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nachdem nun das Holz als Hauptsache selbst Gegenstand der Nutzung
ist oder andere Waldprodukte — im Verhältniß zum Holze Neben—
produkte genannt — theilt man die Forstbenutzung in zwei Haupttheile:
1. in Hauptnutzung,
2. in Nebennutzung.
In weiterem Sinne gehört noch in die Forstbenutzungslehre eine
Besprechung der das Holz und die Nebenprodukte verarbeitenden Ge-
werbe und die Lehre von den verschiedenen Eigenschaften, Fehlern und
Krankheiten des Holzes.
Die technischen Eigenschaften des Holzes.
8 240.
Unter technischer Eigenschaft des Holzes ist die besondere
Eigenschaft zu verstehen, welche eine Holzart nach irgend einer Richtung
hin verwendbar und gebrauchsfähig macht, entweder zu Bauholz oder
Werkholz oder Brennholz. Es sind nicht nur die verschiedenen Holz-
arten in ihren technischen Eigenschaften sehr verschieden, sondern sogar
eine und dieselbe Holzart hat oft ganz verschiedene Brauchbarkeit, je
nach dem Standort, auf dem sie gewachsen ist. So nehmen z. B.
Holzhändler die Eichen aus einer Provinz oder aus einem Reviere
lieber als aus einem anderen, Kiefern auf armem Sandboden sind
andere als auf frischem lehmigem Sandboden r2c. Die Verschiedenheit
des Holzes ist begründet in seiner anatomischen und chemischen Zu-
sammensetzung und in seinem Standort, von ersterer ist das Wichtigste
in der Botanik § 51 gesagt und wird hier noch Einiges zur Vervoll-
ständigung über den Gebrauchswerth angeführt; man vergleiche auch
Spalte 5 der Holzarten-Tabelle daselbst (§ 57).
8 241.
a. Trockenzustände des Holzes.
In dem frischen Holze beträgt der Wassergehalt bei den harten
Laubhölzern 30—40 % des Grüngewichts, bei den weichen Laubhölzern
40—55 0, bei den Nadelhölzern sogar bis zu 60 % (nach Th. Hartig)
im Winter und wechselt der Wassergehalt nach der Jahreszeit; er ist
im Winter und Frühjahr (zur Zeit des Laubausbruchs) am größten,
im Sommer und Herbst am kleinsten; auch im Stamm selbst ist er