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Bombyx Lipäris) möónächa, Nonne (Figur 14). 4—6 em. Weiß mit schwarzen
Fleckenbinden, halber Hinterleib rosenroth. Eier haufenweis an Nadelholz--
stämmen mit Schleim überzogen. Die behaarte schwarzfleckige Raupe mit einem
blauen Nackenfleck außerordentlich schädlich im Nadelholz.
B. dispar, Schwammspinner. 4—7 cm. Männchen graubraun, Weibchen
weißlich mit dunklen Zackenlinien (wie die Nonne, nur größer und ohne rothen
Hinterleib). Die Eier haufenweis mit brauner Wolle (Schwamm) überzogen an
Stämmen. Meist in Laubholz, seltener in Nadelwäldern schädlich.
B. sällcis, Weidenspinner. 5 cm. Glänzend weiß, Beine schwarz und weiß
geringelt. Raupe mit gelb-röthlichen Knöpfen und großen breiten weißgelben
Flecken auf dem Rücken. Auf Pappeln sehr schädlich.
B. crysorrhösa, Goldafter. 4 cm. Kleiner, ebenfalls weiß mit braunem
wolligem Hinterleibsende. Die behaarte braune Raupe mit zinnoberrothem Streifen
neben der Mittellinie. In großen Raupennestern überwinternd. Stellenweise im
Laubholz, namentlich in Eichen recht schädlich.)
Die gemeinschaftlichen Hauptfeinde sämmtlicher Spinnraupen sind der
Kukuk und der Puppenräuber (cäräbus sycophäntus); als behaarte Raupen
haben sie sonst wenig Feinde.
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6. Familie: Holzbohrer. Diese Schmetterlinge zeigen sehr verschiedene
Bildungen. Die weißgelblichen flachen stark eingekerbten Raupen haben einen stark
hornigen flachgedrückten Kopf mit kräftigen Kiefern und durchwühlen Holz und
Rinde von Bäumen und Sträuchern. Puppen mit Dornen.
Cössus lignipérda, Weidenbohrer. 6—9 cm. groß; grau mit vielen feinen
schwärzlich-weißen Zeichnungen. Die Flügel sehr gestreckt wie bei allen Cossus-
Arten. Die Raupe wird sehr groß, ist nackt und auf dem Rücken blutroth; ent-
wickelt sich in 3 Jahren; zerstört in großen Gängen Weiden und Schwarzpappeln.
C. aéscüli, Blausieb. 4—7 cm. Sehr gestreckter Leib; Vorderflügel milch-
weiß mit stahlblauen Punkten. Raupe citronengelb mit schwarzen Punkten. Im
schwachen Laubholz schädlich.
Sésla ápiförmis, Bienenschwärmer. 4 cm. Einer Hornisse ähnlich; in
Pappel= und Weidenstämmen schädlich.
S. céphiformis in Weißtannen, S. äsillformis in Pappeln. Die Sesien haben
die glasartigen Flügel gemein, wodurch sie den Wespen sehr ähnlich werden. Sie
gebrauchen zwei Jahre zur Entwicklung und werden in den meisten Holzarten
unmerklich schädlich.
Sphinzx pinästri, Kiefernschwärmer. 7 cm. Ein grauer Schmetterling mit
gestrecktem Leib und zugespitzten Flügeln; die 16 beinige Raupe ist rothbunt und
hat ein Horn auf dem vorletzten Ringe; in Kiefern etwas schädlich.
Die letzte Familie der Tagfalter mit ihren oft prächtig gefärbten Schmetter-
lingen können wir, da sie forstlich von fast gar keiner Bedeutung ist, ganz übergehen.
*) Diese vier Arten faßt man jetzt gewöhnlich unter dem Namen Liparis zusammen und
bezeichnet sie: Liparis monacha etc. Die Schmetterlinge haben die weiße Grundfarbe, die
Weibchen den dicken plumpen Hinterleib gemein: die schwach behaarten Raupen haben Knöpfe
mit kürzeren Haaren; lockeres Gespinnst.