Full text: Heinrich der Löwe Herzog von Bayern und Sachsen.

6. Jan. 
1103 
Ende 
1104 
1105 
7. Aug. 
1106 
18 Erstes Buch. Einleitung. 
Nachgiebigkeit gegen den Kaiser und seinen Herzog Friedrich. Der Friede 
wurde 1097 dahin abgeschlossen, daß Friedrich das Herzogtum Schwaben 
(einschließlich des Elsasses) bewahre, Berthold dagegen in seinem herzoglichen 
Titel bestätigt werde und dazu seine im südlichen Alamannien belegenen 
Güter — in den jetzigen Ländern Baden und Schweiz — sowie Zürich als 
unmittelbare, vom Herzogtum Schwaben unabhängige Reichslehen erhalte. 
Nun endlich konnte sich Herzog Friedrich des neu gewonnenen und wahr- 
lich schwer behaupteten Erwerbes freuen; zugleich aber mußte er bedacht sein, 
die zahlreichen Wunden zu heilen, die der zwanzigjährige Krieg seinem Lande 
geschlagen. Auch er gehörte zu den Fürsten, die den allgemeinen Landfrieden 
zu Mainz beschworen. Hieran schloß sich ein besonderer Friede für Schwaben, 
den Herzog Friedrich und mehrere geistliche und weltliche Fürsten des Landes 
eidlich bekräftigten. So wirkte der Herzog unablässig für das Wohl seiner 
Provinz. Bei der Empörung des jungen Heinrich gegen seinen kaiserlichen 
Vater suchte der Herzog zu vermitteln. Aber diese seine letzte Tat blieb ver- 
geblich; er überlebte das Scheitern der Verhandlungen nicht lange und starb 
noch in demselben Jahre. Mitten unter den Wirren des gräßlichen Kampfes 
zwischen Vater und Sohn hinterließ der vortreffliche Mann das Herzogtum 
seinem erst fünfzehnjährigen Sohne, Friedrich II.“). 
Friedrich II., „der Einäugige“, folgte in dem Herzogamte, während sein 
Bruder Konrad nur den herzoglichen Titel und dann die staufischen Güter 
in Franken, besonders Rothenburg an der Tauber und den Kochergau, er- 
hielt. Jener war erst fünfzehn, dieser sogar erst zwölf Jahre alt. Gewiß hätte 
der Streit zwischen Heinrich IV. und seinem aufrührerischen Sohn einen 
anderen Ausgang genommen, wenn nicht diese Knaben, sondern noch ihr 
Vater auf dem herzoglichen Stuhle von Schwaben gesessen hätte. Wie die 
Dinge sich nunmehr gestalteten, ist bekannt. Heinrich IV. wurde zur Nieder- 
legung seiner Würde gezwungen und zu Ingelheim in enger Haft gehalten; 
als er endlich entkommen war und mit einem Heere seiner lothringischen An- 
hänger gegen den schlimmen Sohn anrückte, entriß der Tod ihn seinen be- 
ständigen Leiden. 
  
) Stammtafel der Staufer: Friedrich 
Hildegard — Friedrich v. Büren 
1 1094 1 
  
Leopold IV. — Agnes — Friedrich IL. Otto Walter Konrad Adelheid 
Markgraf v. Oestr. Tochter d Bisch. v. Straß= ca. 1004 f 1094 Ca. 1094 
burg # 1100 
Mehrere Söhne 
Judith — Friedrich II. Konrad — Gertrud 
  
v. Bahern Herz. v. Schwaben Oerz. v. Franken von Sulzbach 
1105—1147 1105—1138 
als König III. 1138—1152 
Friedrich III. Heinrich Friedrich 
Hergog von Schwaben Römischer König Herzog von Rothenburg 
1147—1152 1147—1150 1 1167. 
als König I. 1152—1190
	        
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