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Mühe und Anstrengung mit einem Male zu großen Schätzen gelangen
zu können. Ein Haus nach dem andern wurde aufgeführt, und so
entstand eine neue Stadt, die nach dem Namen des Berges Schnee—
berg genannt wurde. Schneeberg gehört demnach zu denjenigen
Städten Sachsens, welche mit am spätesten entstanden sind. Die
Silberschätze, welche hier in der Tiefe aufgefunden wurden, waren
außerordentlich groß, obgleich zugegeben werden muß, daß viele Ueber-
treibungen mit unterliefen.
Einige Jahre nach Auffindung dieser reichen Bergschätze be-
suchte Herzog Albert die neuangelegte Stadt und fuhr in der reichen
Georgengrube mit an. In der Tiefe der Erde angekommen, trat
ihm der Bergmeister mit der Bitte entgegen, der Herzog möge jetzt
sein Gast sein. Die Vorbereitungen zum Gastmahl erregten des
Fürsten Aufmerksamkeit. Die Speisen wurden auf einer Tafel auf-
getragen, wie eine zweite wohl in der ganzen Welt nicht aufzufinden
war. Eine 3 Ellen lange, 1½ Ellen breite und 400 Centner
schwere Silberstufe bildete den Tisch, und selbst die Sitze waren in
Silbererz gehauen. Jetzt sollte der Herzog Platz nehmen. Ueber den
Tisch freute er sich außerordentlich, aber die silbernen Sitze wollte er
nicht benutzen. Er ließ gewöhnliche Stühle holen, indem er bemerkte,
daß er sich auf so glänzende und reiche Gaben Gottes nicht setzen
wolle. Als ihm dieses unterirdische Mahl so recht mundete, rief er
erfreut aus: „Unser Kaiser ist zwar ein gewaltiger und reicher Herr,
aber einen so stattlichen Tisch, wie dieser ist, hat er gewiß nicht.“
Ist die Angabe nicht übertrieben, so hätte man aus dieser Silberstufe
nach unserem Gelde über drei Millionen Mark prägen können; so
viel ist gewiß, daß die Georgengrube damals die reichste in ganz
Europa war.
c) Herzog Albrecht der Beherzte unternimmt eine Pilgerfahrt
nach Palästina.
Jedem Christen ist heute noch die Stätte, wo unser Heiland ge-
boren wurde, wo er lebte und wirkte, wo er litt, starb und auferstand,
wichtig und heilig, und gewiß macht es auf das Gemüth des Reisenden
den tiefsten Eindruck, sobald er das heilige Land mit leiblichen Augen
schauen kann. Früher verknüpfte man aber mit einer Reise nach
Palästina ganz andere Vorstellungen. Man hielt eine Wallfahrt
dahin, namentlich aber ein Gebet in Jerusalem, für ein heiliges,
Gott wohlgefälliges Werk, und der Papst versprach nicht selten den
Pilgrimen Sündenvergebung auf viele, viele Jahre hinaus. Daher
kommt es, daß uns die Geschichte so oft von Wallfahrten ins gelobte
Land berichtet.
Auch Herzog Albert kannte keinen heißeren Wunsch, als eine