
der Eicheln, von entsprechender Länge unter wallartiger Aufhäufung 
des Auswurfes so groß gegraben, daß noch ein Theil des Raumes 
(0.5—1 m) frei bleibt, um die Eicheln dahin umzuschippen. Ueber 
der Grube wird ein dichtes Strohdach gebaut, in dessen beiden Giebeln 
man verschließbare Oeffnungen anbringt. Bei strengem Frost werden 
12*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.