Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

— 382 — 
der Schweine auch Schafe ein; bei noch geringerer Mast giebt man 
Sammelzettel aus und läßt diese durch Bezahlung oder Abgabe von 
Eicheln und Bucheln zu eigenen Kulturzwecken entgelten. Die ge— 
sammelten Bucheln werden auch zur Gewinnung von Oel in Oelmühlen 
geschlagen; sie geben, je nach dem Standort, 10—15 péCt. Oel. 
Soweit die Baumfrüchte als Waldsämereien anzusehen sind, wird 
die Entwendung als Forstdiebstahl bestraft (F. D. G. § 10). 
g 281. 
e. Futterlauß. 
In futterarmen Gegenden werden nicht selten Esche, Linde, Rüster, 
Saalweide, Eiche, Aspe, Pappel im Kopf= und Schneidelbetrieb zu 
sog. „Futterwellen“ zur Winterfütterung für Schafe und Ziegen, im 
Nothfall auch für Rindvieh genutzt, zuweilen werden die Zweige gleich 
grün verfüttert. Auch die Durchläuterungen der Laubholzjungwüchse in 
belaubtem Zustande, ingleichen Eichenschälwald= und Niederwaldschläge 
liefern Futterwellen, die sogleich verfüttert, falls sie recht holzfrei sind, 
einen hohen Futterwerth haben. Häufig läßt man Läuterungshiebe 
gegen Abgabe des Materials nach vorherigen genaueren Vereinbarungen 
machen, wobei sich Publikum wie Waldbesitzer gleich gut zu stehen 
pflegen. Falls Futterlaub verkauft wird, wird es in Wellen gebunden 
und hundertweis verkauft. Der Diebstahl an Laub wird nach dem 
F. D. G. § 14, das schädliche Abbrechen von Laub an Bäumen, Hecken 2c. 
als Contravention nach § 242 des F. und F. P. G. bestraft. 
B. Aebennutzungen vom Waldboden. 
282. 
A. Stire u. 
Was wir mit dem Namen Waldstreu bezeichnen, besteht aus den 
vielerlei Abfällen der Waldbäume, der Sträucher und aus den vielerlei 
Gräsern und Kräutern, Moosen, Farren, Flechten rc., die der Wald- 
boden hervorbringt und die theils als Einstreu in Viehställen zum 
nachherigen Dung, theils direct, nachdem man sie hat verrotten lassen, 
zum Dung, theils zur Fütterung benutzt werden. Die Nutzung der 
Streu kann insofern dem Walde großen Schaden thun, als ihm da- 
durch ein Theil des zu seiner Ernährung so nöthigen Humus, der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.