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Versprechen, aber alles, alles war vergebens. Ebenso entrüstet zeigte
sich der Kurfürst, als der Kaiser dem Kurfürsten Friedrich sein Land,
die Pfalz, wegnahm und den Herzog Maximilian von Bayern damit
belehnte. Da sann denn der Kaiser auf ein Mittel, unsern Kurfürsten
wieder zu versöhnen, und dieses war auch bald gefunden. Zur Be-
streitung des Kriegszuges in die Lausitz und nach Schlesien hatte Johann
Georg über 7 Millionen Thaler verwendet, und da Ferdinand jetzt
in Geldverlegenheit war, so überließ er dem Kurfürsten die beiden
bhausitzen so lange, bis er die Kriegskosten zurückgezahlt haben
würde.
Der Krieg schien nun zu Ende zu sein, wenigstens stand dem
Kaiser kein Feind mehr gegenüber; selbst die Union, die Großes aus-
zuführen im Stande gewesen wäre, hatte sich aufgelöst, und dennoch
entließ der Kaiser sein Heer nicht. Sehr bald erfuhr man, was er
beabsichtigte. Das südliche Deutschland lag zu seinen Füßen und nun
richtete er seine Blicke nach Norden. Hier war man nicht müßig.
Die bedrohten Fürsten verbanden sich enger und wählten den König
Christian IV. von Dänemark zum Kriegsobersten. Umgeben von
einem Heere nahe an 100 000 Mann hoffte dieser, den Krieg bald
zu Ende führen zu können, obgleich ihm ein furchtbarer Feind gegen-
überstand, und zwar der alte, kriegserfahrene Held Tilly, welchem
die Liga den Oberbefehl übertragen hatte. Bei dem Dorfe Lutter
in Braunschweig kam es am 27. August 1626 zu einer blutigen
Schlacht, in welcher Tilly einen vollständigen Sieg errang. Mit
genauer Noth entging Christian der Gefangenschaft. Alle seine
Kanonen, seine übrigen Kriegsvorräthe und 60 Fahnen blieben auf
dem Kampfplatze zurück. ·
Selten kommt ein Unglück allein. Ein zweiter, noch furchtbarerer
Feind rückte ins Feld, und dies war Albrecht von Waldstein, ge-
wöhnlich Wallenstein genannt, welchen der Kaiser zum Herzog von
Friedland ernannt hatte. Dem Kaiser war es nämlich unangenehm,
sein Waffenglück Tilly verdanken zu müssen, der nicht ihm, sondern
der Liga untergeordnet war. Der Wunsch, ein eigenes Heer in das
Feld stellen zu können, wurde mit jedem Tage größer. Wie dies aber
anfangen? Alle Kassen waren erschöpft, überall herrschte Mangel.
Wallenstein schaffte Rath. Dieser überreiche Mann erbot sich, ein
Heer von 40 bis 50 000 Mann ausrüsten zu wollen. Von allen
Seiten strömten seinen Fahnen junge Männer zu, hoffend, unter ihm
zu Ehrenstellen und zu Vermögen zu gelangen.
Wiederholt hatte der Kaiser seinem Feldherrn den Wunsch zu
erkennen gegeben, daß er sich mit Tilly verbinden möchte, aber
Wallensteins Ehrgeiz wollte den Siegesruhm nicht mit Tilly
theilen, deshalb veranlaßte er diesen, mit seinem Heere nach dem
Siege bei Lutter nach Holland zu ziehen. Wie ein reißender Strom,