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sich bei vielen Säugethieren (den grabenden, fliegenden und greifenden) zur Verbindung
des Oberarmes mit dem Brustbein jederseits das Schlüsselbein (b). Fast alle
Säugethiere haben zwei Paar Beine; die Vorderbeine bestehen aus Ober-
arm (1), Unterarm (m) (mit Elle und Speichel) und Hand (h) (mit Handwurzel (i),
Mittelhand (k) und Vorderzehen!) (g). Die Hinterbeine sind durch den kugligen
Knopf des Oberschenkels in die tiefe Pfanne des unten geschlossenen Beckens (u) ein-
gelenkt und bestehen aus Oberschenkel (c), Unterschenkel (d) (Schien= und Waden-
bein!), der Kniescheibe (e) und dem Fuß (Fußwurzel (n), Mittelfuß (h), Hinter-
zehen! (1).
Die Zähne liegen einreihig in die Kieferknochen eingekeilt, sind sehr mannigfaltig
und systematisch von größter Wichtigkeit. Der Zahn besteht aus einer knochigen
Wurzel und der aus Zahnbein und Schmelz gebildeten Krone. Man unterscheidet
Schneidezähne, deren obere stets im Zwischenkiefer stehen, Eckzähne, die nur
in der Einzahl neben den ersteren stehen und Backenzähne.
Die Haupteigenthümlichkeiten der für die Unterscheidung der Säugethiere äußerst
wichtigen Zahnbildung werden durch in Bruchform gesetzte Zahlen veranschaulicht,
deren Zähler die oberen, deren Nenner die unteren, deren fettgedruckte die größeren,
die anderen die kleineren Zähne darstellen. Die mittleren Bruchzahlen bezeichnen die
Schneidezähne, die rechts und links sich anschließenden die Eckzähne und die äußeren
die Backenzähne, z. B. 244. 13 bedeutet: oben wie unten b kleinere Schneide-
zähne, jederseits ein großer Eckzahn, oben 4 und unten 3 kleinere Backenzähne jeder-
seits. Sind die Backenzähne, wie oft vorkommt, von verschiedener Größe, so wird ihre
1. 1.2 1 6 1 2.1.1
Anzahl getrennt und in besonderer Bruchform geschrieben, z.B.—- l1.T-T½
Da nun links wie rechts die gleichen Zähne auftreten, so vereinfacht sich die Formel
durch Weglassen der Backen- und Eckzähne links, mithin heißt die obige Formel in
1 2.1.1
1 2.1
Die Sinnesnerven entspringen aus dem Gehirn, die Gefühls= und Bewegungs-
nerven theils vom Gehirn, theils von dem in der Wirbelsäule befindlichen Rücken-
mark. Am meisten ist bei den Säugethieren der Geruchsinn entwickelt, am wenigsten
der Tastsinn. Zwei durch Lider verschließbare Augen vermitteln den Gesichtssinn, den
Gehörssinn gewöhnlich vorstehende, oft sehr bewegliche Ohrmuscheln, die Geschmacks-
nerven liegen in der Zunge und am weichen Gaumen. Das Verdauungssystem
besteht im Allgemeinen aus Mundhöhle, Speicheldrüsen, Schlund, Magen, Dünn-
und Dickdarm, das Herz aus zwei Vorkammern und zwei Herzkammern, Brust-
und Bauchhöhle sind durch das Zwerchfell getrennt, dessen Hebung und Senkung vor-
zugsweise das Ausstoßen und Einziehen der Luft aus den als Athmungsorgane
dienenden Lungen bewirken. Am Eingang der Luftröhre liegt als Stimmorgan
der Kehlkopf. Manche Säugethiere können klettern, graben, schwimmen, fliegen;
sie nähren sich theils von Pflanzen, theils von Thieren, theils von beiderlei zu-
gleich; manche fallen in den sog. Winterschlaf, indem die Bluttemperatur bis
auf 10 R. sinkt, Herzschlag und Athmung beinahe aufhören und das aufgespeicherte
Fett als Ersatz der Nahrung dient.
ihrer Abkürzung: ##4