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zerwühlt und durchlöchert wird, wie die Gewächse oben absterben, wenn das
heimtückische Tier unten an den Wurzeln weidet.
Nun so wollen wir denn Gericht halten über den Missetäter!
Wahr ist es und nicht zu leugnen, daß er durch seine unterirdischen
Gänge den Boden durchwühlt und ihm hin und wieder etwas von seiner
Festigkeit raubt.
Wahr ist es ferner, daß er durch die herausgestoßenen Grundhaufen
viel fruchtbares Land bedeckt und die darunter liegenden Keime im Wachs-
tum gehindert, ja erstickt werden können. Dafür ist jedoch in einer fleißigen
Hand der Rechen gut.
Aber wer hat's gesehen, daß der Maulwurf die Wurzeln abfrißt? Wer
kanns' behaupten?
Abbildung 33. Maulwurf.
Nun, man sagt so: Wo die Wurzeln abgenagt sind und die Pflanzen
sterben, wird man auch Maulwürfe finden, und wo keine Maulwürfe sind,
geschieht das auch nicht. Folglich tut's der Maulwurf. — Der das sagt,
ist vermutlich der nämliche, der einmal so behauptet hat: Wenn im Früh-
linge die Frösche zeitig quaken, so schlägt auch das Laub beizeiten aus. Wenn
aber die Frösche lange nicht quaken wollen, so will auch das Laub nicht
kommen. Folglich quaken die Frösche das Laub heraus. — Seht doch,
wie man sich irren kann! —
Aber da kommt ein Advokat des Maulwurfs, ein erfahrener Landwirt
und Naturbeobachter, der sagt so:
Nicht der Maulwurf frißt die Wurzeln ab, sondern die Quatten oder
Engerlinge, die unter der Erde sind, aus welchen hernach die Maikäfer und
anderes Ungeziefer kommen. Der Maulwurf aber frißt die Quatten und
reinigt den Boden von diesen Feinden.