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stärkster Dimensionen von Eichen, Lärchen, Kiefern, Fichten, ja auch
Buchen und Hainbuchen bis zu 15 m Länge und 80 cm Durchmesser
verlangt. In großen Hammerwerken werden zu den Stielen der Poch-
hämmer 2c. oft gesunde, astreine und gerade Buchen= und Hainbuchen-
stammenden von 2,5 m Länge bei 30—100 cm Zopfstärke gesucht.
Zu Schlagtrögen in den Stampfmühlen verschiedenster Art verlangt
man fehlerlose Eichenstämme von beträchtlicher Stärke, zu den Klotz-
hölzern daselbst die unteren Stammabschnitte von mittelwüchsigen Buchen
oder Hainbuchen. Zu den Kämmen von Mühlrädern nimmt man
geradspaltige, recht zähe Hainbuchenklötze und Schwarzdorn, ebenso zu
Preßschrauben. — Im Ganzen hat die Verwendung des Holzes zu
Maschinentheilen sehr nachgelassen, und beschränkt man sich auf das
Unentbehrlichste, da man dieselben jetzt dauerhafter und im Ganzen
billiger durch Eisen herstellt.
Schließlich sei noch der in neuester Zeit in Aufnahme gekommenen
Verarbeitung aller Sortimente (selbst der Sägespähne) von den meisten
Holzarten, namentlich aber von Kiefern-, Fichten= und Tannenholz zum
Holzstoff (Cellulose) erwähnt, welcher zur Fabrikation von feinem Papier,
Packpapier, zur Polsterung, ja selbst als Viehfuttermaterial Verwen-
dung findet. In Amerika verwendet man die Cellulosepappe zu Rad-
reifen, Dichtungsringen, zum Ersatz von Filzsohlen rc., bei uns preßt
man den Holzstoff mit Bindungsmitteln in Formen zu allerlei Orna-
menten und Luxussachen. Deutschland verarbeitet zur Zeit in etwa
300 Fabriken über 150000 i#m schlechtwerthiges Holz zu Holzstoff
jährlich. Aus schwachem Reisig, namentlich von Buchen, quetscht man
neuerdings versuchsweis Futter für Pferde und Rindvieh. (Forstl. Bl.
1888 I. u. 1891 I)
c. Brennholz.
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Bei weitem das meiste zum Verbrennen bestimmte Holz, das heißt
alles Holz, was sich in keiner Weise anders benutzen läßt, oder wofür
man keinen anderen Absatz finden kann, wird zum Heizen und Kochen
gebraucht; in früherer Zeit wurde dasselbe zur Pottaschenbereitung viel-
fach zu Asche verbrannt; jetzt ist jedoch diese Verwendung der hohen
Holzpreise wegen nur selten noch gebräuchlich. Vielmehr ist dagegen
die Holzessiggewinnung namentlich aus Buchen, jedoch auch von vielen