Förderung von Kampfmitteln. — Munitionszüge der Feldartillerie 5
3.
Chef des Generalstabes der Armee. Berlin, den 29. 9. 1910.
Nr. 11 153 I. Geheim.
Zu A. D. v. 8./9. 1910 Nr. 1246/10 geh. A. 4.
Munitionszüge der Feldartillerie.
An das Allgemeine Kriegsdeparkement.
Im Hinblick auf die bedeutend größere Schußzahl, die einem fran-
zösischen Geschütz zur Verfügung steht, werden wir an der
weiteren Vermehrung unserer Munitionsbestände
rastlos weiter arbeiten müssen, wenn anders wir nicht mit
einem Versiegen des Nachschubs, vielleicht gerade in kritischen Zeiten,
rechnen wollen.
Wie ich in meinem Schreiben vom 28. 1. 1909 Nr. 14 711 1 bereits
ausführte, muß ferner für den Mobilmachungsfall die Anfertigung weiterer
Feldartilleriemunition in den Munitionsfabriken planmäßig vorgesehen,
und vom 1. Mobilmachungstage ab mit voller Energie betrieben werden.
J. A.: gez. Stein.
4.
Chef des Generalstabes der Armee. Berlin, den 2. 3. 1911.
Nr. 2501 I. Geheim.
Förderung unserer Kampfmittel.
An das Kriegsminislerium.
Wie im Vorjahre unter dem 25. 2. 1910 Nr. 1323 I geh. bezeichne ich
auch in diesem Jahre im nachstehenden für die Bearbeitung des Etats
1912/13 die Maßnahmen, die mir besonders dringlich erscheinen, soweit
sie unter die „einmaligen Ausgaben“ fallen.
Die Stärkung unserer Artilleriewirkung ist nach wie vor der wichtigste
Punkt. Ich halte deshalb für besonders dringend:
1. die Beschaffung schwersten Steilfeuers,
2. Die Vermehrung der Kriegsbestände der Feldartilleriemunition.
Ich setze dabei voraus, daß bei der beabsichtigten Vermehrung der leichten
Feldhaubitz-Abteilungen (K. M. v. 30. 11. 1910 Nr. 1481/10 A1) die
E. Munition 05 entsprechend vermehrt wird.
In bezug auf Einstellung der E. Munition für die Kanonen der Feld-
artillerie nehme ich Bezug auf mein Schreiben vom 29.12. 1910 Nr. 15954.
Ich betone zu vorstehendem besonders, daß wir mit den schwersten
Steilfeuergeschützen, die wir zur Zeit besitzen, feindliche Festungen nicht
niederkämpfen können, und daß unsere Feldartilleriemunition nicht aus-
reicht, wenn wir, wie es wahrscheinlich, gleich zu Beginn der Operationen