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eigene Kräfte beschränkt bleiben würde. Sie erließen (26. März
von Kalisch aus) einen „Aufruf an die Deutschen“, worin
Deutschlands Fürsten und Völker ermahnt wurden, sich ihnen
wider Napoleon anzuschließen. Dies geschah aber nicht.
Die Rheinbundstaaten blieben dem französischen Kaiser treu.
Auch die Freischar, die, vom preußischen Major v. Lützow in
Breslau errichtet, die gebildete Jugend des außerpreußischen
Deutschlands um sich sammeln sollte, erhielt von dort nur sehr
wenig Zuzug, den meisten noch aus den früher preußischen Land-
schaften. Vergebens auch ließen deutschgesinnte Dichter (wie
Arndt und der Lützower Theodor Körner aus Dresden) ihre
feurigen Lieder erschallen; nicht einmal das zunächst gelegene
Königreich Sachsen, welches die Verbündeten nach Vorcks Siege
über Napoleons Stiefsohn, den Vicekönig Eugen (bei Möckern
5. April), besetzt hatten, ergriff ihre Partei.
So kam es, daß Napoleon, der inzwischen mit äußerster
Tatkraft neue gewaltige Truppenmassen ausgehoben und ge-
rüstet, durch die Streitmacht der deutschen Rheinbundsfürsten
verstärkt, wieder mit Ubermacht ins Feld rücken konnte. Ende
April zog er mit 200 000 Franzosen und Rheinbündnern nach
Sachsen. Als er an der Spitze von 130 000 Mann durch die
Ebene zwischen der Saale und weißen Elster marschierte, griff
ihn am 2. Mai bei Großgörschen das russisch-preußische Heer
an. Es zählte nur 70 000 Mann, und sein Oberfeldherr, der
russische General v. Wittgenstein, führte es ungeschickt. Dennoch
siegte anfangs die ungestüme Tapferkeit der Truppen, namentlich
der von Yorck, Blücher, Kleist geführten Preußen, die wie Ver-
zweifelte fochten, und obwohl Napoleon immer neue Verstärkungen
ins Gefecht brachte, das Schlachtfeld bis in die Nacht behaup-
teten. Aber die Ubermacht war zu groß; die Verbündeten mußten
zuletzt doch den Rückzug antreten. Ohne dem Feinde irgend ein
Siegeszeichen zu lassen, marschierten sie in größter Ordnung ab.
18 000 Franzosen und Rheinbündner, 8000 Preußen und 2000
Nussen waren gefallen.
Napoleon setzte sich nun in den Besitz aller Streitmittel
Sachsens und folgte dann den Verbündeten in die Lausitz.
Diese erwarteten ihn bei Bautzen, in dessen Nähe Vorcks Korps
(bei Weißig 19. Mai) ein glänzendes Gefecht mit der Vorhut
des Feindes bestand. Am 20. Mai erschien Napoleon mit 170,000