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wie Buche, Ahorn, Hainbuche, Obstholz, Elsbeere, Eiche, Erle ꝛc., und
kann auch noch schlechtgewachsenes Holz oft in den kürzesten Stamm-
abschnitten, sobald es gesund ist, verarbeiten.
Der Glaser verlangt gutspaltiges fehlerfreies Eichenholz, ferner
gutes Lärchen- und Kiefernholz zu Fensterrahmen, was aus Nutzholz-
schichtmaaßen oder aus Bohlen herausgeschnitten wird.
Der Tischler verarbeitet fast alle Hölzer; er verlangt sie in
Stammabschnitten, die ganz fehlerfrei, weich, möglichst astrein und gerad-
faserig sind, so daß er aus ihnen Bretter, Bohlen, Latten, Pfosten 2c.
herausarbeiten kann. Kommen in Schlägen masrig gewachsene
gesunde seltenere Hölzer, wie Ulmen, Ahorn, Eschen, Kirschen,
Elsbeeren, Maßholder, Erle, Birke 2c. vor, so sind diese sorgsam
auszuhalten, da sie als Möbel= und Fournierholz sehr hoch bezahlt
werden.
Zu Flechtarbeiten (allerlei Korbwaaren, Kober, Schwingen,
Hürden rc.) gewinnt man in erster Linie das Material aus den dünnen
Stocktrieben der verschiedenen Flechtweiden (s. § 189), aber auch aus
Haseln-, Fichten-, Aspen- und Lindenholz, das in feine Stränge und
Fäden aufgerissen wird. Zu den besseren Korbwaaren werden die
Weiden meist geschält. Die meisten Korbwaaren werden aus un-
gespaltenen meist einjährigen Stocktrieben gefertigt, feinere Waare aber
aus gespaltenen Schienen. In großen Tauen, Matten 2c. verwendet
man zuweilen die feinen Wurzelstränge von Fichten und Kiefern, die
sehr zähe sind.
Der Besenbinder verlangt feine, krause, dabei steife Birkenreiser
oder Besenpfriem, was man ihn meistens auf Schlägen oder in Läute-
rungshieben sich selbst aussuchen läßt; gehauen wird das Besenholz vor
Laubausbruch.
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2. Acker- und Gartenbauholz.
Erbsenreisig wird aus den Zweigspitzen von allerlei Holzarten
etwa 1 m lang ausgehalten; zu den vielerlei Stangen, Pfählen
und Stöcken, wie sie die an Gebäuden und in Gärten vorkommenden
vielfachen Einfriedigungen oder der Gartenbau erfordern, liefern die
Durchforstungen der Nadelhölzer reiches Material. Zu kleineren Wein-
pfählen, wie sie der sog. Kammerbau in den Weinbergen erfordert und