Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

242 XI. Bevölkerungspolitik und Fürsorge für Kriegsteilnehmer 
  
mehrung und Verbesserung seiner bisherigen Wehr- 
kraft; Volk und Volksvertretung sind hierauf vorzubereiten. 
8. Daß wir hinsichtlich des Männeraufgebots, der Erzeugung der 
Heeresausrüstung und Munition, Schaffung von Reserven zu gewaltigen 
Mehrleistungen materiell imstande sind, haben der Krieg und 
das vorstehende Tatsachenmaterial bewiesen. 
9. Die finanzielle Möglichkeit hängt von den Friedensverträgen 
und der weiteren Reichsfinanzwirtschaft und Politik ab. 
10. Um hierüber soweit als möglich Klarheit zu gewinnen, sind schon 
jetzt sachverständige Beratungen und Berechnungen unerläßlich. 
11. Dabei sind die oben dargelegten bevölkerungspoli- 
tischen Maßnahmen einzubeziehen, da die Wiederherstellung und Ver- 
mehrung der Volkskraft auch eine höhere wirtschaftliche und 
militärische Machtentfaltung gestattet. Die Kosten einer verbesserten 
Bevölkerungspolitik lassen sich annähernd durch Prüfung der einzelnen 
Vorschläge ermitteln; wozu im Einzelfalle unsere Finanzkraft vorläufig 
ganz außerstande sein sollte, muß bis auf weiteres eine Zurückstellung dieser 
Forderungen hinter die militärischen Notwendigkeiten erfolgen. Denn 
von deren Erfüllung kann über Nacht die ganze Zukunft Deutschlands ab- 
hängen. 
12. Die Oberste Heeresleitung ist an diesen Fragen ihrer- 
seits hauptsächlich mit folgenden Punkten beteiligt: 
A. Militärpolitisch und handelspolitisch: 
a) Künftige Grenzgestaltung und Grenzschutz. 
b) Erwerbung von Neuland zur Vergrößerung des Heeresersatzes 
und Erschließung weiterer Rohstoffquellen für den Heeresbedarf. 
c) Zeitweilige Besetzung eroberten Gebietes (Bindung von militäri- 
schen Kräften). 
d) Etwaige Verhandlungen über internationale Vereinbarungen betr. 
„Kriegs= und Völkerrecht“. 
e) Bündnisse mit anderen Mächten; Heeresleistungen dabei; Nach- 
richtenwesen, Handelsverträge (wegen der besonderen Heeresbedürfnisse). 
1) Wiederherstellung und Verbesserung der Verkehrs= und Trans- 
portmittel (Eisenbahnen, Schiffe, Straßen, Kanäle). 
g6) Militärische Demobilmachung in Verbindung mit der wirtschaft- 
lichen. 
n) Weitergestaltung der Heeresindustrie (Waffen, Munition und 
Gerät. Bekleidung, Nährmittel, Flugwesen, Technik, Sanitätswesen, Re- 
montewesen) in Staats- und Privatbetrieben.
	        
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